Klarer Sieg für Hoffenheim – oder Punkt(e) an die Leine?
Heute Abend trifft Hannover 96 auf den Tabellenfünften die TSG 1899 Hoffenheim. Geht es nach den Wettquoten, wäre das ein klare Sache. Sieg Hoffenheim bringt 1,3, einer von Hannover 9,0 – deutlicher ginge es wohl nur, wenn die Bayern gegen Klein Flottbeck antreten.
Doch so klar ist die Sache nicht wirklich, wie die Quote es glauben macht. Zwar ist Hannover stark gehandicapt durch den Ausfall von wichtigen Spielern, doch die Unruhe um Horst Heldt ist zunächst einmal beendet. Zudem fahren nur 440 Fans mit, also kaum hörbare „Kind muss raus“ Rufe – wenn überhaupt. Aber sportlich ist auch nicht alles so deutlich. Denn Hannover hat gegen die Bayern eine prima erste Halbzeit hingelegt, Chancen geschaffen und war am Ende sogar damit besser als Real Madrid, glaubt man Joshua Kimmichs Aussage nach dem Spiel.
„Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen“, hatte Trainer Andre Breitenreiter noch am Mittwoch auf der Pressekonferenz gesagt und damit auch gemeint, dass man sich nicht auf die Neiderlagen der hinteren Mannschaften verlassen wolle, die sich teilweise ja auch noch Chancen auf den Klassenerhalt oder den Tausch auf dem Relegationsplatz erhoffen. Das ist auch der richtige Ansatz, denn das Glück ist ein trügerisches. Leider fehlen ihm dabei nach wie vor Edgar Prib (Kreuzbandriß), Waldemar Anton (Sehndenverletzung), Jonathas (Muskelfaserriß), Felix Klaus (Entzündung), Florian Hübner (Knie), Felipe und Charlison Benshop (Knie).
Doch auch Hoffenheim mit dem mal als Bayerncoach gehandelten Trainer Julian Nagelsmann will den direkten Einzug in die Championsleague schaffen. Und das geht natürlich am besten zuhause – und da auch gegen 96. Ein harter Kampf ist dabei hoffentlich zu erwarten – leider wohl ohne Schneefall, bei dem die Hoffenheimer ja nach Angaben ihres Coaches nach dem Hinspiel nicht viel sehen können. Die werden wohl mit Baumann, Nordveit, Akpoguma, Vogt, Kaderabek, Amiri, Demirbay, Kramaric, Uth und Gnabry antreten. Ausfallen werden Grillitsch (5. Gelbe Karte), Geiger (Sehnenverletzung), Posch (Schambeinreizung) und möglicherweise Hübner.
Das Spiel heute Abend steigt um 20.30 Uhr, die Mannschaft aus Hannover ist trotz der Querelen im Verein psychisch in Ordnung, sagte der Trainer, und körperlich sollte sie es auch sein. Dabei wird Linton Maina erneut Mal im Kader sein, was vielleicht auch ein Stück weit den Ausfällen geschuldet ist, doch er hat seine Sache ja auch bislang gut gemacht. „Wir werden wohl im –System spielen“, verriet dieses Mal Breitenreiter im Vorfeld, doch auch das kann der Verwirrung des Gegners gedient haben.
Die voraussichtliche Aufstellung von Hannover dürfte etwa so aussehen: Philipp Tschauner im Tor, Timo Hübers (vom Trainer gelobt) Salif Sane und Josip Elez in der Abwehr, Oliver Sorg, Marvin Bakalorz, Pirmin Schwegler und Miiko Albornoz im Mittelfeld sowie Martin Harnik, Niklas Füllkrug und Ihlas Bebou im Angriff. Und, das hat das Bayernspiel gezeigt, Angriff ist die beste Verteidigung – wenn die Kräfte nicht so schnell nachlassen. Aber dann wären da ja noch Noah-Joel Sarenren Bazee, Linton Maina, Julian Korb, Iver Fossum, Kenan Karaman und Matthias Ostrzolek auf den Bank.
Anzeige