Geglückter Auftakt: Recken besiegen Gummersbach

Lange Zeit sah am ersten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga es für die TSV Hannover-Burgdorf nicht gut aus, doch am Ende versanken die Spieler von Trainer Carlos Ortega in einer riesigen Jubeltraube. Timo Kastening markierte mit dem Schlusspfiff den 26:25 (11:14) Siegtreffer für seine Farben. „Die Umstellung auf die 5:1 Abwehr am Ende war der Schüssel zum Sieg. Wir haben nicht unseren besten Handball gespielt, aber die zwei Punkte geholt“, erklärte Trainer Carlos Ortega. „Gummersbach war lange Zeit die bessere Mannschaft, aber in den letzten zehn Minuten konnten wir uns nochmal erheblich steigern. Wir sind glücklich, die Punkte mit nach Hannover nehmen zu können“, so Co-Trainer Iker Romero.

Es war der gewünschte gute Auftakt für Die Recken – Logo: TSV Hannover-Burgdorf

Es war ein typisches Auftaktspiel, das die Niedersachsen über weite Strecken in der Schwalbe Arena ablieferten. Das Fehlen von Kapitän Kai Häfner (mit Bauchmuskelproblemen nicht fit) machte sich in manchen Szenen bemerkbar. Trotzdem hatten Die Recken den besseren Start, was in erster Linie am starken Auftritt von Urban Lesjak zwischen den Pfosten lag. Der slowenische Neuzugang zeigte mehrere Paraden und sorgte dafür, dass die Niedersachsen bis zum 6:6 konstant in Front lagen. „Wir haben in der Abwehr die letzte Konsequenz vermissen lassen, aber Urban hat sehr stark gehalten“, sagte der sportliche Leiter der Burgdorfer, Sven-Sören Christophersen.

In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit bekamen die Gastgeber aber immer mehr Oberwasser und setzten den Recken mit ihren wendigen und schnellen Rückraumspielern Pouya Norouzinezhad und Ivan Martinovic verstärkt zu. Zudem leisteten sich die Niedersachsen im Angriff zu viele technische Fehler und ließen mehrere gute Wurfchancen, wie zwei Siebenmeter, ungenutzt. Somit konnte der VfL Gummersbach eine 14:11 Führung mit in die Pause nehmen.

Nach dem Seitenwechsel brauchten Die Recken bis zur 45. Spielminute, ehe sie sich aufmachten, dass Spiel doch noch zu den eigenen Gunsten zu drehen. Ortega stellte die Abwehr zum wiederholten Male um und versuchte es jetzt mit einer sehr offensiven 5:1 Variation – und Cristian Ugalde auf der Spitze. „Dieser Schachzug und der Ausfall von Gummersbachs Zhukov haben uns mit Sicherheit in die Karten gespielt“, analysierte Sven-Sören Christophersen.

Die Recken verzeichneten mehr und mehr Ballgewinne und der zur Pause eingewechselte Martin Ziemer stand Vorgänger Lesjak in nichts nach und parierte wichtige Bälle. Im Angriff riss Spielmacher Morten Olsen das Heft immer stärker an sich. Beim 23:23 stellten die Niedersachsen den ersten Ausgleich her und 50 Sekunden vor Schluss markierte Olsen mit dem 25:24 die erste Recken-Führung seit langer Zeit in dem Match. „Ich hatte immer das Gefühl, dass wir hier noch was reißen können, wenn wir uns etwas steigern“, so Martin Ziemer.

Gummersbach gab sich aber noch nicht geschlagen und konnte durch ein Abprallertor von Alexander Becker 17 Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich wieder herstellen. Die Recken blieben in den verbleibenden Sekunden aber cool – Olsen bediente Nejc Cehte und der setzte Timo Kastening auf dem rechten Flügel ein. Der Linkshänder blieb nervenstark und verwandelte den Ball durch die Beine von Gummersbachs Schlussmann Matthias Puhle zum erlösenden 26:25 Endstand. „Wir sind sehr froh über diesen Sieg. Es wird uns Auftrieb geben, dass wir diesen Rückstand noch drehen konnten“, so der Siegtorschütze. „Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und sich dafür am Ende belohnt. Wir haben aber auch gesehen, dass wir noch Luft nach oben haben“, stellte Sven-Sören Christophersen heraus.

Die Spiel-Statistik:
VfL Gummersbach vs. Die Recken 25:26 (14:11)
VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle; Schröter (2), Dayan (1), Martinovic (5/1), Baumgärtner, Sommer (3), Köpp, Villgrattner, Zhukov (2), Becker (1), Preuss (3), Norouzinezhad (8), Busch.
Die Recken: Ziemer, Lesjak; Cehte (3), Patrail, Thiele, Pevnov, Lehnhoff (2/2), Atman (3), Böhm (2), Ugalde (3), Krone, Srsen, Olsen (6), Donker, Brozovic (3), Kastening (4/2).
Siebenmeter: 2/1 – 6/4
Strafminuten: 14:10
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies

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