Erster Entwurf des neuen Feuerwehrhauses Sehnde vorgestellt

Erster Entwurf des neuen Feuerwehrhauses Sehnde vorgestellt
Die Außenansicht des neuen Feuerwehrhauses zeigt klare Linien und eine funktionale Gestaltung - Grafik: Architektenbüro Kiefer & Sander

Der lange geplante und mehrfach verlegte Neubau des Feuerwehrhauses für die Sehnder Orts- und Stadtfeuerwehr nimmt jetzt erstmals Gestalt an. Am Mittwoch, 04.12.2024, befasste sich der FA 5 Brandschutz, Ordnung, Ehrenamt mit einem ersten Entwurf des Architektenbüros Kiefer und Sander aus Sarstedt.

Vorgeschichte

Bekanntermaßen gab es eine längere Diskussion um den Neubau, sowohl örtlich als auch platzmäßig. So wurde überlegt, den Bau an gleicher Stelle zu errichten, auf dem Gelände des derzeitigen Baubetriebshofes (BBH) zu erstellen oder auf das alte Hastra-Gelände zu setzen. Der Lösung, den BBH auf das Hastra-Gelände zu verlegen und die Feuerwehr näher am Ortskern zu halten, machte die Region Hannover dann mit der Lärmbewertung wegen des BBH-Winterdienstes und des nebenan liegenden Wohnbereiches einen Strich durch die Rechnung. Nun fährt eben die Feuerwehr ganzjährig mit Martinshorn dort hinaus.

Der mit zunächst 11,1 Millionen Euro vorgesehene Neubau soll nach derzeitigen Kostenschätzungen des Architekturbüros bei 18,9 Millionen liegen. Dabei sei die erste Summe nur ein erster Haushaltsansatz, so Bürgermeister Olaf Kruse, die jetzige schon sehr konkret geplant.

Zeit- und Bauplanung

Der Baustart soll nächstes Jahr im 1. Quartal mit dem Abriss der Gebäude beginnen, die dem Neubau weichen müssen. Stehen soll der Bau dann komplett Ende 2027 – ein durchaus ambitionierter Zeitplan mit Blick auf die Anträge, Ausschreibungen und Materialbestellungen. Der erste Entwurf hat dabei alle Raumplanungen der Feuerwehr und der Stadtverwaltung umgesetzt. Das Büro Kiefer und Sander, so der Bürgermeister, hat bereits ausreichend Erfahrung mit derartigen Bauten. So habe das Büro das Feuerwehrgebäude gegenüber von Lidl in Hemmingen errichtet. Die Statikanteile werden im Betonbau errichtet, die Fassade mit porendichtem Holz vorgesetzt. Dabei gibt es im Gebäudebereich die gewünschte Trennung zwischen Orts- und Stadtfeuerwehr. Küchen und Lager seien anfahrbar geplant. Die Einsatzbereiche erhalten die erforderlichen Trennungen und werden mit 62 Spinden für Männer und 24 für Frauen ausgestattet. Es wird einen „normalen“ Zugang geben, zusätzlich einen Alarmeingang und einen für die Stadtfeuerwehr.

Der Grundriß der räumlichen Zuordnung für Stadt- und Ortsfeuerwehr, Übungs- und Fahrzeugbereich – Grafik: Archtitektenbüro Kiefer & Sander

Die vorhandenen Garagen werden ertüchtigt und bleiben für die Fahrzeuge nutzbar.  Der Freibereich mit den Schleppdächern erhält Rolltore. Im Osten entsteht ein Stellplatz für Einsatzkräfte. Es gibt einen Feuerwehrübungsturm und einen Waschplatz.  Die Zufahrt zum Gelände bleibt an der jetzigen Stelle, die Alarmausfahrt erfolgt hinter den Hallen auf die dortige Straße.  Die Grünflächen ums Gelände bleiben erhalten. Dort soll auch eine Sitzecke entstehen für nach „Nach-Einsatztreffen“ und andere Vorhaben.

Neue Ideen

Die Bereiche Stadt- und Ortsfeuerwehr sind zwar wunschgemäß getrennt, ein Stabsraum mit Funkbereich, Sanitäranlagen und einer Küche sowie einem Büro für den hauptamtlichen Gerätewart sind trotzdem vorgesehen. Damit wird die Einsatzleitung Stadtfeuerwehr unabhängig von den Einsatzbereichen der Fahrzeuge, wie dies in der bisherigen Unterkunft noch ist. Der Gruppenraum bekommt eine Verglasung mit Beleuchtungsanlage und auch die Ortsfeuerwehr wird einen Funkraum mit Kühlung bekommen.

Zudem wird das Gebäude zukunftsweisend eine Einspeisung für Strom aus Aggregaten anbieten, damit auch in Ausnahmefällen ein Betrieb möglich bleibt und die Unterbringung von Evakuierten geplant werden kann. Das Dach erhält eine PV-Anlage und es sollen keine fossilen Brennstoffe dort mehr benötigt werden. „Wir prüfen derzeit auch die Chance, eventuell Geothermie zu nutzen“, sagt Bürgermeister Olaf Kruse zum Entwurf, „um die ganze Anlage unabhängig zu machen.“

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