B90/Grüne in Sehnde lehnen die Ansiedlung von Delticom in Sehnde-Ost ab

Nachdem sich der Widerstand gegen die Ansiedlung des Reifen-Logistikers Deltzicom AG im Gewerbegebiet Sehnde-Ost formiert hat, haben sich jetzt auch die Sehnder B90/Grünen mit einer Erklärung gegen die Verlegung der Firma von Höver nach Rethmar ausgesprochen. Mit Bezug auf die Leserbriefe in den lokalen Medien Sehnde-News und HAZ führt der Fraktionsvorsitzende Günter Pöser dazu aus:

B90/Die Grünen sprechen sich gegen den Logistiker im Gewerbegebiet Sehnde-Ost aus – Logo: Grüne

>>Die Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Sehnde haben dazu [dem Gewerbegebiet Sehnde-Ost – Red.] eine Meinung. Dieses haben wir auch auf den entsprechenden Sitzungen kundgetan. Bündnis 90/Die Grünen sind besorgt über die Art der Nutzung des Gewerbegebiet Sehnde Ost! Die Nutzung eines großen Teils des Gewerbegebiet Sehnde Ost durch den Umzug der Firma Delticom AG aus Höver nach Sehnde, trifft nicht auf unsere Zustimmung. Deshalb haben wir auch als einzige Partei in den Abstimmungen dagegen gestimmt.

Es ist nicht die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes an sich, auch nicht die jetzige Lage des Gewerbegebietes, dass uns Grüne in Sehnde umtreibt. Vielmehr sind wir dagegen, dass ein Gewerbe, das von Logistik bestimmt ist, seinen Standort aus Höver in der Nähe der Autobahn nach Sehnde, so weit weg von der Autobahn, verlegt. Auch wenn sich das Verkehrsaufkommen in Grenzen halten mag, die Fahrzeuge müssen durch Lehrte, Sehnde, Wassel, Köthenwald oder Ilten zu den jeweiligen Autobahnen fahren.

Das Vorhaben zeigt außerdem, wie unflexibel die großen Bauten in der Nutzung sind. Es scheint günstiger zu sein, einen neuen Standort zu entwickeln, als den alten Standort (Höver) den neuen Ansprüchen anzupassen. Dabei sind die Hallen dort auch erst zirka 10 Jahre alt. So können wir den enormen Flächenfraß nicht verringern. Wie sich das neue Bauwerk darstellen wird, bei einer Bauhöhe von 13 Metern, wird sicher noch für viel Unmut sorgen. Auch wenn der Investor neueste ökologische Standards verspricht.

Wir wünschen uns kleinere Gewerbebetriebe, mit kleineren Gebäuden, die auch eine Nachfolgenutzung erlauben. Wenn schon Logistik, dann so nahe wie möglich an die Autobahnen. Höver erscheint da in einigen Bereichen besser geeignet.

Ein weiteres Problem wird in diesem Zusammenhang deutlich: Jede Kommune muss für sich wirtschaften, die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind wichtig. Zieht ein Unternehmen nur auf die „andere Straßenseite“, kann es schon sein, dass die Nachbarkommune die Gewerbesteuer erhält.

Es ist auch für uns Grüne wichtig und richtig, Verantwortung zu übernehmen,. Aber es sollte genau geschaut werden, zu welchem Preis. Der gerade erst vereinbarte Niedersächsische Weg verpflichtet alle, den Flächenverbrauch bis 2030 zu reduzieren. Wir stehen hinter dieser Entscheidung.<<

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