Stadt Lehrte setzt ein Zeichen im „Pride Month“

Erstmalig wird das Lehrter Rathaus in diesem Jahr mit Regenbogen-Flaggen geschmückt. Seite heute hängen bis zum Ende des Monats Juni zwei Regenbogenflaggen vor dem Haupteingang. Dazu erklärt Bürgermeister Frank Prüße: „Die Flaggen sollen zu mehr Sichtbarkeit von queerem Leben in Lehrte beitragen. Sie stehen während des sogenannten Pride Month Juni symbolisch dafür, dass Lehrte als Stadt der Vielfalt eine Stadt für Menschen jeder Geschlechtsidentität und jeder sexuellen Orientierung ist. Das gilt natürlich das ganze Jahr über, nicht nur im Juni. Gerade unter queeren Jugendlichen sind Outing und Identitätsfindung bis heute ein schwieriges Thema. Weil uns das bewusst ist wird derzeit ein dezidiertes Angebot für queere Jugendliche konzipiert.“

Andrea Jeschke (Vorsitzende Personalrat), Dr. Freya Markowis (Gleichstellungsbeauftragte), Bürgermeister Frank Prüße, Annette Vetten (Jugend und Soziales), Ulrike Brendes (Personalservice) und Tara Esdaile (Stadtjugendpflegerin) – Foto: Stadt Lehrte/Gülten Gailus

Tara Esdaile, Stadtjugendpflegerin, erläutert dazu: „Die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die mobile Jugendarbeit sind grundsätzlich offen für alle, egal wie die jungen Menschen sich identifizieren. Die verschiedenen Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen waren schon immer Thema in der Jugendarbeit und die Kollegen bieten einen geschützten Rahmen an, um über solche Themen sprechen zu können. Eine kleine Arbeitsgruppe entwickelt zurzeit ein Angebot für queere Jugendliche in Lehrte, aber die endgültige Version muss mit den Jugendlichen selbst weiter entwickelt werden. Haltet die Augen offen für die Auftaktveranstaltung! Hervorzuheben ist jedoch, dass alle jungen Lehrter und Lehrterinnen eingeladen sind, die Jugendeinrichtungen und die Anlaufstelle der mobilen Jugendarbeit jederzeit aufzusuchen. Die Jugendarbeit ist offen für alle.“

Andrea Jeschke, Vorsitzende des Personalrats, ergänzt: „Unter den ca. 630 Menschen, die bei der Stadt Lehrte arbeiten, sind auch einige Personen aus diesem Spektrum. Für uns Personalräte ist diese Diversität eine Selbstverständlichkeit. Wir setzen auf eine vielfältige Gesellschaft, diese Vielfalt steht für uns im Vordergrund. Die Erfahrungen und Leistungen eines jeden Menschen müssen anerkannt werden, um  die Potenziale  eines jeden Menschen gut zu fördern und jede Person in ihrer Individualität zu stärken.“

Freya Markowis, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lehrte, ruft zum Verständnis auf: „Bis heute sind Menschen aus dem queeren Spektrum im Alltag immer noch Unverständnis, Vorurteilen und teilweise sogar tätlichen Angriffen ausgesetzt. Das verurteile ich scharf. In Lehrte gibt es bislang keine der Stadtverwaltung bekannte Anlaufstelle für queere Menschen. Interessierte können sich jedoch gern bei mir melden und Informationen über vorhandene Anlaufstellen in der Landeshauptstadt oder online bekommen.“

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