Neue Themenroute von Sehnde bis Wunstorf: Radfahren am Kanal
Von Ost nach West (oder umgekehrt) die Region Hannover durchqueren und dabei immer hart am Wasser bleiben? Dies geht nur am Mittellandkanal. Vom Kraftwerk Mehrum kurz hinter der Grenze zum Landkreis Peine bis zum Yachthafen Idensen in Wunstorf quert die Bundeswasserstraße die Städte Sehnde, Hannover, Garbsen, Seelze und Wunstorf und ist damit das wohl längste Naherholungsgebiet der Region Hannover. Bis zum Sommer werden die Uferwege als neue Radroute für den Freizeitverkehr durchgehend ausgeschildert. Eingebunden sind viele Attraktionen und Rastpunkte am Wegesrand. Einen Vorgeschmack geben zwei Faltblätter, die die Region Hannover jetzt veröffentlicht hat.
„Mit der neuen Themenroute am Mittellandkanal bieten wir allen radfahrenden Menschen die Möglichkeit, die Region komplett zu durchmessen, ohne das Wasser aus den Augen zu verlieren“, so der Umwelt- und Planungsdezernent der Region Hannover, Professor Dr. Axel Priebs, der das Projekt heute gemeinsam mit seiner hannoverschen Amtskollegin Sabine Tegtmeyer-Dette und Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke an der Schleuse in Anderten vorstellte.
„Neu“ ist die Mittellandkanalroute im eigentlichen Sinne nicht. Es existieren verschiedene, ausgeschilderte Routen, die den Mittellandkanal queren, ihn in Teilabschnitten begleiten oder kurz streifen. „Als durchgängige Tangentialverbindung ist sie aber nun in den Faltblattkarten dargestellt und damit über die zehn Routen der Fahrradregion und den Grüne Ring erreichbar“, so Professor Priebs.
Möglich wurde die private Nutzung der Wirtschaftswege insbesondere an der hannoverschen Stadtstrecke des Kanals auch durch politische und planerische Entscheidungen Mitte der 1990er Jahre. Sabine Tegtmeyer-Dette erklärt: „Das Ziel war es damals, den notwendigen Ausbau des Mittellandkanals für die modernen Binnenschifffahrt so zu gestalten, dass auch das Umfeld des Kanals qualitativ profitieren würde. Angrenzende Brachflächen und ehemalige Gewerbe- und Industriegelände sollten entwickelt und der Kanal sollte als linearer Park durch die Stadt gestaltet werden. Wer heute in Hannover am Kanal unterwegs ist oder auch nur einen Blick auf die Radwege- und Freizeitkarte der Landeshauptstadt wirft, sieht und erlebt, dass dieses Vorhaben gelungen umgesetzt wurde.“
Die beiden jetzt von der Region Hannover zur Mittellandkanalroute veröffentlichten Faltblätter sind in eine Route West und eine Route Ost aufgeteilt. Beide Abschnitte haben eine Streckenlänge von je rund 30 Kilometern. Die West-Route startet am Yachthafen Wunstorf-Idensen (Kanalkilometer 135,5) und endet am Nordhafen Hannover. Die Ost-Route startet am Nordhafen und endet kurz hinter Sehnde am Kraftwerk in Mehrum.
Reihenfolge und Etappenlänge sind beliebig wählbar, da der Mittellandkanal sehr gut über die ausgeschilderten Radwege der „Fahrradregion Hannover“ erreichbar und mit den Haltestellen oder Bahnhöfen im Großraum-Verkehr Hannover verbunden ist.
Bei der Auswahl der Anlaufpunkte wurde bewusst darauf geachtet, dass der Mittellandkanal nicht ausschließlich als Verkehrsweg für Fahrrad und Schifffahrt dargestellt wird, sondern als regional bedeutsames, 60 Kilometer langes wasserbezogenes Erholungsgebiet mit zahlreichen interessanten Anlaufpunkten, Ausflugszielen und Freizeitmöglichkeiten beschrieben wird.
Neben einzigartigen technischen Anlagen wie beispielsweise den Trogbrücken in Seelze oder den Schleusen in Anderten und Bolzum sind daher auch Yachthäfen, Anlegestellen der Hannoverschen Personenschifffahrt, Freibäder und Badeseen, Wassersportvereine, Gärten, Parks, Museen und Bootsverleihe aufgenommen worden.
Beide Faltblätter sind in der Tourist-Info Hannover und im Bürgerbüro der Region Hannover erhältlich und liegen ab nächster Woche auch in den Mittellandkanalkommunen Sehnde, Garbsen, Seelze und Wunstorf aus. Sie stehen auch als PDF im Internet zum Herunterladen zur Verfügung.
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