Thomas Doll nun Cheftrainer bei Hannover 96

Der Stuhl war noch nicht kalt, das bekam der nächste schon den Platz angeboten. Und sagte zu. Eigentlich war es sogar, als André Breitenreiter noch als Chefcoach die Mannschaft auf die Partie gegen Dortmund vorbereitete, dass die Gespräche mit seinem Nachfolger schon liefen. Und der heißt Thomas Doll – Ex-Profi, Ex-Trainer aus Hamburg, Dortmund, Saudi-Arabien, Ankara und Budapest.

Thomas Doll (re.) mit Horst Heldt bei der Trainervorstellung – Foto: JPH

Ihn stellte Hannover 96 diese Woche der Presse vor und der neue Trainer, der nach zehn Jahren in die Bundesliga zurückkommt, stand ausführlich Rede und Antwort. Doll ist ein ruhig wirkender Mann der leisen Töne, der beim Neuanfang viel auf Psychologie und Gespräche setzt, jedem Spieler eine neue Chance für die Stammelf und den Kader gibt, vorausgesetzt, die Leistung stimmt. Er kommt mit Erfolgen im Gepäck nach Hannover, darunter die Rettung des HSV und Dortmund vor dem Abstieg, dazu Meisterschaft und Pokalsiege aus Budapest.

„Die Leute müssen wieder an sich glauben“, so Doll bei der Vorstellung, „damit sie ihre Leistung abrufen können.“ Mit ihm will die Vereinsführung versuchen, im Abstiegskampf noch einmal neue Impulse zu setzen, die Mannschaft aufzurütteln und letzte Reserven zu mobilisieren. „Ich habe viel erlebt in meiner Laufbahn“, so Doll, „von Titeln bis zum Abstiegskampf.“ Über konkrete Schritte wollte er jedoch noch keine Auskunft geben, da er zunächst die Mannschaft kennenlernen und einschätzen muss. Und ihnen „die Rucksäcke abnehmen muss“, wie er es nennt. „Im zweiten Schritt müssen wir uns dann wieder Respekt zuhause verschaffen“, so Doll. Die Spieler brauchen „Hilfestellung, dafür sind wir im Stab da.“ So sollten wir die Mannschaft schon hinbekommen, dass wir wieder Fußball spielen können, meint der Coach. Und die frage nach neuen Spielern beantwortet er zurückhaltende, was dem Präsidenten gefallen dürfte.: „Ich habe keine Forderung. Ich bin Trainer gewesen und muss mit den Spieler erfolgreich sein, die da sind“ – und er sieht in dem Kader genügend Qualität, um die Liga zu halten.

Mit Blick auf sein erstes Spiel gegen RB Leipzig Freitagabend umriss er auch gleich die Taktik: „Ich spiele gerne offensiv und mitreißend, doch das muss man der Situation anpassen. Wichtig ist, dass die Mannschaft stabil steht und sich traut, Fußball zu spielen. Da müssen wir eine Balance finden zwischen Offensiv- und Defensivverhalten.“ Davon wird man sich morgen Abend ein Bild machen können und es dürfte einen ersten Fingerzeig für eine möglichen Klassenerhalt geben.

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