Aufstieg gegen Abstieg – Hannover 96 gegen Schalke 04

Aufstieg gegen Abstieg – Hannover 96 gegen Schalke 04
Zur Halbzeit lag Hannover mal wieder zurück - Foto: Privat

Das Spiel hieß am Sonntag in der Heinz von Heiden Arena Aufstieg gegen Abstieg – denn beide Teams haben ein klares Ziel vor Augen und das geht nur mit drei Punkten. Hannover will unbedingt auf Platz 3 klettern und besser werden als derzeit Fortuna Düsseldorf und Schalke 04 will dem Abstieg entgehen – beide brauchen also die drei zu vergebenden Punkte.

Dazu startet Hannover 96 mit einem neuen Hauptsponsor, der ab sofort den bisherigen „Brainhouse 247“ ablöst. „Bis zum Saisonende“, heißt es in der Heinz-von-Heiden Arena dazu. Wie lange Hannover 96 mit üstra-Geldern gesponsert wird, soll am Montag in einer Pressekonferenz erklärt werden.

Das Spiel war und blieb aber die Hauptsache – mit rund 15.000 Fans aus Gelsenkirchen – nach Angaben der Schalker Fans vorm Osttor. Tatsächlich war das Schalker Kartenkontigent ausverkauft und trotzdem mehr Blöcke blau-weiß eingefärbt.

Hannover startet mit keiner Überraschung im Team: Ron-Robert Zieler, Bright Arrey-Mbi, Phil Neumann, Enzo Leopold, Nicolo Tresoldi, Sebastian Ernst, Max Christiansen, Havard Nielsen, Sei Muroya, marcel Halstenberg und Andreas Voglsammer bildeten die Startformation. Schalke schickte Marius Müller, Thomas Ouwejan, Derry Murkin, Paul Seguin, Simon Terodde, Kenan Karaman, Thomas Kalas, Cedric Brunner, Marcin Kaminski, Keke Topp und Forzan Ouedraogo aufs Feld. Die Spielleitung hatte Frank Willenborg, an der Linie standen Stefan Zielsdorf und Felix Weller. An der Seite agierte Fynn Kohn und im Keller wachte Katrin Rafalski.

Bereits nach 36 Sekunden gab es den ersten Torschuss der Gäste, den Zieler spät sah, aber doch noch rechtzeitig entschärfte. Damit war die Marschrichtung klar vorgegeben: Schalke setzte auf Attacke! Und so ging die erste Ecke in der 12. Minute dann auch an die Gäste – die aber an der Abwehr der Roten scheiterten. Schalke stand hoch, ließ eine Aufstellung in der eigenen Hälfte für Leitls Team fast nicht zu, was für die Roten lange Lauf- oder Kombinationswege bedeutete.

Schalkes Trainer Karel Geraerts hätte sich einen Sieg gewünscht – Foto: JPH

In der 17. Minute ließ sich Array Mbi verladen und Ouedraogo lief frei von rechts aufs Tor und schoss den Ball in der langen Ecke von Zielers Tor. Wie fast immer lag nun Hannover nun wieder zurück mit 0:1. Das aber weckte – auch wie immer – die Hausherren auf. Trotzdem blieb Schalke am Drücker, weil sich die Abwehr der Roten immer wieder kleine Fehler erlaubte. Den ersten richtigen Torschuss der 96er gab es dann in der 37. Spielminute – doch stellte er keine Gefahr für Müller im Gästetor dar.

38. Minute Schrecksekunde für Hannover 96: Andreas Voglsammer bricht seinen Lauf ohne Gegnerkontakt ab und fällt zu Boden. Er muss verletzt raus und wird durch Cedric Teuchert ersetzt. Das Kombinationsspiel der Roten vor dem Gästetor wurde dadurch aber nicht besser, und so ging es nach einer Halbzeit, die klar an Schalke ging, nach 47 Minuten in die Kabinen.

Beide Mannschaften kamen unverändert zurück aufs Feld, aber 96 startete anders – holte gleich zwei Ecken nacheinander und Teuchert köpfte eine davon aufs Netz. Dann gab’s Gelb für Array Mbi und Schalkes Brunner blieb unter den Pfiffen der 96-Fans extra lange liegen. Auch zunehmende Catch-Einlagen, beispielweise an Leopold, störten den schwach agierenden Schiri Willenborg nicht.

In der Trinkpause brachte Leitl dann Schaub für Christiansen (63.), um neue Impulse aus dem Mittelfeld zu geben. Schalke tauschte Ouedraogo gegen Kabadayi (64.) aus. Trotzdem fand Hannover 96 kein Rezept, wie man sich dem Gästetor zu einem Abschluss nähern könnte. Dritter Wechsel dann bei Hannover: Ernst verließ den Platz für Gindorf. Aber weiterhin blieben die Spielzüge der Roten zu durchschaubar. Dafür konterte Schalke nun und Kabadayi vergab eine klare Chance, die das Spiel entschieden haben dürfte. Dafür gab’s dann einen Sololauf von Cedric Teuchert der völlig unerwartet mit einem Schuss an Seguin von dem in die linke untere Ecke des eigenen Tors gelenkt wurde (81.). Es stand plötzlich 1:1.

Darauf reagierte Coach Geraerts mit einem Dreifachwechsel: Ouwejan, Terodde und Brunner wurden ersetzt durch Lasme, Idrizi und Van Der Sloot. Dann gab es einen weiteren Verletzten bei Hannover 96: Tresoldi lag mit einer Kopfwunde auf dem Rasen und musste lange behandelt werden. Danach wurde er mit Turban vom Platz geführt, kam aber nach einer weiteren Behandlung dann zurück ins Spiel.

Stefan Leitl, Trainer der Roten, war mit der ersten Halbzeit seines Teams nicht zufrieden – Foto: JPH

Sieben Minuten gab es als Zugabe durch diese langen Pausen. Nach dem 1:1 hatte Hannover es mal wieder eilig. Doch es brachte nichts mehr ein, denn Schiedsrichter Willenborg pfiff pünktlichst die Partie ab. Mit einem 1:1 und jeweils einem Punkt für jeden endete das Spiel – und das hilft am Ende keinem.

In der abschließenden Pressekonferenz sah Schalketrainer Karel Geraerts die erste Halbzeit klar bei seinem Team, die zweite dagegen gleichwertig. Und er lobte die rund 15.000 Fans aus Gelsenkirchen, die eine Heimspielatmosphäre erzeugten und mit dem Punkt zufrieden waren. Auch Kollege Stefan Leitl sah Schalke in der ersten Halbzeit näher am zweiten Tor als Hannover am Ausgleich. „Das 1:1 brachte uns dann zurück und wir hätten gerne mehr gehabt, aber wir müssen nun so zufrieden sein.“ Mit diesem Ergebnis dürften die Aufstiegsbemühungen von Hannover beendte sein, denn auf den Relegationsplatz hat sich Düsseldorf gesetzt, gefolgt vom HSV mit einem Punkt Abstand. Hannover 96 dagegen hat darauf jetzt einen Abstand von fünf Punkten – geht nun ins Lokalderby und begrüßt danach St. Pauli in Hannover.

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