MdB Tilman Kuban besucht BHS in Sehnde
Zu einem Besuch ist der Bundestagsabgeordnete der CDU, Tilman Kuban, nach Sehnde gekommen und hat sich hier aus erster Hand über die Lage auf dem Baustoff- und Bausektor unterrichten lassen. Dazu war er zu Gast beim hiesigen Baumarkt und Baustoffhändler, dem BHS Bauspezi – nach eigenen Angaben einer der größten Baustoffhändler in der Region Hannover.
Gemeinsam mit den Sehnder CDU- Mitgliedern Marc Wölbitsch, Anna Marotzke und Heike Benecke war er Gast des Chefs der Baumarktkette, Holger Wittchen, dessen Sohn Henrik und seines Mitarbeiters Tobias Sommer. Die Baumarktkette besteht seit 46 als Familienbetrieb und wird auch in der dritten Generation als solcher weitergeführt werden. Mit seinen 74 Mitarbeitern erwirtschaftet der Betrieb nach eigenen Angaben vor Corona rund 27 Millionen Euro, leichter Rückgang war dann während Corona zu verzeichnen. Inzwischen, so Wittchen, ist man aber wieder auf dem Weg nach oben, zumal sich die Baustoffknappheit mit den „verrückten Preisen“ langsam normalisiert.
Die Firma BHS bildet auch aus. Im Betrieb sind derzeit sieben Auszubildende, die auf Wunsch alle übernommen werden können. Aber auch in der Baustoffbranche zeichne sich Personalknappheit ab, obwohl das Team von BHS „überschaubare Zurruhesetzungen“ zu verkraften habe. Kuban wies dabei auf seine Tour „12 Tage, 12 Jobs“ hin, in der er für einen Tag Erfahrungen in der Arbeitswelt sammle.
Dann ging es im weiteren Gespräch um die Wünsche und Bedürfnisse beim Baustoffhandel und im Baubereich und auch hier kam – natürlich – die Überreglementierung zur Sprache. Die Vorschriften aus Berlin sind immer noch viel zu hinderlich, betonte Wittchen, und brachte Beispiele für den Verwaltungsirrsinn im Baubereich. Hier muss, so erkannte Kuban, dringend ein Bürokratieabbau erfolgen, den man sich zwar immer auf die Fahnen schreibe, aber oft für ein weggefallenes Formular zwei neue entwickle.
Auch die Bauförderung wurde thematisiert. BHS habe zwar Sanierungsberater ausgebildet, die jedoch mangels nach kurzer Zeit leerer Fördertöpfe nun nicht gebraucht würden. Auch das ambitionierte Projekt der Bundesregierung, den Wohnungsbau anzukurbeln, wurde diskutiert. Die Bevölkerung steige, die Bauvorschriften und langen Prüfzeiten in den Ämtern jedoch verhinderten immer wieder die zeitgerechte Planung und Fertigstellung erforderlichen Wohnraums. Dazu kämen die während der Prüfzeit steigenden Zinsen und Baukosten bis zu den Baugenehmigungen. Zudem belaste die CO2-Steuer die Kosten für Zement und Beton bei gleichzeitigem Anstieg der Bauvorgaben aus Berlin.
Abschließend fasste Kuban seine Erkenntnis aus dem Gespräch zusammen: „Wir planen zu teuer, wir brauchen normalen, möglicherweise standardisierten, bezahlbaren Wohnraum und müssen dafür auch andere Wege gehen.“ Wenn sich diese Erkenntnis in Berlin in praktisches Handeln umsetzen ließe, werde sich im Bausektor etwas bewegen, sonst gibt es eher weiterhin die Stagnation.
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