Niedersachsen startet Modellprojekte für Covid-19-Schutzimpfungen in Betrieben
Im Rahmen des Impfpaktes hat sich Niedersachsen mit den Vertretern der betriebsärztlichen Dienste, der Gewerkschaften und der Wirtschaft auf die Durchführung von Modellprojekten für betriebliche Covid-19-Schutzimpfungen verständigt. Das Gesundheitsministerium hat aus einer ganzen Reihe von Bewerbungen nun fünf Betriebe für entsprechende Projekte ausgewählt, die in den nächsten Tagen an den Start gehen werden. Das Projekt startet am 10. Mai, so dass die ersten Unternehmen im Laufe der kommenden Woche mit den Impfungen beginnen werden.
Start der betrieblichen Impfungen
„Der Bund hat angekündigt, dass die Betriebsärzte ab dem 7. Juni flächendeckend in die Impfkampagne einbezogen werden sollen. Unser Ziel mit den Modellprojekten ist es, den Start der betrieblichen Impfungen in Niedersachsen gut vorzubereiten und erste Erfahrungen mit den Impfungen in Betrieben zu sammeln“, erklärt Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Das Ende der Modellprojekte ist für Ende Mai vorgesehen, um die Ergebnisse noch vor der flächendeckenden Einbindung evaluieren zu können.
Folgende Unternehmen nehmen teil:
- VW als eigenständiges Impfzentrum
- Salzgitter AG in Kooperation mit dem Impfzentrum Salzgitter
- ROSSMANN in Kooperation mit dem Impfzentrum Hannover
- REWE in Kooperation mit dem Impfzentrum Hannover
- Sartorius in Kooperation mit dem Impfzentrum der Stadt Göttingen
Ab Juni sollen mehr Betriebe impfen
Der Impfstoff für die Modellprojekte – insgesamt rund 11 700 Dosen – wird vom Land bereitgestellt. „Wir können deshalb nur mit einigen wenigen Unternehmen und einer vergleichsweise geringen Menge des Impfstoffs starten. Denn der Impfstoff ist nach wie vor knapp und die Wartelisten der Impfzentren gut gefüllt. Aus diesem Grund verpflichten sich die teilnehmenden Unternehmen auch, sich mit den Impfungen ausschließlich im Rahmen der Priorisierung zu bewegen“, verdeutlicht Behrens.
Mit dem flächendeckenden Einstieg in die betrieblichen Impfungen ab Juni sollen die Betriebsärzte dann vom Bund über den Großhandel mit Impfstoff versorgt werden, so wie dies heute schon bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten der Fall ist.
Behrens: „Ab diesem Zeitpunkt wird unsere Impfkampagne auf drei Säulen basieren: Zum einen auf den Impfungen in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die ab Juni noch einmal deutlich mehr Impfstoff erhalten werden. Zweitens auf den Impfungen in den Impfzentren und durch deren mobile Teams, die mittlerweile unter Volllast laufen und für die nach der Verabredung der Länder mit dem Bund keine zusätzlichen Impfdosen mehr vorgesehen sind. Und drittens auf den Impfungen in den Betrieben, mit denen wir auch Menschen erreichen können, die sich sonst möglicherweise gar nicht für einen Termin anmelden würden.“
Die Unternehmen für die Modellprojekte wurden nach den folgenden Kriterien ausgewählt:
- Kapazitäten für die Vorbereitung eigener Impfstraßen, in denen im weiteren Verlauf der Impfkampagne eine große Zahl von Beschäftigten geimpft werden kann;
- Berücksichtigung gefährdeter Berufsgruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeit nicht ins Homeoffice wechseln können;
- Unternehmen, die in einer Hochinzidenzregion agieren;
- Unternehmen, die eine besondere Systemrelevanz für die Impfstoffproduktion in Deutschland und weltweit haben.
„Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang ganz herzlich bei den teilnehmenden Unternehmen und dem Verband der Betriebs- und Werksärzte (VDBW) für die gute Zusammenarbeit. Ganz ausdrücklich möchte ich mich aber auch bei den vielen vielen Unternehmen bedanken, die in den letzten Wochen ebenfalls ihre Bereitschaft signalisiert haben und die uns gerne bei der Impfkampagne unterstützen wollen und nun nicht ausgewählt wurden. Ich bitte Sie und Ihre Beschäftigten noch um ein wenig Geduld, Sie werden schon sehr bald alle die Gelegenheit dazu erhalten“, freut sich Ministerin Behrens über die große Resonanz auf die Modellprojekte.
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