Demonstration vor dem Rathaus in Sehnde – BI Höver mobilisiert Bürger

Zu einer Demonstration gegen den Verkauf der Flächen für das geplante Gewerbegebiet Höver-Nord hatte die Bürgerinitiative Höver für Dienstag, 23.01.2024, um 16.30 Uhr, unter der Versammlungsleitung von Stefan Grote aufgerufen. Die Versammlung fand mit rund 50 Personen jeden Alters aus ganz Sehnde vor dem Eingang an der Nordstraße statt, durch den die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung in den Ratssaal mussten.  Auch zwei Bürger aus Anderten waren dabei, wo man sich derzeit gegen die vorgesehene Müllverbrennungsanlage wendet, um sich zu vernetzen.

Unwillen den Flächenbesitzern zeigen

„Wir wollen den Besitzern der fraglichen Flächen zeigen, dass wir mit der Planung für ein weiteres Gewerbegebiet in Höver nicht einverstanden sind“, sagte Grote vor dem Rathaus. Und Michael Meyrich, zweiter Sprecher der BI Höver, fügt hinzu: „Wir haben dort schon so viel Gewerbe, es reicht. Woanders wollen wir Flächen entsiegeln und hier versiegeln wir wertvolles Ackerland.“ So argumentiert auch Wilfried Brauns vom NABU Sehnde und grünes Ratsmitglied in Sehnde: “ Das beste Beispiel für Fehlentwicklungen in der Landschaftsplanung haben wir jetzt beim Hochwasser wieder gesehen.“

Eher begrünen statt versiegeln

Bettina Steinbach aus Sehnde wendet sich auch gegen die Industrialisierung von Höver Nord mit seinen 30.000 Quadratmetern und ist zum Rathaus gekommen, um den Landbesitzern zu zeigen, dass man einen Verkauf der Flächen zwecks Umwandlung nicht wolle. „Wir sollten lieber aufforsten und Wiesen anlegen statt Flächen zuzubauen.“ Die Grundbesitzer kamen aber alle ungehindert durch die Phalanx der Demonstranten in den Ratssaal, dessen Einlass von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung gesichert wurde. Selbst die Polizei war mit der Disziplin der Demonstranten einverstanden und eine der beiden abgestellten Streifen vor dem Rathaus wurde vorzeitig abgezogen. 

F-Plan überarbeiten

Auch die Ortsbürgermeisterin von Höver und Stadtratsmitglied Elisabeth Schärling war präsent und unterstützte die Demonstranten. Sie kämpft gerade im Stadtrat dafür, den gültigen Flächennutzungsplan (F-Plan) aus dem 90ern noch einmal zu überarbeiten. Dies tut auch Brauns, der allerdings die Grünen im Stadtrat in der Minderzahl sieht und für den Antrag noch Verbündete sucht. „Bei der derzeitigen Konstellation werden wir da aber Schwierigkeiten haben“, vermutet er.

Stadt nur Mittler

Bereits vor einiger Zeit hatte der Bürgermeister der Stadt darauf hingewiesen, dass es seitens der Stadtverwaltung keine dezidierten Pläne bezüglich des Gewerbegebietes gäbe, sondern man die Anfrage von Investoren den Landeigentümern mitgeteilt habe. Der Verkauf der Flächen ist nicht Sache der Stadt, sondern ein Angelegenheit zwischen Besitzern und Interessenten. Wie aus Höver zu erfahren war, sind nicht alle Eigentümer derzeit bereit, ihre in Höver-Nord liegenden Bereiche für ein Gewerbegebiet zu verkaufen. (siehe hierzu den SN-Bericht)

„Ich bin mit dem heutigen Ergebnis zufrieden“, sagte Grote gegen Ende der Demo. „Die BI findet gute Resonanz. Auf der ersten Info-Veranstaltung waren rund 120 Personen [siehe SN-Bericht – Red.], wir haben auf Facebook etwa 130 Follower und 90 beim Newsletter. Und heute sind auch viele nicht in der BI Höver organisierte Personen hier. Viele Eltern haben eben Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder.“

Anzeige