Höchster Inzidenz-Wert in der Region Hannover: Sehnder Bürgermeister zur Situation

In einer Statement zur Corona-Situation wendet sich der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse an die Bürger und Bürgerinnen der Stadt und erklärt die aktuelle Lage. Gleichzeitig will er damit möglichen Gerüchten entgegentreten und Informationen zur aktuellen Infektionslage geben. Ähnlich hat sich am Mittwoch,17.02.2021, auch der Ministerpräsident Stephan Weil mit einer Regierungserklärung an die Niedersachsen gewandt.

Bürgermeister Olaf Kruse äußert sich zur Corona-Situation in der Stadt – Foto: Stadt Sehnde

„Bereits Anfang des Jahres hatte Sehnde schon einmal den höchsten Inzidenzwert in der Region. Seit diesem Zeitpunkt gab es streckenweise auch leichte Rückgänge, aber so richtig senken konnten wir die Infektionszahlen nicht“, sagt Bürgermeister Olaf Kruse einleitend. „Zum Thema hatte ich mich bereits in einem Interview am 7. Januar ausführlich geäußert. Der Unterschied zur Lage vor gut vier Wochen ist aktuell, dass wir tatsächlich keinen sogenannten Hotspot haben. Zu Beginn des Jahres war ein Alten- und Pflegeheim betroffen, aktuell gibt es in Sehnde keinen Infektionsschwerpunkt.

Ich betone noch einmal, dass wir nicht befugt sind, Detailinformationen zu erkrankten Personen weiterzugeben und Zahlen zu melden. Die Zuständigkeit für die Maßnahmen der Pandemie liegt bei der Region Hannover. Natürlich tauschen wir uns regelmäßig mit der Region aus und versuchen die Hintergründe der steigenden Fallzahlen zu klären. Tatsache ist, dass es aktuell keinen Hotspot in Sehnde gibt. Und die Steigerung der Zahlen können auch keinem außergewöhnlichen Übertragungsereignis zugeordnet werden. Betroffen sind zurzeit vorwiegend Familienverbände mit Kindern.

Ich weiß, dass die Situation gerade in den Familien teilweise unerträglich ist und viele erschöpft und verzweifelt sind. Aber ich muss Sie alle bitten, weiterhin durchzuhalten und die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Nur gemeinsam kommen wir durch diese Pandemie – und nur das Einhalten der Regeln schützt uns und unsere Familien!

Da es in der jüngsten Zeit vermehrt zu Nachfragen bezüglich der veröffentlichten Inzidenzzahlen kam, möchte ich noch eines klarstellen: Die Inzidenz wird aus den Zahlen der Neuinfektionen der jeweils zurückliegenden 7 Tage errechnet – nicht aus den Fallzahlen. Diese Summe wird durch die Einwohnerzahl Sehndes dividiert und dann mit dem Wert 100 000 multipliziert. Aktuelles Beispiel: Sehnde hat Mittwoch eine Fallzahl von 70 gehabt – das waren 10 Fälle mehr als vorgestern. Diese reinen Fallzahlen sind die Personen, die aktuell als infiziert gelten. Im 7-Tage-Zeitraum lag aber die Zahl der Neuinfektionen bei 48 Fällen – und aus diesem Wert wird die Inzidenz berechnet“, teilt der Bürgermeister mit.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch hat auch Regionspräsident Hauke Jagau genau dieses Thema aufgegriffen und ausgeführt: Bei den Inzidenzzahlen sind Städte und Gemeinden mit einer geringeren Einwohnerzahl benachteiligt, da bereits geringfügige Zunahmen an Infizierten die Inzidenzzahl bei ihnen deutlich anhebt. Das macht die Inzidenzzahl mit der einer größeren Stadt (zB. Laatzen oder Hannover) und trotz höherer Fallzunahmen nicht unbedingt vergleichbar.

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