Razzia in der JVA Sehnde
Sonntagmorgen, 01.09.2019, gegen 6 Uhr war es mit der Ruhe am Schnedebruch in Sehnde, einer eher abgelegenen Seite der Stadt, vorbei. Zu diesem Zeitpunkt kamen SEK und Polizei der Anweisung der Staatsanwaltschaft Hannover nach und vollstrecken hier sowie an weiteren Orten bis gegen 15.30 Uhr zahlreiche Durchsuchungsbefehle. Der Vorwurf: Einschleusung von Drogen und Handys in die JVA sowie damit einhergehend „Bestechung und Bestechlichkeit“, so die Staatsanwaltschaft.
„50 Durchsuchungsbefehle an insgesamt 25 Orten haben die Beamten vollstreckt – mit Schwerpunkt in der JVA Sehnde“, bestätigt Oliver Eisenhauer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Hannover. „Als Beschuldigte gelten insgesamt 31 Personen. Das sind 21 Gefangene und vier Mitarbeiter der JVA sowie sechs Personen von außerhalb.“ Bei der Durchsuchung wurden eine Menge Datenträger, also SIM-Karten, Computer, USB-Sticks und CDs, beschlagnahmt und abtransportiert. Die Auswertung der Fülle des Materials wird nach Angaben von Staatsanwalt Eisenhauer mehrere Wochen dauern, um einen Tatnachweis objektiv führen zu können.
Die vier Beschuldigten der JVA Sehnde sind nach Angaben des stellvertretenden Pressesprechers des niedersächsischen Justizministeriums, Hans-Christian Rümke, derzeit „von der weiteren Dienstausübung freigestellt“ und zwar solange, bis sich neue Erkenntnisse zu den Beschuldigungen ergeben haben – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund sicherheitsrelevanter Aspekte.
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