Linie 370 ist die „800“ – Unsicherheit in Sehnde

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 ist das beliebte Regionalbusliniennetz weiter ausgebaut werden (SN berichtete). Doch wegen Unsicherheiten bei den bisherigen Nutzern der Linie 370 von Hannover nach Mehrum, jetzt die Linie 800, haben wir die Informationen noch einmal zusammengetragen.

Neuzugang für den Nahverkehr: Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember sind die sprintH Linien in der Region Hannover, in der Landeshauptstadt und im Umland unterwegs.

Die 370 heißt jetzt 800 – Foto: JPH
Sieben „neue“ Linien in der Region

Insgesamt gibt es sieben sprintH Linien. Sechs werden von regiobus, eine von üstra bedient. Alle sieben Linien verbinden das Umland mit der Stadt Hannover – entweder direkt oder im Anschluss an die Regionalzüge oder Stadtbahnen. Sie alle verkehren in einer engen Taktung – werktags bis 20 Uhr mindestens alle halbe Stunde, zu Stoßzeiten sogar bis zu 7,5 Minuten. Die Linien verkehren zudem in einem leicht merkbaren Takt, also zum Beispiel immer zur Minute  09, 19, 29 usw. Die Fahrpläne der sprintH Linien wurden insgesamt überarbeitet und „geglättet“, das heißt, die Linien verkehren möglichst den ganzen Tag über auf demselben Fahrweg und die Fahrzeitprofile bleiben annähernd gleich.

„Mit dem sprintH bieten wir den Menschen der Region ein neues, komfortables Fahrerlebnis“, erklärt der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz.  „Es geht uns darum, mehr Menschen für den Nahverkehr zu gewinnen. Dazu gehört einerseits ein entsprechend dichter Takt, aber eben auch attraktive Angebote während der Fahrt.“ Die Busse auf den sprintH Linien 500 und 700 verfügen über ein auffälliges Design und eine besondere Ausstattung. Neben Monitoren im Innern, über die Informationen für Fahrgäste ausgestrahlt werden sollen, gibt es USB-Ladebuchsen und vor allem kostenloses WLAN.

üstra mit Hybridbussen nach Sehnde

Die Idee für die sprintH Linien ist im Rahmen des sogenannten Regionalbusgutachtens entstanden. Hier wurden Nachfrage, Auslastung und Bedarfe identifiziert. „Auf Linien, die bereits jetzt schon gut frequentiert sind, sehen wir noch weitere Potenziale“, so Franz.

„Hinter sprintH steckt der feste Wille, auch in das Umland Hannovers hinein bessere Verbindungen zu schaffen“, sagt Dr. Volkhardt Klöppner, Vorstandsvorsitzender der üstra. „Das Ergebnis ist Ausdruck der neuen, intensiven und äußerst konstruktiven Zusammenarbeit der  Verkehrsunternehmen. Die sprintH Linie 800 der ÜSTRA wird Ende 2021 in das Konzept integriert. Wir werden auf dieser Linie von Sehnde nach Hannover sieben Hybridfahrzeuge einsetzen“, so Klöppner.

Haltestellen der Sprinter erhalten Info-Systeme und andere H-Schilder – Foto: JPH
Die neuen Hunderter fahren

Die sieben sprintH Linien gehen aus bereits bestehenden Buslinien hervor, die zum Teil eine andere Liniennummer bekommen. Alle sprintH erhalten eine 100er-Nummer. Gesondert zu betrachten sind die üstra Erlebnislinien 100 und 200, die in Hannovers City verkehren.

Die neuen Sprintlinien fahren im ganzen Regionsbereich und ersetzen teilweise die alten Linien.

Linie 300             Pattensen – Hemmingen – Hannover ZOB
Linie 400             Neustadt – Bordenau – Horst – Berenbostel – Marienwerder (heute 440)
Linie 500             Gehrden – Ronnenberg – Hannover ZOB
Linie 600             Großburgwedel – Isernhagen – Langenhagen (ersetzt 650)
Linie 700             Seelze – Dedensen – Hannover ZOB
Linie 800             Mehrum – Sehnde – Hannover Altenbekener Damm (ersetzt 370)
Linie 900             Burgdorf – Altwarmbüchen – A2-Center (ersetzt 640)

Maßnahmen an Haltestellen flankieren das neue Angebot

Geplant ist zusätzlich, die Haltestellen auf den sprintH Linien schrittweise barrierefrei auszubauen. Von 134 Haltepunkten auf den Linien 500 und 700 sind bereits 63 Positionen umgerüstet. Im nächsten Jahr kommen weitere 18 hinzu. Auch in Lehrte und Sehnde wurden schon Baumaßnahmen ausgeführt. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass Fahrgäste die Möglichkeit erhalten, Fahrräder in unmittelbarer Nähe der Haltepunkte abzustellen. Wann die Linie 800 damit ausgerüstet wird, ist terminlich allerdings noch offen.

Zur besseren Information der Fahrgäste werden an sprintH Haltestellen mit mehr als 150 Einsteigern pro Tag dynamische Fahrgastinfoanzeiger installiert. Im ersten Schritt sind 10 bis 15 solcher Anzeigen entlang der sprintH Linie 500 geplant. An Haltestellen mit 50 bis 100 Einsteigern plant die Region Hannover mit der kleineren Variante (DFI light). Dabei geht es um digitale Anzeigen, die in den Haltestellenmast integriert sind. Voraussichtlich 20 dieser Varianten werden in 2020 eingerichtet. Für 2021 sind noch einmal 150 Installationen vorgesehen.

Gut zu erkennen

Die Haltestellen, an denen sprintH Linien verkehren, sind durch Logos im Fahrplanbuch, am Aushangfahrplan und am Haltestellenschild zu erkennen. An einigen Haltestellenmasten machen sprintH Schilder auf die Sprinter-Internetseite aufmerksam, die weiterführende Informationen parat hält.

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