Hohe Ehrung und neue Fahrzeuge beim Stadtfeuerwehrtag 2018

In die Mensa der Kooperativen Gesamtschule in Sehnde hatte die Stadtfeuerwehr für den vergangenen Sonntag zu ihrem Stadtfeuerwehrtag eingeladen. Pünktlich um 10 Uhr begrüßte Stadtbrandmeister Jochen Köpfer die Kameraden, Kameradinnen und Gäste, darunter den Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke, die Erste Stadträtin Bettina Conrady, die Fraktionsvorsitzenden der CDU, Klaus Hoffmann, und der SPD, Olaf Kruse, den kommissarischen Fachdienstleiter für die Feuerwehr Jürgen Hanne sowie den stellvertretenden Regionsbrandmeister Eberhardt Schmidt und eine Reihe Führungskräfte sowie viele weitere Gäste aus Sehnde. Und zudem freute er sich, den Musikzug Evern unter der Stabführung von Joachim Zimmermann zur Unterstützung zu haben.

Jochen Köpfer begrüßte die Gäste – Foto: JPH

In seinem Grußwort dankte danach der Bürgermeister der Stadt Sehnde  den anwesenden Feuerwehrangehörigen aller Sehnder Wehren für ihre unbezahlbare ehrenamtliche Arbeit, die sich gerade zuvor wieder bewährt hatte, als in fünf Ortsteilen tags zuvor der Strom ausgefallen war. Er stellte auch die neue Fachdienstleiterin für den Bereich Ordnung und Recht, Laura Enderle, vor. Sie nutzte die Gelegenheit, sich einen Überblick über einen Teil ihres Aufgabengebietes zu verschaffen. Lehrke wies darauf hin, dass die Stadträte viel für das Feuerwehrwesen investieren; allein 2017 war es ein siebenstelliger Betrag für Gebäude, Fahrzeuge und Ausrüstung. Auch 2018 stehen wieder hohe Aufwendungen an.

Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke dankte den Feuerwehren für ihre Arbeit – Foto: JPH

Danach gab Köpfer seinen Jahresbericht ab. Er lobte eingangs die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, und dem Rat. „In Sachen Beschaffungen von Fahrzeugen und Geräten sind wir auf einem guten Weg. Der Digitalfunk wurde in Sehnde als erste Kommune mit Bedienerunterweisung in Gang gesetzt. Beim Stromausfall in Müllingen wurde erstmals über Digitalfunk untereinander kommuniziert“, so der Stadtbrandmeister. In den Einsatzzahlen konnte er von einem leichten Rückgang berichten.  Im Jahre 2017 waren rund 222 Einsätze zu verzeichnen. Dabei standen die Hilfeleistungseinsätze mit 130 Alarmierungen an erster Stelle. Brandeinsätze waren 30 zu verzeichnen. Die Zahl der Brandmeldeanlagen- und Fehlalarme ist mit 50 Einsätzen gleichbleibend hoch. Dagegen sind die Mitgliederzahlen stabil geblieben. Insgesamt sind 550 Mitglieder in den Ortsfeuerwehren tätig. Auch bei den Jugendfeuerwehren ist eine positiver Mitgliederstand von 149 Jugendlichen. In die Einsatzabteilung konnten zwölf Jugendliche integriert werden.

Ralph Spannknebel (mi.) sieht eine verbesserte Ausbildungssituation – Foto: JPH

Die verschiedenen Fachbereiche berichteten anschließend über ihre Arbeit. Ralph Spannknebel als Stadtausbildungsleiter berichtete Positives zur Ausbildungssituation in Celle und Loy berichten. 98 Lehrgänge besetzte die Stadtfeuerwehr. 18 neue Einsatzkräfte befinden sich in Truppmann 2-Ausbildung, die auf dem Stadtgebiet läuft mit seinem Ausbilderteam gut läuft. Auch 2018 werde man eine Ausbildung für den Feuerwehrführerschein anbieten.

Die Kinderfeuerwehr unter Leitung von Birgit Bettmann hat 156 Kinder in ihren Reihen, 95 Jungen und 61 Mädchen – so viel wie noch nie. Zudem wurden fünf Jungen und sieben Mädchen an die Jugendfeuerwehr übergeben. Man hat mit den Kindern an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, darunter die Winterolympiade, die zweite Waldrallye und das Zeltlager. Insgesamt wurden 1117,5 Dienststunden mit den Kindern geleistet. Als Wermutstropfen wies sei darauf hin, dass ihre Stellvertreterin langfristig ersetzt werden müsse.

Über die neuen Fahrzeuge freuten sich Carl Jürgen Lehrke, Thomas Grun, Jochen Köpfer und Jürgen Hanne (v.li.) – Foto: JPH

Der Stadtsicherheitsbeauftragter Wilfried Holler hatte 25 Unfallanzeigen zu vermelden, hauptsächlich handelte es sich dabei um Zeckenbissen, die während der Jugendfreizeiten erfolgten. Von schweren Unfällen sei man glücklicherweise verschont geblieben, wobei die Zahlen in der Region mit 281 gegenüber 25 in Sehnde nicht zu vergleichen sind.

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat mit Tim Herrmann und seinem Pressetea an nahezu allen Einsätzen (47) und Veranstaltungen (16) teilgenommen und davon berichtet (74 Meldungen). Auch die Mitgliederwerbung konnte einige Projekte erfolgreich beenden, wobei der Brandsimulator ein echter Renner zu sein scheint. Probleme bereiten teilweise die fehlenden Fotogenehmigungen, beispielweise bei der Truppmannausbildung auf dem K+S-Gelände. Das Team nutzt seit einiger Zeit die sozialen Medien für seine Arbeit und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Dazu haben man den Regionsfeuerwehrzügen jetzt jeweils einen Pressesprecher integriert und habe eine Zusammenarbeit für längerdauernde Einsätze mit den Nachbarn in Laatzen und Pattensen vereinbart. Neue Aktionen im Bereich PrÖA sind für dieses Jahr geplant, teilte Herrmann der Versammlung mit.

