Die Linke in Lehrte/Sehnde lehnt Krankenhausschließungen kategorisch ab
Gesundheit ist das höchste Gut in unserer Gesellschaft und wer an der Gesundheitsversorgung spart, spart am Bürger. Nichts anderes versteckt sich hinter der Schließung, sie ist ein Sparprogramm zulasten der Gesundheit. Damit kommentiert die Linke die Pläne zur KRH-Sanierung und die daraus resultierende beabsichtigte Schließung des Krankenhauses in Lehrte.
Die Argumente für eine Schließung – wie der vorgeschobene Fachkräftemangel und die rückläufigen Fallzahlen – sind nach Ansicht der Partei letztendlich das Ergebnis vorheriger Einsparungen und mangelnder Investitionen am Standort Lehrte. Mit dem zusätzlichen Argument, als Vorreiter bundesweit die Gesundheitsreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach umzusetzen, wird das Lehrter Krankenhaus geopfert und das auf Kosten der Menschen vor Ort. Dagegen wendet sich die Partei und stellt auch das Angebot von Regionspräsident Stefen Krach in Frage, ein regionales Gesundheitszentrum (RGZ) stattdessen einzurichten.
„Laut Herrn Krach aber dürfen wir uns alle in Zukunft auf eine moderne medizinische Versorgung freuen. Übersetzt heißt dieses, das Reduzieren der Grund- und Regelversorgung, sowie der Wegfall der 24/7 Notfallversorgung“, erläutert die Vorsitzende der Linken, Adriana Simecekin einer Pressemeldung der Partei. „Und das bedeutet einen starken Einschnitt in das Leben der Menschen hier.“
Andere Erfahrungen in Lehrte
Auch Malte Brylka, Mitglied der Linken und pflegerischer Leiter der Notaufnahme Lehrte schließt sich dieser Skepsis und Ablehnung an: “In unserer Notaufnahme wurden bisher nicht nur die vom Regionspräsidenten zitierten Herzinfarkte und Schlaganfälle behandelt, sondern auch die, vielleicht nicht abrechnungsrelevanten, aber für den Betroffenen sicher klärungsbedürftigen Beschwerden, wie Sturzfolgen, Arbeitsunfälle, Schnittwunden oder unklare Bauchschmerzen zeitnah versorgt.“
Ob das geplante RGZ diese Leistungen dann in Zukunft auffangen kann, beziehungsweise die von Krach versprochene sogar bessere Versorgung garantiert, ist zu bezweifeln, erwartet die Linke die Realität. Hinzu kommt nach Ansicht der Partei, dass die Medizinstrategie 2030 den Umzug der Notaufnahme und der Akutkliniken – interdisziplinäre Intensivstation, Chirurgie, Radiologie24/7 und Großteil der Inneren – schon für Anfang 2024 vorsieht.
Unklare, schwammige Konturen des RGZ
Das auf der Sonderratssitzung im Lehrter Stadtrat vorgestellte Konzept zur Überbrückung der Zeit zwischen dem Wegzug der bisher für die Notversorgung relevanten Bereiche bis zur Eröffnung des RGZ, sieht Peter Pohlmann von der Linken als „sehr intransparent“ an. Es beschreibt keine konkreten Strukturen, wie Raumkonzepte und Personalausstattung, sondern hält sich vage mit dem Vorhalten eines ärztlichen Dienst 24/7 vor Ort. “Dieses sehen wir definitiv als Verschlechterung des aktuellen medizinischen Angebots“, ergänzt Simecek.
Die Bürger in und um Lehrte haben ein Recht auf eine weiterhin gute, bedarfsorientierte und wohnortnahe medizinische Versorgung, fordert die Partei deshalb. Und fordert zugleich erhebliche Nachbesserungen der zukünftigen Versorgungskonzepte sowie Transparenz der konkreten Umsetzungsprozesse. Damit soll verdeutlicht werden, wie eine Notfallversorgung, wie vom Regionspräsidenten in Vergangenheit zugesagt, gewährleistet bleibt.
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