Drei-Phasen-Perspektivplanung für Kita und Schule in Niedersachsen
Das Land Niedersachsen hat seine Perspektivplanungen für die kommende Zeit in den Bereichen Kindertageseinrichtungen und Schulen vorgelegt. Ziel ist das Einmünden in den inzidenzbasierten „Corona – Stufenplan 2.0“ der Landesregierung (SN berichtete). Folgende Schritte sind als Diskussionsgrundlage für die Beteiligung der Bildungsgewerkschaften und -verbände vorgesehen, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Dienstag, 02.02.2021, mitgeteilt hat.
- In der laufenden und gegebenenfalls verlängerten Lockdown-Phase soll der derzeitige Stand mit Distanzlernen für die meisten Schülerinnen und Schüler, Wechselunterricht nach Szenario B im Primarbereich, an den Förderschulen Geistige Entwicklung und den Abschlussklassen, sowie geschlossenen Kindertageseinrichtungen plus einer bis zu 50-prozentigen Notbetreuung, beibehalten werden.
- Für eine Übergangsphase nach Ende des Lockdowns wird bei verbesserter Infektionslage angestrebt, wieder deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in die Schulen zu holen. Es ist vorgesehen, in diesem Zeitraum bis zu den Osterferien, die am 29.03.21 beginnen, alle Schulen im Wechselunterricht nach Szenario B laufen zu lassen. Damit wären alle Kinder und Jugendlichen im Wechsel im Präsenzunterricht in der Schule vor Ort – in geteilten Klassen, mit Abstand und Maske bis an den Sitzplatz.
- Nach den Osterferien soll der inzidenzbasierte Stufenplan im Kita- und Schulbereich gelten. Ziel ist, bei schwachem Infektionsgeschehen so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten und bei erhöhtem Infektionsgeschehen schnell und konsequent zu reagieren. Basis sind die jeweiligen regionalen Landkreisinzidenzwerte. Hiernach kann entsprechend vor Ort für die Schulen im Kreis verschärft oder gelockert werden. Kommt die Landesinzidenz über 50, wird schärfer durchgegriffen und landesweite Maßnahmen zur Kontaktreduktion werden auch in Kita und Schule umgesetzt.
Planungssicherheit schaffen
Kultusminister Grant Hendrik Tonne erläutert: „Mit drei Phasen geben wir so viel Transparenz und Verlässlichkeit wie derzeit möglich. Wir bieten Kitas und Schulen, Lehrkräften, Kindern und Eltern damit klare Perspektiven. Es bleibt aber immer eine Restunwägbarkeit aufgrund der Dynamik in der Pandemie. Letzten Endes bleibt auch die gemeinsame Lagebeurteilung durch Bund und Länder entscheidend. Die Lockdownphase ist schmerzhaft, aber notwendig. Wir lassen die Schulen bewusst einen Spalt weit offen für die Jüngsten und die mit Abschlussprüfungen.“
Das Szenario B hat sich bewährt, so Tonne, um den Schülerinnen und Schülern Struktur, soziale Kontakte und gemeinsamen Unterricht in kleinen Lerngruppen zu ermöglichen. Für eine Übergangsphase nach dem Lockdown ist das genau das richtige Modell bis Ostern, um einen sicheren und schülergerechten Übergang zu gewährleisten.
Nach Ostern greift der Stufenplan. Er zeigt „glasklar, wer wann in die Kita und die Schule gehen kann“. Er macht transparent, unter welchen Voraussetzungen Öffnungen oder Verschärfungen erfolgen werden. Das gibt Kitas, Schulen, Schul- und Kita- Trägern, Eltern und unter dem Strich den Kindern und Jugendlichen Planungssicherheit. Die Leitlinie ist: Bildung und Betreuung hat Priorität. „Es gilt, so viel Präsenzunterricht und Betreuung wie möglich bei maximalem Gesundheitsschutz!“ schließt Tonne.
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