Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz in der KGS Sehnde
Der Holocaust-Gedenktag ist auch in der KGS Sehnde dieses Jahr wieder mit einer Ausstellung begangen worden. Die Schüler der 9. Klassen haben dazu eine weitere Ausstellung zum Thema konzipiert und aufgebaut. Diese Ausstellung war von Mittwoch bis einschließlich Montag für alle 9. Klassen der Sehnder Schule zu sehen. Dazu war auch der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse gekommen, der dort von der Direktorin der KGS Sehnde, Sandra Heidrich, begrüßt wurde.
Am Sonnabend, 27.01.2024, wurde die neue Ausstellung auch der Öffentlichkeit vorgestellt und war für die Gäste zu besichtigen. 13 Schüler waren dazu in das KZ Sachsenhausen bei Oranienburg in Brandenburg gefahren und haben sich den Ort des Verbrechens angesehen und dazu die Ausstellung erarbeitet. Das Projekt und die Fahrt, die sonst nach Auschwitz geführt hat, wurde begleitet von den Lehrern Dirk Krüger, Jens Wilczek, Lena Soltendieck und Inga Böhm. Das Schülerprojekt zum Gedenktag hat in der KGS schon seit 2017 eine Tradition, auch wenn es wegen Corona zwei Jahre nur digital erfolgen konnte.
Lehren ziehen
In ihrer Eröffnungsansprache dankte Heidrich den Kollegen und Schülern für die erneut umfassende und beeindruckende Arbeit, die Ideen und Gestaltungsformen, das eigentlich Undenkbare zugänglich zu machen. Die Multimedia-Gestaltung ist aktueller denn je, denkt man an die Demonstrationen für die Demokratie und gegen die erstarkende rechte Gesinnung in der Bundesrepublik – und auch in Europa -, so formulierte es Sean Hempel, FSJ-ler der KGS, der das Projekt mit betreute und vorstellte. „Die politische Lage zeigt die verheerend die Aktualität des Themas“ so führte er aus und erinnerte damit deutlich auch an das Stichwort „Remigration“ und das Erstarken des rechten Nationalismus – gegen den Tausende von Menschen derzeit auf die Straße gehen. „Und schon einmal hat man das Angekündigte nicht erwartet, obwohl man es klar nachlesen konnte in ‚Mein Kampf‘. Dieses Mal darf man sich nicht einfach wieder auf die Couch setzen“, führte er aus.
Die fünf Räume der Ausstellung, die teilweise mit bewegten Bildern arbeitet, befassten sich mit der „Ideologie“, den „Opfergruppen“, dem „Terrorsystem“ und den „Nachkommen und der Erinnerung“. Wichtig dabei ist den Schülern, dass nur ein „erinnern“ nicht reicht, man muss dabei auch die Zukunft im Blick behalten und den Anfängen wehren.
Aktiv die Zukunft gestalten
Auch die gestalteten Schüler zeigten sich von dem Erlebten beeindruckt. „Auf der Fahrt wurden wir mit den Fakten konfrontiert. Das war schon krass. Zwei Tage auf dem Gelände von Sachsenhausen, da fühlte man sich schon in die Situation damals versetzt“, so Lara Jacob aus der Arbeitsgruppe. „Da kamen viele Fragen auf und man entwickelte schnell Mitgefühl.“ Und diese Beklemmung ist auch den Besuchern durch die Ausstellung wieder deutlich vermittelt worden.
Damit auch in Sehnde die Bürger, die oft als schweigende Mehrheit einfach abgetan werden, ihre Meinung gegen den erstarkenden Rechtsextremismus und für die Demokratie Ausdruck verleihen können, wird in der Stadt Sehnde am 29. Februar ebenfalls eine Demonstration „gegen Rechts und für Demokratie“ veranstaltet.
Anzeige