Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Höver

Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Höver
Sven Grabbe (Stadtkommando), Markus Meyer (Ortsbrandmeister), Ralf Krause (Geehrt), Ernst Wigger (Geehrt), Max Krafft (Befördert), Alex Peerschke (Befördert), Andreas Pottel (Geehrt) und Marcus Capewell (stellv. Ortsbrandmeister) (v.re.) - Foto: JPH

Zu ihrer Mitgliederversammlung traf sich die Feuerwehr Höver am Sonnabend, 02.03.2024, im Feuerwehrhaus an der Straße Zum Sportplatz 2. Hier begrüßte Ortsbrandmeister Markus Meyer nicht nur die Kameraden und Kameradinnen der Ortsfeuerwehr, sondern auch den Bürgermeister der Stadt Sehnde, Olaf Kruse, die Ortsbürgermeisterin Elisabeth Schärling und den stellvertretenden Stadtbrandmeister Sven Grabbe. Außerdem waren noch Vertreter von Rat und Verwaltung sowie von den Ortsfeuerwehr der Stadt Sehnde und den örtlichen Firmen dabei.

Etwa 70 Personen hatten sich am Sonnabendabend in der Fahrzeughalle der Ortsfeuerwehr Höver eingefunden, um die Jahresberichte der einzelnen Abteilungen zu hören und bei Ehrungen und Beförderungen dabeizusein. In seinem Jahresbericht trug Meyer dann zu den verschiedenen Bereichen vor.

Personal und Material

Die Feuerwehr Höver verfügt über einen aktiven Mitgliederbestand von 38 Einsatzkräften, darunter 16 Atemschutzgeräteträger. 18 Personen sind entweder als passive Mitglieder oder in der Altersabteilung dabei. Der Nachwuchs ist mit elf Jugendlichen und 29 Kindern gut aufgestellt.

Dieses Personal hat im abgelaufenen Jahr 5.051,6 Dienststunden geleistet – was einem täglichen Geschehnis entspricht. Zusätzlich, so Meyer, könne man wahrscheinlich noch einmal rund 1.000 Dienststunden am heimischen Rechner hinzufügen.

Das Feuerwehrhaus ist, trotz guten Aussehens, in einem relativ schlechten Zustand. Das betrifft die elektrische Anlage, die Hallentore, die Drucklufterhaltung für die großen Einsatzfahrzeuge – ein Eigenbau von vor 20 Jahren – und den Brandschutz. Die Beseitigung dieser Schwachstellen soll nun im Jahr 2024 angegangen werden, was allerdings die Räumung der Halle und ein Unterstellen der Einsatzfahrzeuge auf dem Gelände der Spedition Köster und Hapke bedeute. Dort wird der Kaltstart der Einsatzfahrzeuge dann zunächst durch den Aufbau des Bremsdrucks etwas verzögert.

Ortsbrandmeister Markus Meyer (hi.) trug den Gesamtüberblick über das Jahr 2023 vor – Foto: JPH

Zudem benötige man eine Doppelgarage für den Wasser- und Schaumwerfer- und den Logistikanhänger – allerdings vergebens beantragt. Die Lösung seien nun zwei Überseecontainer, zu denen man aber bislang seit fünf Monaten keine Antwort seitens der Verwaltung erhalten habe.

Das vorhandene TLF 16/24 TR ist auch schon 24 Jahre alt. Es soll 2025 durch ein TLF 4000 ersetzt werden. Das Fahrzeug ist zwar eine Kategorie größer, aber aufgrund der rasant ansteigenden Anzahl von Vegetationsbränden dringend notwendig. Es hat mindestens einen Wassertank von 4.000 Litern, zusätzlich einen Schaummitteltank und kann über einen Dachmonitor löschen, während Wasserdüsen die Reifen vor dem Feuer schützen. Die Stadtfeuerwehrführung und auch der Arbeitskreis „Vegetationsbrand“ begrüßen diese Entscheidung. Derzeit wird ein Leistungsverzeichnis erstellt, nach dem dann zwei Fahrzeuge für die Stadt Sehnde bestellt werden sollen. Die weiteren Fahrzeuge sind noch für Jahre diensttauglich.

Durch die zahlreichen Firmen vor Ort ist die Alarm- und Ausrückeordnung ständig aus dem Laufenden zu halten und das erfordert viel Arbeit. Dazu kommt dann noch die Beratung der Firmen im Brandschutz sowie die Listen der nächtlichen Ansprechpartner dort, was ebenfalls viel Zeit verlangen. „Hier möchte ich mich bei Florian Menklein bedanken, der sich um diese Betreuung der Firmen kümmert“, fügte Meyer hinzu.

Die Ortsfeuerwehr blickt 2023 auch auf 45 Einsätze zurück, die 625 Einsatzstunden erforderten. Darunter waren elf Brandeinsätze, neun Unterstützungen anderer Feuerwehren und elf Türöffnungen.

