Neues Frauenhaus in Burgdorf bietet Platz für zwölf Frauen und 15 Kinder

Neues Frauenhaus in Burgdorf bietet Platz für zwölf Frauen und 15 Kinder
Regionspräsident Steffen Krach, Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für soziale Infrastruktur der Region Hannover, Ute Vesper, Leiterin des Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der AWO, Dirk von der Osten, Vorstand der AWO, Dr. Silke Lesemann, MdL und Präsidentin der AWO, Jörg Hellweg, stellvertretender Leiter Fachbereichs Soziales der Region, Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region und Armin Pollehn, Bürgermeister der Stadt Burgdorf (v.li.) – Foto: Region/Leonie Gebhard

Mehr Schutz für Frauen, die zu Hause von Gewalt bedroht und betroffen sind: In Burgdorf hat jetzt in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Region Hannover ein neues Frauenhaus eröffnet. Die Region Hannover trägt anteilig jährlich Kosten in Höhe von rund 500.000 Euro. Neben fünf Frauenhäusern, die bislang im Gebiet der Landeshauptstadt disloziert sind, gibt es mit der neuen Einrichtung nun auch wieder ein Angebot in der Region Hannover.

Bereits 2018 hatte die Regionsversammlung das „Konzept zur Weiterentwicklung von Beratung, Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen in der Region Hannover“ beschlossen. Das Papier sah vier Bausteine vor:

  • die Neueinrichtung eines sogenannten FrauenHaus.24, das rund um die Uhr als Anlaufstelle zur Verfügung steht;
  • die Neueinrichtung eines weiteren Frauenhauses als „gesichertes Frauenhaus“;
  • Angebote für sozialpädagogisch begleitetes Übergangswohnen
  • sowie die gezielte Akquise von Wohnungen für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder.

Platz für zwölf Frauen und 15 Kinder

Die neue Einrichtung in Burgdorf ist ein sogenanntes „gesichertes Frauenhaus“. Anders als bei anderen Frauenhäusern ist die Adresse nicht geheim, das Haus aber technisch gesichert. Besuche sind möglich. Es ist damit vor allem für Familien geeignet, in denen die individuelle Gefährdungslage den Kontakt zu wichtigen Personen aus dem bisherigen Umfeld zulässt. Das Haus bietet Platz für bis zu zwölf Frauen und 15 Kinder. Regionspräsident Steffen Krach begrüßte die neue Einrichtung am Freitag, 13.05.2022, bei der Besichtigung: „Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Frauen in Not nur noch schwer neuen Wohnraum gefunden haben. Die Verweildauer in den Frauenhäusern ist daher spürbar gestiegen, Plätze sind länger belegt und stehen deshalb anderen nicht mehr zur Verfügung. Es war höchste Zeit, ein zusätzliches Frauenhaus zu schaffen. Ich bin froh, dass es gelungen ist, diesen Standort zu einem geschützten Raum für von Gewalt betroffene Frauen zu schaffen.“

Auch der Bürgermeister der Stadt Burgdorf, Armin Pollehn, ist mit der Standortentscheidung zufrieden. „Einem in Burgdorf tief verwurzelten Gebäude wird mit dem Frauenhaus eine neue Funktion übergeben. Das Frauenhaus ist neben der Frauenberatungsstelle ein weiterer wichtiger Baustein für die Sicherheit von Frauen, die sich aus Gewaltverhältnissen trennen. Ich wünsche allen Bewohnerinnen und Kindern einen guten Start in eine bessere, gewaltfreie Zukunft.“

AWO als Betreiber

Für die das Heim betreibende AWO meinte Dr. Silke Lesemann, Präsidentin der AWO Region Hannover: „Die AWO Region Hannover unterstützt Frauen mit einem vielfältigen Angebot. Wichtig ist uns die konkrete Hilfe für Frauen, die Gewalt in jeglicher Form erleiden. Mit einem weiteren Frauenhaus in der Region Hannover ergänzen wir die vorhandenen Angebote der AWO um einen wichtigen Baustein.“ Und Dirk von der Osten, Vorstand der AWO Region Hannover ergänzt: „Ich freue mich, dass die AWO als Trägerin dieses neuen Standorts ihre Arbeit weiter ausbauen und Frauen und Kindern mit Gewalterfahrungen den Raum bieten kann,“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, Petra Mundt, wies einmal mehr auf die Istanbul-Konvention hin, die der Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und gegen häusliche Gewalt gilt.

Das neue Haus verfügt über Wohnmodule für alleinstehende Frauen und Frauen mit Kindern sowie einen großzügigen Mehrzweckraum, ein Spielzimmer und weitere Gemeinschaftsräume. Damit haben die Bewohnerinnen – Frauen mit und ohne Kinder – sowohl die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, als auch in Gespräche mit anderen Frauen zu kommen. Für die Beratung und Begleitung in ihrer aktuellen Lebenssituation stehen den Frauen vier Sozialpädagoginnen und zwei Erzieherinnen zur Seite.

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