Freundschaft ist möglich und erstrebenswert – KGS diskutiert Demokratie

Freundschaft ist möglich und erstrebenswert – KGS diskutiert Demokratie
Dr. Gabor Lengyel und Erkan Koc (v.re.) gestalteten den Workshop an der KGS - Foto: JPH

Zu einem besonderen Projekt sind in der KGS Sehnde rund 60 Schüler der 10. Klassen im Rahmen von zwei Workshops zum Thema „Demokratie – gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“ zusammengekommen. Organisiert hatte diese erstmals an der Schule stattfindende Veranstaltung der Fachbereichsleiter Gesellschaftslehre, Stefan Bahls, und er bekam dabei Unterstützung vom „Tandem interreligiös/interkulturell“ mit Rabbi Dr. Gabor Lengyel und dem Lehrer Erkan Koc.

Demokratie und Koexistenz begreifen

„Vor dem Hintergrund des aktuellen Konflikts in Israel und Gaza haben wir als Fachgruppe es als notwendig erachtet, uns dem Thema Demokratie und Koexistenz verstärkt zu widmen“, so Bahls zum Projekt. Und die beiden „Referenten“ des Projekts haben daraufhin zugesagt. „Unser Ziel mit dem Workshop ist es, das Verständnis für Funktionen in der Demokratie zu fördern“, so Bahls weiter.

Das Programm war 2019 gestartet worden und wurde nach Corona über das niedersächsische Kultusministerium aktualisiert. Es richtet sich an 10. Klassen, gelegentlich 7. Klassen, in der Region Hannover und etwas darüber hinaus. Mit Dr. Lengyel steht ein Rabbi, aber auch ehemaliger israelischer Soldat und Überlebender der Shoa, gemeinsam mit seinem muslimischen Freund Koc vor den Schülern und man umarmt sich gegenseitig in Freundschaft. Das Zeichen an die Schüler: Freundschaft hat mit Herkunft, Religion und Ansichten nichts zu tun. Und das muss, so die Einführung, auch das Grundprinzip der Demokratie sein: Meinungen haben, sich austauschen und respektieren und eine gemeinsame Linie entwickeln.

Workshopansatz

In der Runde wurde zunächst das Wissen abgeklärt, bevor die Gruppenarbeit begann – Foto: JPH

In der Einführung zum Workshop mit der Klasse 10 GB erklärte Dr. Lengyel den Ablauf. Danach wollten die beiden Referenten möglichst wenig reden, damit die Schüler sich mit den Themen in den kleinen Arbeitsgruppen untereinander beschäftigen und andere Meinungen hören, anerkennen und auch „Dinge aushalten“.  Den Eingang bildete dann eine Abfrage zum Wissenstand zu den Weltreligionen Islam und Judentum. Die erfolgte anonym über die Handys der Schüler und offenbarte ein rudimentäres Grundwissen sowie auch die Eingabe von teilweise provozierenden Klischees. Nach Abarbeiten der drei Grundfragen, „Meine Erwartungen an diesen Workshop sind…“, über „Woran denkst Du beim Begriff Dialog“ bis hin zur Frage „Woran denkst Du bei Judentum und Islam“, ging es dann in die Gruppenarbeit.

Auf dieser Wissensbasis stieg das Tandem in die eigentliche 90-minütige Workshoparbeit ein mit dem Ziel, dass die Jugendlichen sich weiterentwickeln im Gespräch, Vorurteile diskutieren, abbauen und voneinander lernen. Um dann damit auch das Grundprinzip der Demokratie und der Koexistenz zu erkennen und schätzen zu lernen.

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