Trotz starken Regens mehr Störche in Niedersachsen
Der Bestand der Weißstörche in Niedersachsen und Bremen ist um zehn Prozent gewachsen. Für etwa 85 Prozent der bekannten Brutplätze liegen Daten vor, auf deren Basis die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Weißstorchschutz den Bestand auf 2.350 bis 2.400 Brutpaare beziffert. Das ist gegenüber 2023 eine erneute Steigerung von gut zehn Prozent. Die meisten Störche beherbergen Cuxhaven, die Wesermarsch, Verden und die Region Hannover.
Die Rückbesiedlung einiger über Jahrzehnte vom Storch verlassener Landstriche, vor allem im westlichen Niedersachsen, wie Ostfriesland und Emden, schreitet weiter voran. Das Erfreuliche: Auch in Landkreisen mit bereits großen Beständen in den östlichen Landesteilen wachsen die Bestände weiter.
Jens Bardenhagen, Sprecher der LAG Weißstorchschutz: „Vor dem Hintergrund der insgesamt ungünstigen Wetterverhältnisse war der Bruterfolg in diesem Jahr in vielen Regionen durchschnittlich bis gut.“ Vor allem in den nordwestlichen Landesteilen hätten viele Störche durch starke Regenereignisse ihre Jungen verloren, so Bardenhagen. „Darüber hinaus haben die starken Niederschläge und Hochwasserlagen im vorhergehenden Winter auch wichtige Nahrungsquellen für die Störche dezimiert, vor allem die Feldmaus-Bestände.“ Gleichzeitig erleichterte die feuchte Witterung aber den Fang von Regenwürmern, welche insbesondere für die Storchenküken eine wichtige Nahrungsgrundlage seien. Bei trockener Witterung hingegen seien sich tiefer im Boden befindende Regenwürmer schlechter bis gar nicht erreichbar.
Landesweit flogen etwa 4.300 Jungstörche aus, im Vorjahr 2023 waren es über 4.100. Die LAG Weißstorchschutz sichtete zudem über 200 zusätzliche Storchenelternpaare. Der durchschnittliche Bruterfolg lag somit zwar etwas niedriger als 2023. Mit etwa 1,8 Jungen pro Paar befindet er sich aber dennoch oberhalb des aus heutiger Sicht für den Bestandserhalt notwendigen Wertes. Zwar lag das Ziel früher bei etwa 2,0 Jungen pro Paar. Durch das veränderte Zugverhalten und das frühere durchschnittliche Erstbrutalter liegt dieser Wert heute aber deutlich niedriger, bei höchstens 1,6 Jungen pro Paar.
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