Der Natur-Kultur-Pfad Wassel stellt sich vor – Teil 1: Die Entstehung
Im Sehnder Ortsteil Wassel ist ein Projekt beheimatet, dass viele Sehnder und auch historisch und naturinteressierte Menschen nicht kennen: Einen Natur-Kultur-Pfad mit vielen Stationen, die vor Ort erklärt werden. Wir stellen Ihnen das wachsende Konzept in Zusammenarbeit mit dem Verein in drei Folgen vor.
Der Natur-Kultur-Pfad Wassel: Teil 1 – In Wassel nicht nur auf die Bäume geschaut
Alles begann damit, dass auf einem Wasseler Grundstück an einem interessanten Baum privat ein Schild mit Erläuterungen zur Geschichte des Gehölzes angebracht worden war. So entstand die Idee, im gesamten Dorf Bäume mit kleinen Info-Schildern aus Metall zu versehen. Dann die Überlegung: interessant ist das vielleicht, aber keineswegs originell und schon gar nicht spezifisch für Wassel. Schaut man jedoch auf mehr als die Bäume, kann man sehr viel Spannendes sehen und hören. Man könnte es Dorftratsch nennen. Tatsächlich ist es aber Lokalgeschichte, die weit über die Ortsgrenzen hinausreicht und es lohnt sich, anderen davon zu erzählen.
Dorfgeschichten
Das Dorf ist deutlich älter als man vermuten könnte. Seit mehreren Tausend Jahren leben hier Menschen. Wie sie damals die Gegend genannt haben, wissen wir heute nicht mehr. Aber sie haben ihre Spuren im Boden hinterlassen – Beile aus der Steinzeit, eine Axt aus der Bronzezeit, zur römischen Kaiserzeit sind Heere durchgezogen und haben ebenfalls Hinweise zurückgelassen…
In einer Zeit, die wir heute als Hochmittelalter kennen, wurde das Dorf Wasle genannt und war in der Region wohl recht bedeutend. Die Grafen von Wassel, Vicedomini des Bischofs von Hildesheim, hatten hier zwei Burgen errichtet.
Dann, im Dreißigjährigen Krieg, wäre das Dorf durch Kriegshandlungen und Seuchen beinahe von der Landkarte verschwunden. Seit dem 16. Jahrhundert existieren Höfe, von denen wir immer noch wissen und Familien, deren Nachfahren heute noch in Wassel leben.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden durch die Möglichkeiten der Fotografie Familiennamen zu Gesichtern und die Geschichten wurden persönlicher. Im Dorf entstanden Vereine und Institutionen. …
Wassels Natur und Geschichte präsentieren
Seit 2003 im Dorf lebend und von all den Geschichten inspiriert, begann Erika Nowak 2013/14 mit dem Projekt „Natur-Kultur-Pfad Wassel“. Glücklicherweise ist sie nicht die Einzige, die an Natur und Geschichte des Ortes interessiert ist. So konnte sie auf einen reichen Fundus an Informationen zurückgreifen, die andere Wasseler Bürger schon lange vorher zusammengetragen hatten. Dazu kamen viele (manchmal lustige, manchmal nachdenkliche) Gespräche mit Wasseler Zeitzeugen.
Deshalb lag es nahe, dass sich einige Wasseler Bürger aus unterschiedlichsten Berufs- und Altersgruppen zum Verein Natur-Kultur-Pfad Wassel zusammenfanden, um die interessante Geschichte und Natur des Dorfes für alle erlebbar zu machen und zu konservieren. Das war im Jahre 2014.
Es wurde nicht nur geredet, sondern auch recht schnell gehandelt. Ein beschilderter Rundweg durch das Dorf entstand. An jeder der 19 Stationen sind Bäume die Wegmarken, die zu den Geschichten dahinter führen.
Bäume und Dorfgeschichte auch online erleben
Eine Homepage wurde ebenfalls im Jahre 2014 online gestellt. An jeder Station des Rundweges im Dorf stellt sie, abrufbar über einen QR-Code, direkt zusätzliche Informationen und kleine Geschichten zur Verfügung. Zuhause lassen sich am Computer weitere Hintergrundinformationen abrufen.
Vielfältige Unterstützung
Dass das Projekt gestartet werden konnte, ist einer Anschubfinanzierung durch die Stadt Sehnde zu verdanken. Dass es auch heute noch läuft, alles erhalten und ständig erweitert werden kann, liegt an der freiwilligen Arbeit der Vereinsmitglieder und an Spenden von Freunden und Förderern des Projektes.
Weiter mit Teil 2 am Sonnabend, 13.05.2023: ´“Jussi, Binni und der Falkenpfad…“
Kontakt für Interessenten:
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