Marathon-Renntag auf der Neuen Bult
Sage und schreibe 14 Zucht- und Leistungsprüfungen standen am Sonntag, 28.06.2020, auf der Karte. Nur zweimal zuvor hatte es eine solche Zahl an Rennen in der Geschichte des Deutschen Galopprennsports gegeben. Durchhaltevermögen war demnach allerorten gefragt, ganz besonders jedoch bei Jockey André Best, der unglaubliche zwölf Mal in den Sattel stieg.
Zwölf Ritte durch André Best
Sportliches Highlight des Marathon-Tages waren die beiden Listenrennen sowie die Prüfungen für den Derbyjahrgang. Als erstes stand das Brümmerhof-Derby Trial, das als letzte Vorprüfung für das Blaue Band am 13. Juli in Hamburg-Horn gilt, auf der Agenda. Das für dreijährige Pferde ausgeschriebene Listenrennen über 2200 Meter stand ganz im Zeichen eines Pferdes: Kellahen, ein Wiesenpfad-Sohn aus dem Besitz von Karin Brieskorn. Für den Hengst war es der vierte Sieg in Folge; für seine Hoppegartener Trainerin dagegen der erste Sieg in einem Listenrennen überhaupt. Entsprechend kannte die Euphorie bei Trainerin Sarka Schütz keine Grenzen. Da sorgte auch die Tatsache, dass ihr Schützling aktuell über keine Starberechtigung im Derby verfügt, für keinen Abbruch. Um das Ticket nachträglich zu lösen, müsste seine Besitzerin einen Betrag von 65 000 Euro investieren. Im Sattel saß mit André Best eben jener Marathon-Mann, von dem bereits die Rede war. „Natürlich sind wir als Profisportler austrainiert, aber zwölf Ritte an einem Tag sind doch eine Herausforderung. Wenn man aber ein Listenrennen gewinnt, bekommt man noch einen extra Schub Motivation. Wie anstrengend es wirklich war, werde ich aber wohl erst morgen früh merken, wenn ich wieder im Training in den Sattel steige“, so Jockey André Best nach seinem 12. Ritt des Tages.
Hohe Quote für „Arktis“
Pferdetransportunternehmer Günther Schmidt sponserte das zweite Highlight des Tages, die „Taxi 4 Horses Fillies Trophy“, ein Listenrennen für vierjährige und ältere Stuten über 2200 Meter. Siegreich war die sechsjährige Stute Arktis aus dem Quartier von Lennart Hammer-Hansen, die sich unter Martin Seidl gegen hochkarätige Konkurrenz durchsetzen konnte. Unglaubliche 28,70:1 zahlte der Sieg der Schimmelstute aus dem Besitz von Valentin Burgard.
Mit den Renntiteln der übrigen Prüfungen erinnerte der Hannoversche Rennverein an Gruppesieger der vergangenen zehn Jahre, die eines vereinte: sie wurden allesamt auf der Neuen Bult trainiert.
Auch heimische Siege auf der Neuen Bult
Und auch an diesem Renntag sollten die heimischen Trainer nicht leer ausgehen. Der erste Heimsieg gelang dem sechsjährigen Bishapur aus dem Stall von Trainer Christian Sprengel. Der Sieg des Wallachs in diesen Ausgleich 2, der über die Sprintdistanz von 1300 Meter führte, markierte zugleich den ersten Saisonerfolg für seinen Trainer. Später am Tag punktete auch noch Altmeister Hans-Jürgen Gröschel. Der von ihm trainierte Igneo gewann für Besitzer Stall India die Shimrano-Trophy über 2400 Meter.
Insgesamt wurden 380 542,10 Euro umgesetzt. Die nächsten Leistungsprüfungen für Galopprennpferde auf der Neuen Bult finden am 25. Juli statt.
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