Grüne wollen keine hohen Wälle im Erholungsgebiet bei Aligse
“Wir wollen, dass rechtswidrig aufgeschüttete Wälle in unserer Feldmark wieder beseitigt werden. Sie verschandeln die Landschaft und blockieren Spazierwege zwischen unseren Dörfern”, so Imbke Meyer-Frerichs, Grünes Ortsratsmitglied für Aligse, Kolshorn und Röddensen. Anlass für die Forderung der Grünen Ortsratsfraktion ist der Bodenabbau zwischen Aligse und Kolshorn und die damit verbundenen Rekultivierungsmaßnahmen.
Auflagen einhalten
Im Detail geht es um zwei Areale: Zuletzt wurden am sogenannten Lohmeier-See nordwestlich von Aligse hohe Wälle aufgeschüttet. Hier hat die Region Hannover bereits festgestellt, dass die die Wälle viel zu hoch sind. Trotzdem werden die Bollwerke im Rahmen einer Ermessensentscheidung so akzeptiert. Meyer-Frerichs, gleichzeitig stellvertretende Ortsbürgermeisterin, hält diese Entscheidung für grob fehlerhaft: “Wälle von etwa drei Metern Höhe sind ein massiver Eingriff in die Landschaft. Es ist völlig unverständlich, dass das so akzeptiert wird, obwohl die Auflagen für die Rekultivierung deutlich niedrigere Wälle vorsehen. Hier ist eine Nachbesserung dringend erforderlich.”
Prüfungen im Abbaugewässer
In einem Bereich etwas weiter nördlich soll der Bodenabbau deutlich ausgeweitet werden. Nach Ansicht der Grünen sind vorher weitere Untersuchungen erforderlich. Proben im bereits bestehenden Abbaugewässer zeigen außergewöhnlich saures Wasser. Um Schäden für das Grundwasser in der Gegend zu verhindern, muss die Ursache dafür herausgefunden werden. Außerdem soll die Region Hannover untersuchen, ob weitere Maßnahmen zum Schutz entstandener Biotope und Schwalbenvorkommen erforderlich sind. “Wir sind nicht grundsätzlich gegen einen weiteren Abbau von Sand an dieser Stelle. Allerdings muss dies umweltverträglich erfolgen. Der Erholungswert der Landschaft soll erhalten bleiben und Schäden für das Grundwasser müssen verhindert werden,” so Armin Albat, Grünes Mitglied im Aligser Ortsrat und Lehrter Stadtrat.
Ortsrat fordert Aufklärung
Diesen Wünschen haben sich inzwischen auch der gesamte Ortsrat Aligse, Kolshorn, Röddensen und der Verwaltungsausschuss des Lehrter Stadtrats angeschlossen. Beide Gremien fordern die Region Hannover auf, einer Erweiterung des Kiesabbaus durch die Firma Enge nur zuzustimmen, wenn die bereits aufgeschütteten Wälle wieder beseitigt werden. Außerdem sollen die Trampelpfade am Rande der Kiesgruben erhalten werden, um den Naherholungswert für die Bewohnern von Aligse und Kolshorn zu bewahren.
(Bild oben: Wasser soll sauer sein und der Wall zu hoch; Region muss klären – Foto: Imbke Meyer-Frerichs)
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