Eröffnung des AWO ServiceHauses Bolzum mit drei Säulen Wohnen, Tagespflege und Pflege-Wohngemeinschaft
Bereits im Januar 2020 sind die ersten Mieterinnen und Mieter in die seniorengerechten Wohnungen im AWO ServiceHaus Bolzum eingezogen. Eine Eröffnungsfeier für das von der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH gebaute Haus mit gemeinschaftlichem Wohnen, Tagespflege und ambulant betreuter Pflegewohngemeinschaft war eigentlich für April 2020 vorgesehen. Sie musste dann aber pandemiebedingt abgesagt werden. Nun wurde sie am Freitag, 10.09.2021, nachgeholt.
Eröffnung nachgeholt
„Wir freuen uns sehr, dass wir das jetzt nachholen können“, sagte Dirk von der Osten, stellvertretender Vorsitzender der AWO Region Hannover und Geschäftsführer der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH, am Freitag auf der Feier. Dort begrüßte die rund 50 Gäste, darunter die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens, die Sozialdezernentin der Region Hannover Dr. Andrea Hanke und den Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse. Dazu kamen der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch, die Präsidentin der AWO Region Hannover und Ortsbürgermeisterin von Bolzum, Dr. Silke Lesemann und der Regionsabgeordnete Wolfgang Tobolt. Zudem waren zahlreiche Bewohner und Anlieger anwesend.
Musterprojekt mit vielen Möglichkeiten
Auf dem 2173 Quadratmeter großen Grundstück im Meffertweg 2 – mitten in Bolzum – ist eine Wohnanlage mit elf seniorengerechten barrierefreien Wohnungen, eine Pflegewohngemeinschaft mit zwölf Einzelzimmern und Gemeinschaftsbereichen und einer Tagespflege für 15 Tagespflegegäste auf 1900 Quadratmetern Geschossfläche entstanden. Rund 5,2 Millionen Euro hat die AWO für den vom hannoverschen Architektenbüro Jarbusch+Schneider realisierten Bau investiert. „Das Haus ist voll belegt“, freut sich von der Osten. Die Mieter bestimmten selbst, ob und wie viele zusätzliche Leistungen sie haben möchten, wie zum Beispiel einen Hausnotruf oder die Teilnahme am gemeinsamen Mittagstisch, erklärte von der Osten zum Wohnkonzept. Auch der kooperierende Pflegedienst Sehnde von Sven Grabbe stehe zur Verfügung. „Mit dem ServiceHaus bieten wir den Menschen die Möglichkeit, auch im Alter möglichst lange in ihrer bisher bekannten dörflichen Umgebung weiter aktiv leben zu können.“ Denn die Bewohner bichen nur die Pflege- und Unterstützungsleistungen dazu, die sie selbst haben möchten und leben sonst selbstbestimmt im Haus.
Leuchtturm-Projekt fürs Umland
Als ein bemerkenswertes und wunderbares Projekt bezeichnete Sozialministerin Daniela Behrens das AWO ServiceHaus in ihren Grußworten – es sei ein Vorbild für das ganze Land. Gerade im ländlich geprägten Niedersachsen gebe es einen großen Bedarf für eine solche Einrichtung. „Das ServiceHaus ist eine Bereicherung für Bolzum“, betonte Dr. Silke Lesemann. Sie hatte sich besonders dafür eingesetzt, das Grundstück mit der seit vielen Jahren leerstehenden Bolzumer Gaststube des Ehepaars Pürstl für ein Wohnprojekt für ältere Menschen zu nutzen – statt Ein- und Zweifamilienhäusern. Es sei schön, dass die Idee des selbstbestimmten Wohnens im Alter hier mit den drei Säulen Wohnen, Tagespflege, Pflegewohngemeinschaft realisiert werden kann, sagte Lesemann.
Bürgermeister Olaf Kruse betonte eben diese Alleinstellungsmerkmale: „Das Projekt wird im Umland bereits mit Neid betrachtet. Es ist ganz sicher ein Leuchtturm-Projekt in der Gegend, wenn nicht in Niedersachsen.“ Das Haus soll nun noch mit einer Photovoltaik-Anlage energetisch verbessert werden und damit seine endgültige Fertigstellung erfahren.
Nach einem kurzen Rundgang auf der unteren Ebene für einige Gäste nutzten die Besucher das Buffet der AWO CAT GmbH – der Catering Servicegesellschaft aus den AWO Pflegeheimen – und kamen miteinander ins Gespräch. Musikalisch untermalt wurde die Eröffnungsfeier von Robin Pardall, dem Sänger der Gruppe Traveller. „Es ist ein Glück, dass wir dieses Haus in Bolzum haben“, sagte eine Besucherin zum Abschied – eine Meinung, die die Bewohner teilen.
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