Zwei Punkte verschenkt und Debüt vermasselt
Hannover 96 trat voller Enthusiasmus und Spielfreude am Sonntag, 26.01.2025, in der heimischen Heinz von Heiden Arena an, hatte sich nach dem Auswärtssieg viel vorgenommen und machte trotz Langer Überlegenheit eine Bauchlandung. Zugleich wurde dem Trainerheimkehrer Andre Breitenreiter durch die Gäste das Heimdebüt mit dem Verlust von zwei Punkten gründlich vermasselt.
Offensive Startaufstellung
Druckvoller Start, auch die Aufstellung der Hausherren war offensiv mit vier Mittelfeldspielern: Leopold Rochelt offensiv, und Tomiak und Kunze defensiver. Die 4.700 Fans aus Münster machten richtig Lärm, die hannoverschen versuchten, dagegen zu halten. Bis zur 17. Spielminute hatte Hannover sich bereits vier Möglichkeiten erarbeitet, die beste in der 18. Minute, als Muroya den Ball ans rechte Lattenkreuz schoss. Außerdem gab es in der ersten Viertelstunde zwei Ecken für Hannover. Die Gäste waren bis zu diesem Zeitpunkt man gerade zwei Mal in die Nähe des roten Strafraums gekommen.
In der 20. Minute dann jedoch der Schock: Plötzlich war Münster ganz schnell über links gekommen, die Abwehr war desorientiert, Schuss von Joshua Mees – und Zieler musste hinter sich greifen. 0:1 für die Preußen. Direkt im Gegenzug rutschten dann zwei Hannoveraner am Pass vors leere Tor vorbei – es wäre auch zu schön gewesen.
Ausgleich noch vor der Halbzeit
Dann klappte es für die Roten doch: 35. Minute kam der Pass von links, rechts stand Tresoldi und verwandelte das Angebot zum verdienten 1:1. Gästetorwart Schenk blieb nur das Zusehen. In der 38. Minute brachte Schiri Frank Willenborg Farbe ins Spiel und zeigte Halstenberg und Ngankam kurz hintereinander Gelb. Damit ist Ngankam für das Spiel gegen den HSV nach 5. Gelber Karte gesperrt.
Zum Ende der ersten Hälfte gab es dann vier Minuten drauf. Und das nutzte Münster, um die leicht irritiert scheinende Hannoversche Abwehr nochmal unter Druck zu setzen. Dann ging’s zum Pausentee.
Nur ein Wechsel
Aus der Kabine kam das Team der Gäste dann leicht verändert. Trainer Sascha Hildmann brachte Florian Pick für Haralambos Makridis, Breitenreiter sah keine Änderungsnotwendigkeit.
Große Freude dann im Stadion in der 53. Minute, als nach einem schnellen Angriff und Ballrückeroberung Muroya das zweite Mal den Ball ins Netz brachte. Aber Willenborg entschied auf Abseits. Es blieb beim 1:1. Münster stand nun sehr unter Druck, weshalb sich Hildmann zu einem Doppelwechsel von Amenyido und Schad für Ter Horst und Nemeth entschloss.
Eine sichtbare Änderung in der Spielanteilsverteilung ergab sich daraus nicht. Und nach einem tollen Zusammenspiel der Roten brachte Ngankam Enzo Leopold in Position, der dann noch Torwart Schenk ausspielte und das 2:1 erzielte.
Nichts war klar
Der rote Druck hielt an, doch, wie beim 0:1, fiel nach einer konfusen Abwehrleistung und einem Fehler von Zieler in der 71. Minute das 2:2 aus heiterem Himmel. Torschütze war der Halbzeitjoker Florian Pick, dem der Ball quasi unerwartet vor die Füße fiel – etwa fünf Meter vor dem Tor. Trotz weiterhin großem Druck der Roten war nun plötzlich wieder alles offen. Breitenreiter brachte daraufhin Voglsammer und Lee für Neumann und Ngankam. Aber die Gäste hatten jetzt offensichtlich Oberwasser. Bei Münster kam dann Kyerewaa für Mees. Hildmann wollte das Unentschieden jetzt über die Zeit bringen. Auch Torwart Schenk beteiligte sich unter den Pfiffen der hannoverschen Fans durch Abschlagverzögerungen, wo er nur konnte.
Dann holte sich Neuzugang Tomiak auch noch in der 86. Minute seine erste gelbe Karte im neuen Dress ab – und Breitenreiter brachte noch Havard Nielsen für Kunze. Doch Münster blieb am Drücker, war nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ weiter nach vorn aktiv. Die Nachspielzeit betrug vier Minuten, die Hildmann noch zu einem betont langsamen Wechsel nutzte und Preißinger für Kinsombi brachte. Dann war das Spiel aus und Hannover um zwei Punkte ärmer. Die Heimpremiere war damit deutlich danebengegangen.
Fazit
Auch Trainer Sascha Hildmann gab nach dem Spiel zu, dass man erheblich unter Druck gestanden hätte durch Hannover und das 1:0 nur durch eine „gute Einzelaktion“ von Mees gefallen war.
Andre Breitenreiter sah ein für die Zuschauer attraktives Spiel, bei dem man zwei Punkte liegengelassen habe und man eigentlich in der ersten Halbzeit bereits mit zwei bis drei Toren hätte führen müssen. Aber die Mannschaft habe gut umgesetzt, was man geplant hatte. Leider habe man in den wenigen passiven Momenten die zwei Gegentore bekommen, wobei man vor dem 2:2 zu inaktiv gewesen sei und ein Abschluss aus der Nahdistanz so nicht hätte ein dürfen. Statt auf Platz drei der Tabelle steht man nun punktgleich mit Paderborn auf Platz 5.
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