Grußwort des Lehrter Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2019/2020

Liebe Lehrterinnen und Lehrter,

die Innenstadt entlang der Burgdorfer Straße und der Zuckerpassage ist schön beleuchtet, im Neuen Zentrum liegt der Geruch von Schmalzkuchen in der Luft. Das ereignisreiche Jahr 2019 neigt sich dem Ende entgegen. Rund um die Weihnachtstage gab es noch viel zu besorgen und zu erledigen, aber es findet sich hoffentlich nun Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Als Ihr Bürgermeister möchte ich das Momentum nutzen und auf jene Ereignisse zurückblicken, die uns hier gemeinsam in Lehrte bewegt haben.

Bürgermeister Prüße aus Lehrte blickt auf 2019 zurück – Foto: Stadt Lehrte

Für mich persönlich und meine Familie war es ein besonders spannendes Jahr. Ich habe einen intensiven Wahlkampf führen dürfen und wurde nach einer Stichwahl von der Mehrheit von Ihnen zum Bürgermeister der Stadt Lehrte ab 01.11.2019 gewählt. Hierfür möchte ich mich auch an dieser Stelle herzlich bedanken. Mit dem von Ihnen geschenkten Vertrauen werde ich bedacht umgehen.

Beginnen möchte ich mit Themen, die insbesondere die Kleinsten unserer etwa 45 000 Einwohnerinnen und Einwohner betreffen. Aufgrund des erfreulich großen Zuwachses werden immer mehr KiTa-Plätze benötigt. Ich freue mich, dass 2019 ein Vertrag für drei neue Einrichtungen geschlossen werden konnte und die baurechtlichen Planungen für eine KiTa in der geschichtsträchtigen Villa Nordstern voranschreiten. Die Stadt Lehrte setzt alles daran, übergangsweise so viele Modullösungen wie möglich aufzustellen. Die ersten werden aktuell in Lehrte, Hämelerwald und Sievershausen eingerichtet. Erwähnenswert ist die Qualifizierung unserer Betreuungskräfte, denn das Sachgebiet Kinderbetreuung wurde dafür mit dem Gütesiegel des Landes Niedersachsen für Qualifizierungsmaßnahmen in der frühkindlichen Bildung ausgezeichnet.

Die Nachmittagsbetreuung unserer Kinder wurde auch im Jahr 2019 ausgeweitet. Das „Lehrter Nachmittagsangebot an Grundschulen“ (LeNa) wurde an zwei weiteren Grundschulen in Immensen und Sievershausen erfolgreich eingeführt. Wenn im nächsten Jahr die Aueschule Aligse und Steinwedel den offenen Ganztagsbetrieb aufnimmen, bieten acht von zehn Grundschulstandorten mit Unterstützung der Stadt Lehrte eine verlässliche Nachmittagsbetreuung an.

Die Schulentwicklungsplanung hinsichtlich der Entscheidungen über die Schulformen ist abgeschlossen. Lehrte hat ein äußerst vielseitiges Schulangebot. Zuletzt wurden 2015 die IGS-Oberstufe und 2018 die Oberschule in Hämelerwald eröffnet. Letztere konnte in diesem Jahr drei Klassen einschulen. Nun stehen wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Räumlichkeiten an. Für die Schulzentren Lehrte-Süd und Lehrte-Mitte wurden neue Raumprogramme entwickelt, wobei die Standortentscheidung für einen (Teil-)Neubau des Gymnasiums noch aussteht. Es gilt, alle Interessen abzuwägen und die beste und wirtschaftlichste Lösung zu finden. Bereits beschlossen wurden die Planung und ein Entwurf zu Erweiterungen der Grundschulen Immensen und Ahlten. Sanierungen beispielsweise von Schultoiletten werden jährlich eingeplant.

Viel Bauaktivitäten gab es in Lehrte – Foto: JPH

Die Infrastruktur in Ahlten muss wie in Sievershausen und Arpke wachsen, weil dort erfreulicherweise städtische Neubaugebiete entstanden sind. Während die Häuser in Ahlten und Arpke aktuell in die Höhe wachsen, wurde in Sievershausen 2019 bereits die Erschließungsstraße endausgebaut. Für das geplante Baugebiet Lehrte „Manskestraße Nord-West“ sind die Abbrucharbeiten auf der früheren Kleingartenanlage bereits abgeschlossen. Zuvor haben Bürgerinnen und Bürger Igeln bei der nötigen Umsiedlung geholfen. Weitere private Baugebiete in Ahlten, Immensen und Röddensen sollen kommen. 2019 wurde das Richtfest des Neubaus am Rosemarie-Nieschlag-Haus gefeiert. Die Lehrter Wohnungsbau GmbH hat das erste Objekt mit betreutem Wohnen in der Burgdorfer Straße übernommen und wird bereits im nächsten Jahr mit dem Bau des Großprojektes „Gartenquartier“ auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände beginnen. Der Wohndruck soll dadurch abgemildert werden.

