380 kV-Leitung zwischen Landesbergen – Mehrum/Nord geht in die nächste Phase
Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT hat die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren für das 380 Kilovolt (kV)-Freileitungsprojekt Landesbergen – Mehrum/Nord fertiggestellt und bei der zuständigen Behörde, dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser, eingereicht. Nach der offiziellen Verfahrenseröffnung folgt Mitte August dann die öffentliche Bekanntmachung nach Paragraph 15 Absatz 3 Satz 4 Raumordnungsgesetz und von Ende August bis Mitte Oktober 2023 das Beteiligungsverfahren sowie die Öffentlichkeitbeteiligung. Das Projekt ist ein Ersatzneubau für die bestehende 220-kV-Leitung, die durch die neue 380-kV-Leitung ersetzt werden soll.
Vorzugskorridor großenteils nahe am Bestand
Die möglichen Korridorvarianten wurden der Öffentlichkeit bei der Antragskonferenz im März 2022 vorgestellt, kleinere Anpassungen ergaben sich im Zuge der nachgelagerten Untersuchungen. Aufgrund einer Änderung des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) kam so beispielsweise eine dritte Variante im Raum Burgwedel hinzu. Mit der Entscheidung für den Ausbau des bestehenden Umspannwerks (UW) in Lehrte entfiel außerdem der dort zunächst geprüfte Plan für einen UW-Neubau.
Nach eingehenden Untersuchungen und Prüfungen hält TenneT nunmehr den Korridor entlang der bestehenden Leitung für vorzugswürdig.
Im Rahmen der Energiewende hat TenneT den gesetzlichen Auftrag, die rund 100 Kilometer lange Leitung zwischen Landesbergen und Mehrum auf die Höchstspannungsebene 380 kV zu verstärken. Deshalb plant TenneT einen Ersatzneubau in der Nähe der Bestandsleitung. Im Rahmen des Ersatzneubaus werden die Umspannwerke Landesbergen, Lehrte und Mehrum/Nord angebunden. Der Abbau der bestehenden Masten erfolgt nach der Inbetriebnahme ab 2032.
380 kV-Freileitung nimmt Avacon-Leitung huckepack
Weiterhin haben TenneT und der Verteilnetzbetreiber Avacon vereinbart, dass die 110 kV-Leitung der Avacon zwischen Landesbergen und Lehrte auch auf den neuen Masten mitgeführt wird. Somit kann nach der Inbetriebnahme die bestehende Leitung vollständig abgebaut werden. Diese Lösung hatte TenneT von Anfang an favorisiert. Insbesondere deshalb, weil sie keine neue Belastung für die Region an anderer Stelle bringt.
Öffentliche Auslegung der Unterlagen und Beteiligung
Ab dem Zeitpunkt der offiziellen Verfahrenseröffnung werden sämtliche Dokumente, Pläne und Gutachten im Internet auf der Internetseite des ArL Leine-Weser verfügbar sein. Darüber hinaus liegen die vollständigen Unterlagen in Papierform für einen Monat zur Einsicht beim ArL in Hildesheim aus. Den genauen Zeitraum gibt das ArL Leine-Weser bekannt.
Behörden, Kommunen, öffentliche Stellen sowie Verbände und Vereinigungen können im Rahmen des formellen Beteiligungsverfahrens Stellungnahmen zu dem Energiewende-Projekt abgeben. Die vorgebrachten Einwände müssen dann erörtert werden. Auch die Öffentlichkeit kann sich an dem Verfahren mit Hinweisen zu den Planungen beteiligen. An das Raumordnungsverfahren schließt das Planfeststellungsverfahren an. Hier werden der konkrete Trassenverlauf sowie Maststandorte ausgearbeitet.
TenneT im Dialog vor Ort
TenneT begleitet das Verfahren mit verschiedenen Dialog-Veranstaltungen vor Ort. Diese bieten den Menschen in der Region Gelegenheit, mit den Projektverantwortlichen ins Gespräch zu kommen, sich über das Projekt und die weiteren Schritte im Verfahren zu informieren.
Die nächste Informationstour findet im Rahmen der sechswöchigen Beteiligungsphase statt. An folgenden Tagen, jeweils von 14 bis 19 Uhr, steht das Projektteam allen Interessierten und Betroffenen für Fragen zur Verfügung:
- 12. September 2023: Landhotel Behre in Ahlten
- 14. September 2023: Hotel Kokenhof in Burgwedel
Auf der speziellen TenneT-Website sind alle aktuelle Informationen zum Leitungsprojekt, unter anderem zum Verfahrensstand, zum zeitlichen Ablauf des Projekts sowie interaktives Kartenmaterial zu finden. Auch alle bevorstehenden Veranstaltungen werden hier angekündigt. Daneben können sich die Bürger jederzeit an die Bürgerreferentin für das Projekt Stella Meyer-Hornbostel unter der Telefonnummer 0921/50 740-54 94 oder unter der E-Mailadresse stella.meyer-hornbostel@tennet.eu wenden.
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