Nachwuchs bei den Wüstenantilopen Addax im Erlebnis-Zoo Hannover
Manches ist so kostbar, dass man es am besten sehr gut versteckt. Gar nicht so einfach, wenn der Schatz vier Beine hat und die Welt entdecken möchte: Nachdem die beiden Jungtiere der vom Aussterben bedrohten Wüstenantilopen Addax die ersten Tage gut versteckt im Stroh bei ihren Müttern verbracht haben, erobern sie jetzt die Wüstenlandschaft am Sambesi im Erlebnis-Zoo Hannover.
Das männliche Jungtier wurde am 25. April geboren, gefolgt von seiner Halbschwester am 29. April. Die beiden sind tatsächlich kleine Kostbarkeiten: Obwohl die Addax bestens an die extremen Bedingungen des Wüstenlebens angepasst sind, leben heute nur noch wenige Tiere verteilt in kleinsten Gebieten der Sahara. Die Art gilt durch Wilderei und Lebensraumverlust als unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Erfolgreiche Auswilderung
Die Zoos dieser Welt erhalten die seltenen Tiere mit Hilfe eines Erhaltungszuchtprogramms (EEP). Für Europa hat der Erlebnis-Zoo Hannover die Koordination dieser wichtigen Aufgabe übernommen. Durch die Erhaltungszucht konnten bereits 100 in Zoos geborene Addax wieder in sicheren Nationalparks in der Sahara angesiedelt werden. Die Antilopen haben sich dort in dem gut geschützten Gebiet sehr gut vermehrt, so dass 2019 erstmalig 32 Nachfahren der Zoo-Addax aus dem Nationalpark in die Weiten der Wüste entlassen wurden. Um die seltenen Antilopen auch in der Wüste „im Blick“ zu behalten, wurden die Addax mit Sendehalsbändern ausgestattet und so für etwa vier Jahre per Satellit überwacht. Die Daten werden genutzt, um mehr über das Verhalten der Tiere zu erfahren, den Erfolg der Auswilderung zu bewerten und sich auf kommende Auswilderungen noch besser vorbereiten zu können.
Neue Herde für den Arterhalt
Vor zwei Jahren hatte der Erlebnis-Zoo seine Herde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms neu zusammengestellt und drei weibliche Addax aus Zoos in Frankreich nach Hannover geholt. Die Herde um Addax-Bock „Smoke“ fand schnell zusammen: im vergangenen Jahr kam das erste Jungtier zur Welt, in diesem Sommer folgten gleich zwei. „Wir sind sehr froh, dass die Herde so gut harmoniert und wir mit den Jungtieren dazu beitragen können, ihre bedrohte Art zu erhalten“, erklärt Zoo-Kurator Fabian Krause, der das EEP für die Addax führt.
Seit die Jungtiere, Kiano und Tamika genannt, ihr „Versteck“ hinter den Kulissen verlassen haben, erkunden sie die große Wüstenanlage, galoppieren, springen und rangeln miteinander. Das nächste tierische Abenteuer steht schon bevor: In Kürze lernen sie ihre Mitbewohner kennen, die ebenfalls vom Aussterben bedrohten Somali-Wildesel.
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