Geht Hannover 96 die Sturm-Puste aus?
Gestern startet die Mannschaft von Hannover 96 dem bisherigen Saisonverlauf entsprechend mit fast sechsstündiger Verspätung ins Trainingslager. Flugzeug defekt, Mannschaft auch angeschlagen, wenn man es mal so ausdrücken will.
Erst hieß es nach der verkorksten Hinrunde, man wolle zwei bis drei Neue holen, die sich als Retter für Hannovers Bundeligamitgliedschaft nützlich zeigen sollten. Nun heißt es in der Internetwelt, Präsident Martin Kind habe in Absprache mit anderen S&S-Besitzern den Beutel zunächst wieder geschlossen – und Meier und Akpoguma blieben die einzigen Zugänge. Es sei denn, Iver Fossum ginge weg…
Prekärer wurde die Lage ja noch kurz vor Hinrundenschluss durch den Verlust von Niklas Füllkrug, der nun auch ersetzt werden müsste. Also erwartete man eine Verpflichtung von drei bis vier Spielern. Aber nun doch nicht. Man wolle das Trainingslager abwarten, war zu hören von der Führung. Wenn danach nochmals am Markt „eingekauft“ werden dürfte, sind die interessanten Spieler wahrscheinlich schon weg.
Zudem fällt jetzt kurzfristig auch Linton Maina aus, der in Marbella fehlen wird und sich dafür einer Knie-OP unterzieht. Danach vier bis sechs Wochen Reha-Pause, sicherlich. Damit stünden jetzt direkt nur noch Henrik Weydandt und Bobby Wood für den zentralen Sturm zur Verfügung. Vielleicht kommen ja Ilas Bebou und Noah-Joel Sarenren-Bazee zurück – in Marbella sind sie zumindest mal. Wood andererseits ist bisher nicht der durchschlagende Erfolg vergönnt gewesen, auch die beiden japanischen Kräfte, Takuma Asano und Genki Haraguchi, waren nicht wirkliche Verstärkungen gewesen. Wer also soll die Tore schießen, die so dringend benötigt werden? Nicolai Müller allein mit Weydandt wird es nicht schaffen.
Dafür hat Hannover 96 vier Eigengewächse mit nach Spanien genommen – was womöglich als Alternative für Neuverpflichtungen zu sehen ist – und vielleicht die „Billigvariante“ der geplanten „Verstärkung“ darstellt. So sind die Verteidiger Emre Aytun (18) und Julian Klar (18) sowie die Stürmer Sebastian Soto (18) und Benjamin Hadzic (19) mitgeflogen. Außerdem sitzt mit Markus Gisdol wohl schon eine Traineralternative bereit, die im Misserfolgsfall des Rückrundenstarts wohl weitere Gelder für die Abfindung des amtierenden Trainers erforderlich machen würde. Also heißt es ab dem 19. Januar 2019 wieder „Sparen und Hoffen“ im weiten Rund der HDI Arena. Hoffen wir aber lieber mal, dass es alles anders kommt…
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