Umzug – weiter in Richtung Osten?
Zieht er von dannen – nach einem Abschied auf Raten? Ganz hat es wohl nicht geklappt mit dem Hinauszögern bis nach dem Hoffenheimspiel, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Horst Heldt, offenbar von Fanboykott und Vereinsführung genervter Manager von Hannover 96, packt wahrscheinlich die Koffer und geht gen Osten. Dabei wird es nicht weit, nur rund 90 Kilometer bis nach Wolfsburg. Das berichten Kicker, sport1.de und Heute Nachrichten übereinstimmend.
Heldt war in den vergangenen Wochen sichtbar unzufrieden mit der Lage an der Leine, an die er sich jetzt nicht mehr als Geschäftsführer legen lassen wollte. Bei Fanboykott und schlechter Stimmung im Verein wegen 50+1 sah er wohl auch keine Chance auf die Aufstellung einer schlagkräftigen Mannschaft für die kommende Saison, zumal Gerüchten nach wohl auch einige Spieler zumindest über vorzeitigen Abschied nachdenken. Und kommen will auch keiner – wozu auch, wo es derzeit doch 17 schönere Plätze in der Bundesliga als die HDI Arena gibt?
Da schaffen es die „Fans“ doch tatsächlich noch durch die kalte Küche, den Verein zu torpedieren. Wer will eigentlich noch Bundesligafußball in Hannover? Die Vereinsmitglieder von 96 überlassen die Bühne den Querulanten und fehlen auf der Mitgliederversammlung, der Manager entlässt sich selbst aus dem beabsichtigten Vertrag und möglicherweise, bei aller Vorsicht zu Gerüchten, hat sich der Trainer auch schon nach den Bahnpreisen nach Frankfurt erkundigt.
Musterbeispiel, wie sich ein Verein durch die Mitglieder und Fans selbst zerlegt und gleichzeitig glaubt, dass ohne Sponsor und Geschäftsführer der Stadioneintritt für den Unterhalt einer Bundesligamannschaft reicht – nach verbindlichem Mitgliederbeschluss, versteht sich. Aber einen anderen Finanzier als die Gruppe um Kind hatten auch die Widerständler am Donnerstagabend nicht zu bieten. Allein mit der Sammelbüchse und viel Gottvertrauen kann man aber Bundesligafußball in Hannover nicht halten. Hoffentlich klappt unter diesen Aussichten wenigstens die Übernahme noch, sonst ist 96 ab 2021 wohl auch sportlich in der 4. Liga heimisch – klimatisch ist das heute fast schon so.
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