Hannover 96 mit Arbeitssieg gegen Arminia Bielefeld
Die Mannschaft von Stefan Leitl traf am Sonnabendabend, 15.10.2022, um 20.30 Uhr im Spätspiel der 2. Bundesliga auf die Gäste aus Bielefeld. Die Arminia kam als Tabellenletzter in die Heinz-von-Heiden Arena, doch zuvor hatte Leitl schon gewarnt, dass man den Tabellenplatz des Bundesligaabsteigers nicht als Maßstab nehmen dürfe. Da die Liga sehr eng beisammen sei, könne jeder jeden schlagen. Dabei wollten die Roten die drei Punkte unbedingt in Hannover halten, denn die zwei Spiele zuvor hatte man sich nicht mit Ruhm bekleckert und sowohl gegen den HSV als auch gegen Heidenheim verloren. Um wieder in die Spur zu kommen, sollte also ein Heimsieg her – auch zur Absicherung des eigenen Tabellenplatzes im oberen Drittel.
Guter Beginn, schnelles Nachlassen
Das schnelle Spiel der Hausherren irritierte offensichtlich die Gäste und so fiel bereits in der 6. Minute nach gutem Kurzpassspiel am Strafraum nach tollem Schuss von Cedric Teuchert das zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:0. Danach blieb Hannover zunächst spieldominierend und arbeitete sich zahlreiche weitere Möglichkeiten nach schnellem Umschaltspiel. Doch in der Mitte der ersten Hälfte kam wieder eine erkennbare Schwächephase der Hausherren und Bielefeld kam auf – und zu mehreren Möglichkeiten. Doch keine davon konnte das Tema von Daniel Scherning umsetzen. Gegen Ende der ersten Hälfte besannen sich dann die Schützlinge von Leitl wieder – und kamen nach einem guten Zuspiel auf Teuchert an der Strafraumgrenze zum 2:0 (45.). Doch weit gefehlt: Der VAR hatte zuvor ein Foul gesehen, und so wurde das Tor nicht anerkannt. Mit dem 1:0 ging es nach zwei zusätzlichen Minuten dann in die Kabine.
Zwei schlechte Halbzeit
Aus der Halbzeit kamen beide Mannschaften mit einem Wechsel. Die Bielefelder ersetzten Vasiliadis durch Consbruch und die Hannoveraner Foti durch Beier. Dann ging’s wieder los.
Das Spiel, das die 29.200 Besucher jetzt sahen, unterschied sich allerdings sehr von der ersten Hälfte. Ganz deutlich dominierten nun die Bielefelder und der rote Angriff konnte keine richtige Entlastung bringen. Auch zwei hochkarätige Chancen wurden von Beier und Weydandt (73. für Teuchert) zu leichtfertig vergeben und die Schüsse landeten statt im rund 10 Meter entfernten Tor in Hannovers Nachthimmel. Glücklicherweise waren die Gäste nicht besser und wenn es mal mit einem Schuss klappte, war immer noch Zieler da. Doch die Bielefelder waren näher am Ausgleich als die 96er am Siegtreffer.
Doch dann besannen sich die Schützlinge von Stefan Leitl noch einmal und kamen kurz vor Schluss wieder aus der Versenkung. Aus einer Standardsituation mit Freistoß von links kommt der Ball dann hoch in den Gästestrafraum, wo am langen Pfosten Harvard Nielsen steht – und das unverdiente, aber beruhigende 2:0 mit dem Kopf erzielte. Nach zwei weiteren Ecken für Hannover und vier Minuten Zusatz kommt dann der befreiende Schlusspfiff – der Sieg ist eingefahren, die Punkte bleiben hier. Während Arminia in der Tabelle ganz unten bleibt, klettert Hannover auf Platz 5.
Unzufriedenheit beim Bielefelder Coach
Aber nach dem Spiel sind beide Trainer nicht zufrieden. Daniel Scherning hadert mit dem Schicksal und sieht das zweite Tor als nicht regelkonform an: „Ich will kein schlechter Verlierer sein, aber das 0:2, das dann auch die Entscheidung war, darf nicht fallen. Das war ein klarer Block gegen Andrade, das war kein reguläres Tor. Da muss der Videoschiedsrichter eingreifen.“ Dann setzt er sogar noch einen drauf und meint: „Es hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen, was die Leistung betrifft.“ Dem wäre entgegenzuhalten, dass sein Team die erspielten Chancen nicht verwerten konnte und das eher zu der Niederlage geführt hat.
Leitl dankte seinem Team für die erkennbar kämpferische Leistung, betonte die hohe Laufleistung von 123 Kilometern und war sichtlich erfreut über die Punkte: “ Wir gehen glücklich mit 1:0 in die Halbzeit, haben dann auf zwei Sechser umgestellt, um Fabian Kunze zu schützen, der unnötig die Gelbe Karte bekommen hatte. Es war ein Arbeitssieg, wir wissen, dass wir besser Fußball spielen können. Und dann kam kurz vor Schluss die Entscheidung mit dem Tor von Nielsen.“ Nun stehen 20 Punkte auf dem 96-Konto, das ist alles, was derzeit zählt.
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