Kinder- und Jugendfeuerwehren 

Emily, Sprecherin der Kinderfeuerwehr mit 29 Mitgliedern, stellte den „Einsatzbericht“ des Nachwuches vor – Foto: JPH

Den Bericht der Jugendfeuerwehr Höver trug der Sprecher der Gruppe, Arron, vor. Die Gruppe umfasst derzeit elf Mitglieder, fünf Jungen und sechs Mädchen. Neun Austritte habe es wegen „zu hoher Belastung in der Schule“ oder „Terminkollisionen“ gegeben. Zahlreiche Aktionen sind für die Jugendlichen veranstaltet worden, dabei die Olympiaden, ein Zeltlager, ein Filmabend und vor allem das 50+1. Jubiläum der Jugendfeuerwehr Höver.

Im Anschluss sprach Emily von der Kinderfeuerwehr, die aus 29 Angehörigen, zwölf Jungen und 17 Mädchen, besteht. Neben vielen Diensten im Feuerwehrhaus hat auch diese Gruppe an den Olympiaden teilgenommen, war im Zeltlager und hat bei der „Sauberen Landschaft“ in Höver mitgemacht. Spiele, Adventskalender und Experimente gestalteten auch hier den Dienst abwechslungsreich.

Beförderungen und Ehrungen

Über eine Beförderung durften sich an diesem Abend Max Krafft (Feuerwehrmann) und Alex Peerschke (Hauptfeuerwehrmann) freuen.

Geehrt wurde an diesem Abend für 40 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr Ralf Krause, 50 Jahre dabei ist Andreas Pottel und beachtliche 70 Jahre gehört Ernst Wigger der Feuerwehr in Höver an – und ist immer noch bei jeder Veranstaltung dabei.

Einsatzkraft des Jahres in Höver 2023 ist mit rund 500 Einsatzstunden Maximilian Worm geworden. Zudem erhielt Simone Peters das Ehrenzeichen der niedersächsischen Jugendfeuerwehr bereits am 24.06.2023.

Grußworte

In seinem Grußwort überbrachte Bürgermeister Olaf Kruse den Dank des Stadtrates und der Verwaltung. Er bestätigte, dass die Stadt für rund 250.000 Euro die Hallentore, die elektrische Anlage, die Druckluftanlage und den Brandschutz auf den aktuellen Stand bringen werde – noch in diesem Jahr. Außerdem trug er zu den Planungen und Beschaffungen für die Feuerwehren der Stadt vor (siehe SN Bericht).

Erstmals sprach die Ortsbürgermeisterin Elisabeth Schärling ein Grußwort und dankte den Einsatzkräften ihrer Ortsfeuerwehr – Foto: JPH

Die Ortsbürgermeisterin Elisabeth Schärling erwähnte den großen Einsatzbereich der Ortsfeuerwehr mit der A 7 und den vielen produzierenden Firmen im Ort. Sie dankte für die tolle Kinder- und Jugendarbeit und für die Unterstützung der vielen Veranstaltungen in Höver.

Sven Grabbe als stellvertretender Stadtbrandmeister berichtete von den 291 Einsätzen auf Stadtebene und blickte auf die schwierigen Einsätze auf Stadtebene zurück, darunter der Brand im Grillhaus an der B 65 im Winter mit Wasser- und Glatteisproblemen sowie dem Hochwassereinsatz am Jahresende. Er erwähnte auch den Arbeitskreis Vegetationsbrände, den Atemschutzpool und das Löschen von E-Autos, die Schwerpunkte seien.

Der Iltener Pastor Maximilian Chmielewski betonte die erkennbar hohe Motivation bei der Feuerwehr, die gut ausgebildet und gut ausgestattet sei. Aber, so Chmielewski, da fehle noch etwas neben dem Hygienekonzept: die „innere Sauberkeit“, wie er es nannte – und meinte die mentale Wiederherstellung nach Einsätzen. „Sie nehmen sonst so viel mit nach Hause“, sagte er und bot sich als Ansprechpartner an, auch wenn der den Lehrgang als Notfallseelsorger noch nicht absolviert habe.

Schließlich sprach noch der neue Werksleiter von Holcim, Florian Trela. „Ich bin als Neuling hier in Höver seit 1. Januar, aber ich weiß bereits, dass die Nähe zur Feuerwehr als energieintensives Unternehmen wichtig ist. Es stellt sich nicht die Frage, ob es einen Einsatz geben wird, sondern nur, wann“, sagte er und lobte die gute Nachwuchsarbeit der Höveraner, die langfristig sehr wichtig sei.

Schlusswort des Ortsbrandmeisters

„Ich habe meine Schlussworte noch niemals mit einem Lob gegenüber der Verwaltung begonnen. Positiv zu beurteilen ist auf jeden Fall, dass die Neu- und Ersatzbeschaffungen sehr viel besser laufen, als in der Vergangenheit“, so Meyer. Alles laufe derzeit in geraden Bahnen, auch wenn natürlich nicht alles reibungslos funktioniere. Allerdings sei die Kommunikation verbesserungsfähig: „Die Kommunikation zwischen den Feuerwehren und dem Fachdienst Liegenschaftsmanagement läuft sehr zäh. Bestes Beispiel ist der Neubau der elektrischen Anlage hier im Gerätehaus, wie ich bereits schon erwähnt habe. Ich weiß noch nicht, wann es beginnen soll.“

Aber bei all der Kritik auch gegenüber der Stadtfeuerwehrführung, die sich jedoch verbessert habe, sehe man, dass man doch effektiv arbeiten könne, schloss Meyer die Versammlung.

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