Baubeginn für Avacon Hochleistungs-Rechenzentrum in Sehnde

Baubeginn für Avacon Hochleistungs-Rechenzentrum in Sehnde
Mit dem traditionellen Spatenstich wurde das Bauvorhaben eröffnet: Godehart Kraft (Stadt Sehnde), Oliver Aust (Max Bögl), Inka Schäper (MBAM), Christoph Seffner (Avacon), Martin Bunnemann (Avacon), Patrick Kather (enviaM) und Olaf Kruse (Bürgermeister) (v.li.) - Foto: JPH

Mit dem ersten Spatenstich für das rund 2.000 Quadratmeter große Hochleistungs-Rechenzentrum haben die Firmen Avacon, enviaM-Gruppe und die Firma Max Bögl sowie der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse den Bau offiziell im Industriegebiet Sehnde-Ost begonnen. Das Projekt soll im August mit dem Hochbau starten und bereits im Juli 2025 den ersten Kunden zur Verfügung stehen. Das Personal vor Ort ist dabei jedoch eher gering, da die Leistungen mehrheitlich elektronisch erbracht werden.

Das Bauvorhaben

Rund 30 Besucher haben sich am Mittwoch, 03.07.2024, im Gewerbegebiet Sehnde-Ost an der Hedwig-Kohn-Straße 3 eingefunden, um die Baumaßnahme der Avacon in Zusammenarbeit mit der enviaM-Gruppe einzuleiten. In seiner Begrüßung zum Baustart sagte der Vorstandsvorsitzende der Avacon, Marten Bunnemann, dass er sich freue, dass die rund 40 Millionen kostende Baumaßnahme des hochmodernen Hochsicherheits-Rechenzentrums nun beginne. „Für unsere Kunden schaffen wir hier ein hochfunktionales Rechenzentrum, das Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit miteinander vereint. Durch die regionale Nähe und die leistungsfähige redundante Anbindung an Internetknoten stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und machen die Region Hannover noch attraktiver für Investitionen.“

Patrick Kather, Vertriebsvorstand der enviaM-Gruppe fügte hinzu, dass das Zentrum nicht für große Anbietern, wie etwa Amazon, von Interesse sei, sondern dass es vor allem auch regionalen Nutzern mit hohem Datenvolumen aus dem Bereich der kritischen Infrastruktur zur Verfügung stehe. „Bereits jetzt betreiben wir gemeinsam mit Avacon ein großes Datencenter in Leipzig und ich freue mich, demnächst das zweite hier in Sehnde in Betrieb nehmen zu können. Mit dem Bau des Zentrums setzen wir neue Maßstäbe für die digitale Infrastruktur in Niedersachsen. Mit unserer Tochter envia Tel und unserem Partner Avacon stellen wir eine sichere IT-Infrastruktur bereit.“ Dieses Rechenzentrum ist dabei als Beispiel zusehen, wie Technik, Sicherheit und Nachhaltigkeit umgesetzt werden können.

Das Rechenzentrum wird sich gut die Natur einfügen – Grafik: Avacon

Bürgermeister Olaf Kruse sieht den Bau als einen Meilenstein in der technologischen Entwicklung lokal in Sehnde sowie überregional auch über die Region Hannover hinaus. „Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Datacenter einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit in Sehnde und damit in der Region Hannover leisten wird. Es wird ein Leuchtturmprojekt sein, das weit über unsere Grenzen hinausstrahlt“, ist er sich sicher und freut sich über das Bekenntnis der Baupartner zur Region Hannover.

Angebot und technische Leistung

Das Zentrum ist mehrfach redundant geplant, so erläutert der kaufmännische Geschäftsführer der Avacon Data Gesellschaft, Christoph Seffner. Er erwartet die ersten Kunden in der Anlage bereits im August 2025. Das Bauvorhaben besteht aus einer Fläche von 2.000 Quadratmetern, auf zwei Etagen zu je 1.000 Quadratmetern verteilt, stellt Seffner die Anlage vor. Dazu kommt noch ein etwa 120 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude. Das Ganze ist ein Hochsicherheitstrakt, kameraüber- und von einem Sicherheitsdienst bewacht. Zudem gibt es einen Schutz mit Bandstacheldrahtrollen, wie er auch im militärischen Bereich genutzt wird – denn das Objekt ist Teil der „kritischen Infrastruktur Deutschlands“.

Rund 30 Besucher waren ins Gewerbegebiet Sehnde-Ost gekommen – Foto: JPH

Die Anlage erfüllt die EU-Vorgaben für Energie-Effizienz und für die Speicherung von Daten eben dieser kritischen Infrastruktur in Deutschland. Die zweithöchste Sicherheitszertifizierung in Deutschland wird dabei vom IT-Bereich des TÜV Nord begleitet und am Ende erteilt. „Bei uns wissen die Kunden immer, wo ihre Daten sind und dass sie in Deutschland bleiben“, so Seffner. Für diese Daten erfolgt eine Spiegelung im neuen Sehnder Haus oder – auf Wunsch – im Leipziger Zentrum. Dazu gibt es vier separate bauliche Bereiche im Sehnder Zentrum, die unabhängig arbeiten und wo die Kunden eigene Hardware einbringen oder Speicher mieten können. Dazu kann das Gebäude bis zu 28.000 Server im Endausbau beherbergen, die die Daten sicherer speichern, als das in jeder Firma möglich wäre. „Alles ist auf Hochsicherheit ausgelegt: Strom, Zugang, Trafos, Datenanschlüsse und für den Brandschutz eine Sauerstoffabsenkung“, so Seffner weiter. „Auch eine Festverbindung zu den Kunden kann auf Wunsch geschaltet werden. Bei allem steht die physische Datensicherheit im Fokus – auch bei Brand oder Hochwasser beispielweise.“ So führen nicht nur zwei 110 Kilovolt Hochspannungsleitungen ins Zentrum, sondern auch vier Glasfaserkabel auf separaten Wegen. Die Latenzzeit für den Datenzugriff ist so außerordentlich gering.

„Als Kunden zielen wir auf Firmen der kritischen Infrastruktur, wie Stadtwerke, IT-Firmen, Systemhäuser, Banken und Verwaltungen“, erläutert Seffner die Zielgruppen. „Dabei wird sich der Preis je nach Betreuungswunsch im Bereich ab einer vierstelligen Summe pro Monat für Miete und Server oder Fläche bewegen.“

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