Christoph Huch als Zugführer des 2. Zuges der Regionsfeuerwehrbereitschaft ließ sich entschuldigen. Sein Stellvertreter Thorsten Eckert berichtete über den Hochwassereinsatz in Hildesheim. Aufgrund, dass zwei Katastrophenfahrzeuge des Bundes ausgesondert worden sind und bis heute keine Ersatzbeschaffung gestellt wurde, sinkt die Motivation der Mitglieder, diese Tätigkeit weiterhin zu unterstützen. Hier sieht er die Pflicht bei der Region und dem Land, mehr Druck auf den Bund auszuüben, um für eine ausreichende Beschaffung zu sorgen. Dem pflichtete der Stadtbrandmeister nicht nur zu, sondern fügte hinzu, dass jahrelange Mahnungen gegenüber der Politik in Region und Land einfach ignoriert wurden.

Jochen Köpfer (li.) und Bürgermeister Lehrke verabschiedeten Siegfried Freitag und Diethelm Huch (v.re.) aus dem Amt – Foto: JPH

Im Anschluss übergab Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke dann zwei neue Mehrzweckfahrzeuge an die Ortsfeuerwehren Haimar und Müllingen-Wirringen. Es ist schon ein besonderer Anlass, wenn man so viele Fahrzeuge wie im Jahr 2017 geschehen, übergeben darf, sagte Lehrke bei der Aushändigung der Schlüssel an die Ortsbrandmeister Jürgen Hanne (Haimar) und Thomas Grun (Müllingen-Wirringen). Beide Ortsfeuerwehren erhielten einen baugleichen Ford Transit Custom, mit einem 2 Liter TDCI Motor und 130 PS – Wert jeweils 40 000 Euro. Die Fahrzeuge dienen als Mannschaftstransportwagen und Verbindungsfahrzeug. In Haimar ersetzt das MZF den treuen alten T 3 von VW, der zum Verkauf steht.

Im Anschluss wurden Max Digwa und Christian Huch vom Bürgermeister (v.li.) vereidigt – Foto: JPH

Auch Erhardt Schmidt ging in seinem Grußwort auf die Regionsbereitschaft der Feuerwehr ein und forderte den schnellen Ersatz aller Bundesfahrzeuge des KatS, um den übernommenen Verpflichtungen in diesem Bereich auch nachkommen zu können.

Nach langjähriger Tätigkeit als Ortsbrandmeister wurden anschließend Diethelm Huch und sein Stellvertreter Siegfried Freitag feierlich von ihren Pflichten entbunden und verabschiedet. Viel haben sie in Rethmar bewegt: Während der Amtszeit von Diethelm Huch und Siegfried Freitag  wurde das Feuerwehrhaus um einen Anbau erweitert und die Wettbewerbsgruppe erzielte den vierten Platz beim Regionalentscheid, sodass die Gruppe sich zum Landesentscheid qualifiziert hatte. Max Digwa und Christian Huch wurden dann als neues Führungsduo der Ortsfeuerwehr Rethmar in das Ehrenbeamtenverhältnis berufen und legen ihren Eid ab.

Eine besondere Ehrung bekam Jochen Köpfer (li.) von Eberhardt Schmidt – Foto: JPH

Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt Erhard Bödecker aus Bilm eine Ehrung vom Landesfeuerwehrverband, Alfred Goldbeck ist seit 40 Jahren Mitglied der Ortsfeuerwehr Evern und bekam eine entsprechende Urkunde.

Über ihre Beförderung freuten sich dann Nico Tschiersch (Bilm) zum Oberfeuerwehrmann, Thorsten Kamenz (Evern) zum Löschmeister, Daniel Gründer (Ilten) und Max Digwa (Rethmar) zum Oberlöschmeister, Christian Huch (Rethmar), Ralph Spannknebel (Müllingen-Wiringen), Thomas Meine (Müllingen-Wirringen) zum Hauptlöschmeister, Chris Rühmkorf (Wassel) zum Ersten Hauptlöschmeister und Fabian Lehrke (Sehnde) zum Brandmeister.

Zahlreiche Beförderungen für die Ortswehren gab es zum Schluss das Feuerwehrtages 2018 – Foto: JPH

Eine besondere Ehrung übergab zum Schluss der stellvertretende Regionsbrandmeister Eberhardt Schmidt. Das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber durfte sich der 1. Hauptbrandmeister und  Stadtbrandmeister Jochen Köpfer von ihm an die Uniformjacke heften lassen. Köpfer übt seit Jahren die ihm übertragenen Funktionen in vorbildlicher Weise aus. Als stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart hat er maßgeblich an der Umsetzung der Bundesinitiative ‚Jugend ans Netz‘ mitgewirkt und den ersten betriebsbereiten PC mit Internetanschluss für die Jugendfeuerwehr im Stadtgebiet eingerichtet. Unter seiner Mitwirkung wurde der Feuerschutzbedarfsplan für die Stadtfeuerwehr mit der Politik und der Verwaltung erarbeitet, beschlossen und eingeführt. Zwölf Fahrzeuge wurden in Köpfers bisheriger Amtszeit entworfen, ausgeschrieben und beschafft, vier weitere befinden sich in der Beschaffung, so die Begründung für diese hohe Ehrung.

Mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne unter musikalischer Begleitung des Feuerwehrmusikzuges aus Wassel wurde der Stadtfeuerwehrtag beendet.

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