Hannover 96 verliert wohl direkten Aufstieg gegen den 1. FC Magdeburg endgültig

Nach einer sehr staugeplagten Anfahrt in die Heinz von Heiden Arena waren sicher nicht alle 42.500 Fans rechtzeitig auf ihren Plätzen zum Anpfiff der Partie von Hannover 96 gegen den 1. FC Magdeburg. Stau gab’s dann auch bei der Eingangskontrolle am Eingang Nord.
Erst fünf Spiele hatten die heutigen Gegner bislang gegeneinander gespielt, mit klarem Vorteil bei den Hausherren. Heute war aber nicht nur die Tabellensituation interessant, sondern hier traf die 2025 noch ungeschlagene Mannschaft von Hannover auf das beste Auswärtsteam der 2. Liga. Zudem waren beide Tabellennachbarn, womit die Partie zu einen sogenannten sechs Punktespiel werden konnte. Die 96er begannen sofort druckvoll und schnell und holten in den ersten vier Minuten bereits drei Ecken heraus. Erkennbar: man wollte ein schnelles Tor.
Zurück im Spiel
Nach etwa zwölf Minuten hatte sich das Gästeteam auf die Roten eingestellt und kam zu eigenen Angriffen vor Zielers Tor. Während Hannover jedoch versuchte, die Bälle möglichst nah ans Tor zu bringen, nutzten die Gäste die Schussmöglichkeiten aus der Distanz und zwangen Zieler so, sich ein ums andere Mal lang zu machen. Nun war das Spiel durchaus ausgeglichen, auch wenn der Eckenstand von 5:0 in der 37. Minute etwas anderes vorspiegelte. Kein Team hatte irgendwelche nennenswerte Vorteile, das hannoversche Kurzpassspiel vorm Tor endete in der Abwehr der Magdeburger, die Schüsse der Gäste in den Armen von Zieler – oder im Aus.
In der 38. Minute hätte der Ball eigentlich im Tor der Gäste landen müssen, aber zwei Hannoveraner schafften es nicht, den Ball aus einem Meter über die Linie zu stochern. Stattdessen eine weitere Ecke ohne zählbaren Erfolg.
Gegen Ende der ersten Hälfte kam Magdeburg dann zu Chancen, doch bei einem der abgefangenen Gegenangriffe holte sich dann Heber nach einem rüden Stopp von Nielsen noch die gelbe Karte ab. Dann war Halbzeitpause, die Teams wurde mit vereinzelten Pfiffen in die Kabine verabschiedet.
Zweite Halbzeit ohne Wechsel
Zur zweiten Halbzeit sahen beide Trainer keine Notwendigkeit für einen Wechsel und so starteten beide Teams unverändert – allerdings schaute Gäste-Keeper Reimann nun in die höher stehende Sonne.
Und gleich mit dem Wiederanpfiff hatte Hannover eine gute Möglichkeit nach hervorragendem Pass von Ezeh auf die rechte Seite, doch nach Anspiel schoss Rochelt übers Tor. Dann wurde das Rund zunächst eingenebelt mit Pyros durch die Magdeburger Fans und das Tor von Zieler lag vollkommen im Nebel. Gesundheitsförderlich ist etwas anderes. Als sich der Nebel lichtete, sah man einen Gästeangriff über links mit Burcu, der nach innen passte, rechts an Zieler vorbei – doch Neumann entschärfte den Schuss.
Auch Hannover hatte danach wieder eine Möglichkeit, aber Nielsen wartete zu lange und so gab es am Ende nur wieder eine Ecke, die erneut nutzlos verpuffte.
Die Wechselphase
In der 60. Minute wechselte Breitenreiter dann Thaddäus Momuluh und Andreas Voglsammer gegen Rabbi Matondo und Nicolo Tresoldi. Das führte in der 62. Minute gleich zu einer weiteren Ecke mit anschließendem Schuss von Nielsen aufs Tor, doch der wurde knapp von der Latte nach oben abgelenkt.
Mit Matondo und Tresoldi kam wieder Leben ins Angriffsspiel der Hausherren, aber bis in die 70. Minute blieb es immer nur bei Ecken. Vor einer der vier Ecken von Magdeburg wechselte dann Trainer Titz Livan Burcu gegen Xavier Amaechi. An Ecken stand es nun 8:3, aber an Toren weiter 0:0. Waren wieder die Unentschieden-Könige von Hannover unterwegs?
Hannover wechselte erneut doppelt und spielte jetzt mit Lars Gindorf und Jannik Dehm für Havard Nielsen und Sei Muroya. Doppelwechsel auch bei den Gästen. Sie tauschten Abu-Bekir El-Zein und Philipp Hercher für Samuel Loric und Falko Michel.
Breitenreiter zog die letzte Karte und brachte Hyunju Lee für den immer schwächer werdenden Jannik Rochelt. Dann Applaus für einen Schuss von Gindorf, der jedoch rechts am Tor vorbeizog. Titz brachte noch Ahl Halström für Martijn Kaars. Selbst die 11. Ecke brachte danach keinen Durchbruch für 96. Schließlich gab es vier Minuten drauf.
In der 90+1 Minute Freistoß für die Roten an der Strafraumgrenze links – aussichtsreiche Position. Doch die Mauer stand – Einwurf. Das war die letzte nennenswerte Aktion des Spiels, denn trotz Dauerbeschallung durch beide Fangruppen beendete Schiri Dr. Brauns nach 90 + 5 Minuten mit einem Unentschieden von 0:0 die Partie. Die Punkteteilung nutzt jedoch keinem Team auf dem Weg weiter nach oben – Magdeburg bleibt auf Platz 5 und Hannover 96 auf 6 hängen. Hamburg (49) und Köln (50) sind punktemäßig bereits weiter weg von Hannovers mit 43 Punkten. Bleibt nur der Kampf um Platz 3 – aktuell Kaiserslautern mit 46 Punkten vor Paderborn mit 45.
Nach dem Spiel bestätigte Havard Nielsen, dass man ausreichend Möglichkeiten gehabt hätte, aber der Ball einfach nicht rein wollte. Auch Gästetrainer Christian Titz merkte nach dem Spiel an, das eben das letzte Quäntchen auch für sein Team gefehlt habe. Andre Breitenreiter hob auf die disziplinierte Abwehrarbeit ab, bei der es viele Rettungstaten auf der Linie gab, aber im Gegenzug auch bei den Roten der Ball die Linie als Limit angesehen hatte.
Startmannschaften
Die Gäste unter Trainer Christian Titz begannen mit Dominik Reimann, Matijn Kaarst, Abu-Bekir El-Zein, Daniel Heber, Marcus Mathis en, Alexander Nollenberger, Baris Antik, Jean Hugonet, Silas Gnaka, Philipp Hercher und Livan Burcu.
Andre Breitenreiter spielte zu Anfang mit Ron-Robert Zieler, Joshua Knight, Phil Neumann, Fabian Kunze, Enzo Leopold, Jannik Rochelt, Havard Nielsen, Sei Muroya, Andreas Voglsammer, Brooklyn Ezeh und Monju Momuluh.
Schiedsrichter war Dr. Robin Braun mit Marc Philip Eckermann, Asmir Osmanagic und Marcel Unger als Vierter. Video-Assistent war Benjamin Cortus in Köln.
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