Oslo – Hamburg – Sehnde – Cremona – Tunis: eine gemeinsame Linie verbindet
Was haben Oslo – Hamburg – Sehnde – Cremona– Tunis gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, auf den zweiten aber eine gemeinsame Linie: den 10. Längengrad Ost. Das haben bei einem gemeinsamen Spaziergang auch Dirk Einnolf und Stephan Dzelske aus Rethmar erkannt – und daraus ein gemeinsames Projekt entwickelt. Denn nicht nur die fünf Städte liegen auf dem Längengrad, auch die vier ILEK-Kommunen sind darauf gebaut. Seit dem 02.11.2021 kennzeichnen nun vier Stelen aus Stahl den Längengrad in den ILEK-Kommunen und können mit dem Rad gemütlich erkundet und besucht werden. Und das kam so…
Vor rund sechs Jahren trafen sich EInnolf und Dzelske am Mittellandkanal unterhalb der Brücke an der Gutshofstraße. Dort sprachen sie miteinander und stellten dabei fest, dass der 10. Längengrad Ost an ihrem Treffpunkt durch Rethmar geht. Und das, so ihre Folgerung sollte man doch kenntlich machen. Dzelske, von Beruf Grafikdesigner, machte sich an den Entwurf und Einnolf vresuchte, die Stadt Sehnde von der Idee zu begeistern. Zudem sprach er mit dem Wasser- und Schiffhartsamt, denen der Kanal und der Weg daran gehören. Das war einverstanden, doch leider scheiterte das Projekt am Geld, das die Stadt nicht hatte. Auch die Region sah in dem Vorhaben keine wesentliche Förderungswürdigkeit und stellte keine Mittel bereit.
Hartnäckigkeit hat sich gelohnt
Dann kam drei Jahre später doch die Möglichkeit, das Vorhaben im Rahmen der ILEK als Bürgerprojekt umzusetzen – und gleich in allen vier Kommunen der ILEK eine Stele als Hinweis auf die imaginäre Linie zu installieren, die den Nord- mit dem Südpol verbindet. Der Tag der Übergabe an die Öffentlichkeit war der Dienstag, 02.11.2021, als die viere Stelen nacheinander im Beisein der ILEK-Bürgermeister mit dem Hinweis auf den Längengrad versehen wurden. Start war in Rethmar. Dort waren neben den beiden Initiatoren Einnolf und Dzelske auch die Bürgermeister Olaf Kruse aus Sehnde, Uwe Semper aus Hohenhameln und Wolfgang Mögerle aus Algermissen vertreten sowie der Ortsbürgermeister Matthias Jäntsch. Durch seinen Ortsteil von Sehnde führt der Längengrad. Die Karte steht auch online bereit.
Hinweisschild angebracht
Im Beisein der politischen Vertreter brachte EInnolf dann die Hinweistafel mit der Längengradangabe an und erklärte die Krümmung der Landmarke „10° Ost“ aus Cortenstahl, die so die Krümmung des Erdballs widerspiegelt. Jäntsch erzählte von seiner Radtour und dem Besuch aller vier Standorte der Stelen in der ILEK und machte darauf aufmerksam, dass die Toru auch auf den Radwanderwegen der Region aufgeführt ist. Carlice Berestant von SWECO wies noch darauf hin, dass man die Stelen zudem noch mit einem QR-Code versehen werde, der dann die Geschichte der Stelen-Idee freigibt.
Nach der Zeremonie in Sehnde ging die Reise weiter über Algermissen und Hohenhameln nach Harsum, der letzten Station mit Stele. Dort erwartete die Gäste eine besondere Überraschung im Ortsteils Hönnersum, dem letzten Standort der „Enthüllungstour“: Die Kinder aus dem benachbarten Kindergarten begrüßten die Gäste und trugen ihr eigens dafür gedichtetes Lied zum 10. Längengrad vor.
Den 10. Längengrad abradeln
Das Projekt dient der Aufwertung der viel genutzten Erholungs- und Freizeitroute der ILEK-Börderegion und ist in Unterstützung und Zusammenarbeit verschiedener Akteure und Institutionen umgesetzt worden. So hat der ILE-Arbeitskreis Kultur, Freizeit und Naherholung (ein Zusammenschluss aus regionalen Akteuren der Region) pro Kommune einen möglichen Standort identifiziert. Diese wurden mit den Kommunen abgestimmt und vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Dezernat Flurbereinigung, konkret vermessen. Die Stelen wurden letztlich von dem Harsumer Unternehmen Plasmacut GmbH erstellt und durch die Bauhöfe der vier ILE-Kommunen installiert.
Möchten auch Sie einmal dem 10. Längengrad Ost folgen und eine entspannte Tour entlang der neuen Landmarken machen? Auf der Internetseite der ILEK-Börderegion steht ein Routenvorschlag zum Download bereit.
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