Impfungen für Menschen mit Behinderungen und sehr hohen Risiko jetzt anbieten

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern, dass Menschen mit Behinderungen und einem sehr hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf jetzt ein Impfangebot erhalten. Sie dürfen nicht die Leidtragenden sein, wenn immer mehr Gruppen ohne Vorerkrankungen vorgezogen werden.

Die Behinderten sollten jetzt eingesteuert werden in die Impfplanung – Logo: GesMin Nds

Die Beauftragten von Bund und Ländern fordern:

  1. Es dürfen keine weiteren Gruppen in die Impfpriorisierungsliste der Corona-Impfverordnung aufgenommen werden, wenn sie nicht selbst ein erhöhtes Risiko für einen schweren bis tödlichen Verlauf haben oder Kontaktpersonen sind.
  2. Es muss strikt nach der Reihenfolge der Impfverordnung geimpft werden.
  3. Innerhalb der Priorisierungsgruppen müssen zuerst die Personengruppen mit einem Risiko für einen schweren bis tödlichen Verlauf geimpft werden.
  4. Bei Kindern mit Behinderungen oder Vorerkrankungen, die selbst nicht geimpft werden können, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren bis tödlichen Krankheitsverlauf haben, dürfen die zu impfenden Kontaktpersonen nicht zahlenmäßig begrenzt werden.
  5. Zur Optimierung der Einzelfall-Verfahren beauftragen die Länder die behandelnden Ärzte mit der Beurteilung des Risikos für einen schweren bis tödlichen Krankheitsverlauf. Die Länder sollen ihre Möglichkeit dazu ausschöpfen.

Petra Wontorra, Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, fordert weiter: „Wichtig ist zudem eine barrierefreie Kommunikation zu den Menschen mit Behinderungen, auch in leichter Sprache. Die verletzliche Gruppe von Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen muss über die Impfreihenfolge passend aufgeklärt werden. Ihnen muss aufgezeigt werden, wann sie an der Reihe sind und an wen sie sich werden können, wenn sie sich nicht mit ihrer Vorerkrankung oder Behinderung in den Priorisierungsgruppen wiederfinden. Diese Personen brauchen eine Perspektive sowie konkrete Ansprechpersonen bei Fragen zur Einordnung in die Priorisierungsgruppen.

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