6. Inklusions-Camp in Dolgen hat Besuch

6. Inklusions-Camp in Dolgen hat Besuch
Hans-Dieter Rybicki (Lions), Christine Dröse (Betreuerin), Boris Böcker (Volksbank), Inés Alabata Schmidt (Genossenschaft), Michael Bartsch (Lions), Friedrich-Wilhelm Haarstrich (Genossenschaft) und Bernd Henkel (Civitan) (v.re.) bei der Scheckübergabe der Lions und dem Besuch des Camps - Foto: JPH

Erneut hat die hannoversche Sozialgenossenschaft „Aktiv DabeiSein“ ein zweiwöchiges Feriencamp im Sehnder Ortsteil Dolgen angeboten. Das Motto dieses Jahr lautet: „Wir sind stark“. Alle Teilnehmer an der tagsüber stattfindenden Freizeit leben dabei gemeinsam Normalität und bauen dabei ganz selbstverständlich Berührungsängste ab.

Durchschnittlich 20 Kinder und Jugendliche sind täglich von 9 bis 16 Uhr zu Gast in Dolgen, wozu sie auch vom Fahrdienst des Vereins abgeholt werden können. Das behindertengerechte Fahrzeug hat die „Aktion Mensch“ für den Verein bereitgestellt. Derzeit wird das Camp nur tagsüber angeboten, aber „wir werden auch mal eine Betreuung für nachts prüfen“, verspricht Friedrich-Wilhelm Haarstrich, hauptamtlicher Vorstand der Genossenschaft.

Gemeinsam Ferien machen

Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren erleben dort viele Freizeitaktivitäten gemeinsam und schließen neue Freundschaften über die vorhandenen sozialen Grenzen. Das Camp hat auch dieses Jahr wieder mehrere Sponsoren. Darunter die Stadt Sehnde, die die Räume der Kita bereitstellt, für ihre Reinigung sorgt und eine mobile Behindertentoilette für Rollstuhlnutzer und Inkontinente finanziert – und auch örtliche Unterstützung, beispielsweise von der Gastwirtschaft Nawo. Sie stellt über die Campzeit das warme Mittagessen bereit, dass von den Campteilnehmern sehr gern und gut angenommen wird.

Unterstützung der zwei Wochen

„Auch der Spaß ist trotz des durchwachsenen Wetters in der vergangenen Woche immer mit dabei gewesen“, so die Betreuer und Kinder am Mittwoch, 10.07.2024, als die vier Sponsoren des Camps vor Ort sind. Denn auch hier geht es nicht ohne das erforderliche Geld, denn viele Aktionen und die Versorgung kosten Bares – und nicht alles können die Eltern finanzieren. Deshalb hatten sich Boris Böcker, Leiter Marke und Events der Volksbank, Christian Mosler, Verkaufsleiter von Edeka Minden, Michael Bartsch, Präsident des Lions Clubs Lehrte-Sehnde und Vereinsmitglied Hans-Dieter Rybicki sowie Bernd Henkel vom Civitan Club Sehnde in Dolgen verabredet, um dort ihre finanzielle Unterstützung symbolisch zu überreichen – und sich gleichzeitig über die Verwendung des gespendeten Geldes vor Ort zu informieren. Jeder der Spender hatte namhafte Summen bereitgestellt, darunter Edeka 2.000 Euro sowie der Lions Club und der Civitan Club die gleiche Summe.

Viele risikolose Angebote für die Teilnehmer

Auch Christian Mosler von Edeka (mi.) übergab einen Scheck an Inés Alabarta Schmidt (li.) und Christine Dröse (re.) – Foto: Lars Krumfuss/Edeka

Die Teilnehmer am Camp, so erfuhren die Besucher, kommen aus der Region Hannover, aber auch „von auswärts“: aus Burgdorf, Hänigsen, Kronsberg und sogar Hannover-Stöcken – um nur einige zu nennen. Kurz zuvor hatten sich die Kinder unter Anleitung von Christian Heik mit Spinnen, Skorpionen und Schlangen befasst – und durften die Tiere auch in die Hand nehmen. „Nachdem der erste ein Tier in der Hand gehabt hat, war für die anderen das Eis gebrochen“, berichtet Christiane Dröse, die mit Sohn Thaddäus in Dolgen ist. „Der erste macht den Weg frei für alle.“

Das in der 360 Einwohner starken Ortschaft risikolose Camp ist von den Sponsoren bereits mehrfach bedacht worden: so haben die Lions bereits dreimal gespendet, Edeka war alle sechsmal dabei und die Volksbank kam 2024 erstmals hinzu. „Hier können sich die Kinder nahezu risikolos bewegen und auch das örtliche Umfeld ist bestens sensibilisiert für unser Camp“, versichert Haarstrich, der es einst entworfen und organisiert hat.

Die Betreuung erfolgt aufgrund des inklusiven Ansatzes mit einem 1:3 Betreuungsschlüssel sowie in bis zu vier Einzelfällen je nach Bedarf auch in 1:1 Betreuung bei schwerstbehinderten Kindern. „Unser Angebot geht dieses Jahr von der Pool Party über Basteln, Schminken. Fußball, Kinetik bis zu Sensorikflaschen – eben alles, was die Kinder an Bedürfnissen haben“, erklärt den Gästen eine der Betreuerinnen. Auch steht ständig eine Carrera-Bahn zum Spielen bereit und ein Selbstbehauptungskurs sowie Tanzen mit Tüchern sind wieder dabei.

Konzept überzeugt

Auch andere Kommunen, so berichtet Haarstrich den Sponsoren, haben wegen des Konzepts angefragt, beispielweise aus Sachsen-Anhalt. „Auch für angehende Pädagogen ist die Freizeit zum Erleben der Inklusion interessant“, fügt die in deren Ausbildung aktive Dröse hinzu. Zum Ende des Besuches zeigten sich auch die Sponsoren von dem Camp beeindruckt: „Hier wird nicht geredet, sondern einfach gehandelt“, sagte Rybicki von den Lions zum Abschied begeistert.

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