Wie viel Lob ist erlaubt bei einer Niederlage?

Sehndes 1. Handball-Herren des TVE trafen vergangenen Sonnabend beim ehemaligen Oberligisten TuS GW Himmelsthür an. Der Gastgeber schrieb im Voraus, gegen Sehnde sei es nicht leicht zu spielen und dass sie den Aufsteiger ernst nehmen würden. Das hatten sie ab 19 Uhr offensichtlich vergessen, so dass Sehnde in der 13. Minute bereits 5:8 in Führung lag, angeführt von Kjell Bahn, auf dessen Konto davon vier Tore gingen.

TVE verliert am Ende noch – Foto: JPH

Bei den grün-weißen funktionierte wenig, und anstatt auf sich selbst zu schauen, suchte insbesondere Rechtsaußen Niklas Mosch die Fehler eher bei den Unparteiischen. Die Folge war seine zweite Zeitstrafe bereits in der 15. Minute. Damit war er aber immer noch eine Minute langsamer als Marvin Hallmann auf Seiten der Sehnder. Da der Rückraum des Gasts dünn besetzt war, spielte dieser fortan nur noch im Angriff, um ein frühes Ausscheiden aus dem Spiel zu verhindern.

Das Spiel blieb eng, weil Himmelsthür nach einer Auszeit wieder herankam und sogar zwischenzeitlich in Führung ging. Zur Halbzeit stand es dennoch 13:14 für die Erste aus Sehnde. Nach der Pause waren die Sehnder bemüht, nicht einzubrechen und das Spiel offen zu halten. Sie blieben auch beim Stand von plötzlich 16:14 für das Heimteam cool und drehten den Spielstand wieder um zum 16:17 durch Marvin Hallmann. Bis zum 20:20 in der 49. Minute blieb so das Spiel eng, doch danach gelang Himmelsthür ein Zwei-Tore-Vorsprung zu erspielen und diesen nun sicher zu verteidigen. Am Ende stand es sogar 27:22 für den Gastgeber. Der Sieg geht so in Ordnung, da Himmelsthür in der Crunchtime abgezockter war und in Simon Oertel den überragenden Spieler dieses Spiels in seinen Reihen hatte – ein ebenso guter Schauspieler wie Handballer, von außen betrachtet.

Für die Sehnder ist die Niederlage ärgerlich, da sie 50 Minuten lang sehr gut gespielt hatten und dem Spitzenreiter ebenbürtig waren. Dass gegen Himmelsthür realistisch keine Punkte eingeplant waren, war allen klar. Dennoch gab es Sonnabend die Chance, sie zu holen. Die Deutlichkeit am Ende ist außerdem den beiden Platzverweisen gegen Marvin Hallmann (58.) und Maurice Jurke (57.) geschuldet. Genug des Lobes, denn unterm Strich bleiben zwei Punkte für das Team von Trainer Mike Bodenburg zurück.

Nächste Woche am Sonnabend, 19.15 Uhr, kommt der HSC in die Festung Feldstraße. Die Mannschaft freut sich auf eine gute Stimmung und den ersten Sieg 2018.

Für den TVE spielten: Till Plate und Marius Levers im Tor; Kjell Bahn, Simon Franke (je 7), Tim Vorbrodt (3), Marvin Hallmann (2), Sven Noll, Maurice Jurke, Julian Pick (je 1), Florian Siepert, Timo Gewohn und Niklas Brause.

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