Auswärtsbilanz aufpolieren: Recken treffen auf kampfstarken Aufsteiger
Die Auswärtsbilanz in dieser Saison ist bei der TSV Hannover-Burgdorf völlig ausgeglichen. Fünf Siege in fremden Hallen stehen fünf Niederlagen gegenüber, zudem gab es in Minden und Flensburg zwei Unentschieden für Die Recken. Am Sonntagnachmittag (15.00 Uhr, live bei Sky) wollen die Niedersachsen beim TV Hüttenberg die Auswärtsbilanz aufpolieren.
„Wir denken nur an das Spiel in Hüttenberg. Das wird eine unangenehme Aufgabe, aber wir wollen uns die zwei Punkte holen“, sagt Lars Lehnhoff, der sich noch gut an das letzte Aufeinandertreffen im Mai 2012 erinnert, bei dem der TSV Hannover-Burgdorf ein hart umkämpftes 29:29 Unentschieden gelang. „Das war sehr schwierig damals in Hüttenberg. Jetzt spielen sie zwar in Gießen, aber so wie ich das beurteilen kann, hat sich an der Stimmung und der Mentalität dieser Mannschaft zu damals wenig geändert“, zieht Lehnhoff den Vergleich.
Die Mittelhessen sind jedenfalls weit davon entfernt, sich in ihr von fast allen Experten prophezeites Schicksal Abstieg zu ergeben. Dies zeigen vor allem die letzten Ergebnisse, in denen der TV Hüttenberg in Lübbecke und Stuttgart sowie Zuhause gegen Wetzlar drei Mal in Folge die Punkte teilte. „Die Hüttenberger kämpfen, kämpfen und kämpfen in jedem Spiel bis zur letzten Sekunde“, weiß Co-Trainer Iker Romero, und dass sich Die Recken am Sonntagnachmittag auf einen ganz heißen Tanz einstellen müssen.
Prunkstück der Mittelhessen ist die offensive 3:2:1 Abwehr, die sie in jedem Spiel gnadenlos durchziehen. „Ich vergleiche den TV Hüttenberg ein bisschen mit der HBW Balingen-Weilstetten, die mit einem ähnlichen Spielkonzept und einer vergleichbaren Mentalität jahrelang die Klasse in der stärksten Liga der Welt gehalten hat“, lobt Geschäftsführer Benjamin Chatton den Aufsteiger.
Um dem Spiel aus dem aufgebauten Angriff zu entgehen, legt Co-Trainer Iker Romero den Schwerpunkt auf die eigene Defensivarbeit. „Es ist wichtig, dass wir selber gut in der Deckung stehen, eine starke Torwartleistung haben, damit wir einfache Tore aus dem Gegenstoß und der zweiten Welle erzielen. Wenn man sich immer gegen die offensive Abwehr aufreiben muss, kann das sehr zermürbend sein“, weiß der Spanier, der seinen grippekranken Landsmann Carlos Ortega auf der turnusmäßigen Pressekonferenz vertrat. Ob Ortega rechtzeitig zum Spiel wieder gesund wird, entscheidet sich ebenso kurzfristig wie der Einsatz von Linkshänder Rúnar Kárason, der weiterhin an Wadenproblemen laboriert.
Im Positionsangriff wird es für Die Recken vor allem darauf ankommen, kluge Entscheidungen wie beim 32:25 Hinspielsieg treffen. „Wir müssen uns vor allem gut bewegen. Wenn wir uns nicht zu oft in eins gegen eins Situationen verstricken, sondern den Ball weiterspielen, dann haben wir meiner Meinung nach gute Chancen, das Spiel zu gewinnen“, erklärt Lehnhoff.
Sollten die Niedersachsen die taktischen Vorgaben gut umsetzen können, gibt es berechtigte Chancen, dass die Recken-Auswärtsbilanz am Sonntagnachmittag aufpoliert wird.
Anzeige