Für die Infrastruktur ebenfalls wichtige Themen waren der lang ersehnte Beschluss der Regionsversammlung über einen Zuschuss für den Krankenhausanbau sowie die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der neuen Lehrter Feuerwache. Mit dem modernen Bau wurde ein wichtiger Schritt in die Zukunft und auch für die Attraktivität der Freiwilligen Feuerwehr gemacht.

Nach dem wieder einmal trockenen Sommer und den Demos „Fridays for Future“, konnten 2019 mit den ersten städtischen E-Fahrzeugen und dem Bau von Klärschlammvererdungsanlagen an den Kläranlagen in Hämelerwald und Steinwedel kleine Beiträge für die Umwelt geleistet werden. Der städtische Ordnungsdienst nimmt in diesen Tagen mit zunächst zwei Personen den Betrieb auf. Die Sauberhaltung unserer schönen Stadt soll dadurch insbesondere präventiv erreicht werden.

In Sachen Verkehr und Lärm sind die Entwicklungen vorangeschritten. Der Rat der Stadt Lehrte hat die Lärmaktionsplanung beschlossen. Diese wird 2020 über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in einer zweiten Stufe auf ein erweitertes Straßennetz ausgedehnt. Der Entwurf des Verkehrsentwicklungsplanes, aus dem 2019 bereits erste Ergebnisse vorgestellt worden sind, wird demnächst politisch beraten. Ziel sind etliche Verbesserungsmaßnahmen unter anderem für den Radverkehr. Die Bushaltestellen am Brinkplatz in Steinwedel und an der Bauernstraße in Immensen wurden barrierefrei ausgebaut und der zweite Bauabschnitt der Backhausstraße ist auf den ersten gefolgt. Ich bedanke mich für die Geduld der Anwohnerinnen und Anwohner.

Inzwischen geht der Mega-Hub in den Probebetrieb – Foto: JPH/Archiv

Während die Betroffenheit von Lehrte durch die Bahntrassenvariante „Alpha-E + Bremen“ von weiteren Planungen abzuhängen scheint, kommt Schwung in eine mögliche Entwicklung des Bahnhofsquartiers entlang der Bahnhofstraße. Die soziale Dorfentwicklung in Immensen, Arpke und Sievershausen ist dank eines Landesprogrammes bereits im vollen Gange. Wie positiv sich Bürgerengagement auswirken und entwickeln kann, zeigt der inzwischen feststehende Dorfladenneubau in Immensen, worauf ich sehr stolz bin.

Der städtische Haushalt war nach wie vor geprägt von enormen Investitionen, beispielsweise in den Bereichen Feuerwehr und Kindertagesstätten, und wird voraussichtlich mit über sechs Millionen Euro defizitär abschließen, wobei das Ergebnis aufgrund der Vorjahre ausgeglichen werden kann. Den Haushaltsplan-Entwurf für die Jahre 2020 und 2021 werde ich nach gut zwei Monaten im Amt in der Januar-Ratssitzung einbringen. Fest steht, dass nicht aus den Vollen geschöpft werden kann. Dennoch geht es der Stadt Lehrte besser als vielen anderen Kommunen.

Erwähnen möchte ich das 30-jährige Jubiläum unserer Städtepartnerschaft mit Staßfurt. Passend dazu wurde nach einem politischen Antrag im Rathaus die Ausstellung „30. Jahrestag des Mauerfalls“ präsentiert. Dem Lehrter Blasorchester wurde mit dem Spielen der Last Post eine besondere Ehre in unserer Partnerstadt Ypern zuteil. Gerade in der heutigen Zeit sollten länderübergreifende Freundschaften gefördert werden. Gewalt, die in der letzten Zeit immer wieder durch die Medien geht, darf nicht zugelassen werden. Glücklicherweise blieb der befürchtete Rechtsruck bei der Europawahl 2019 aus.

Liebe Lehrterinnen und Lehrter, dieses Grußwort zeigt, dass die Entwicklungen niemals still stehen, was aber auch gut so ist. Das Jahr 2020 steht in den Startlöchern und es hat viele große Projekte im Gepäck – für die Stadt Lehrte und für jede und jeden von uns. Deshalb wünsche ich Ihnen allen, dass Sie diese etwas ruhigere Zeit zum Jahresende im Kreise Ihrer Familien und Freunde in Frieden genießen und sich auf das, was kommt, freuen können. Gemeinsam freuen können wir uns im Jahr 2020 auf tolle Veranstaltungen wie dem Abend der Kleinkunst, dem 19. LSV-Citylauf, der 50. Seniorenfahrt und viele weitere. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft von Herzen viel Gesundheit und Freude.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Prüße

Bürgermeister

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