Motorbootclub Sehnde feiert 40. und die Bootsfahrschule 30. Jubiläum mit einem Fest
Der Motorbootclub Sehnde (MBC) feierte jetzt sein 40 Jubiläum – und gleichzeitig das 30. der zugehörigen Bootsfahrschule. Die Feier dauerte zwei Tage und brachte viele Gäste und Besucher zu den Aktionen auf das Vereinsgelände und an den Hafen an der Gretenberger Straße in Sehnde. Dort begrüßte der Vorsitzende Uwe Schickedanz am Sonntag mit Ralf Marotzke, Stadtratsvorsitzender, Nadine Andres, Vertreterin des Regionssportbundes und Vertretern des benachbarten Rudervereins RGF und der DLRG mehrere Gäste aus Stadt und Region.
Zwei Tage Jubiläum
Mit einem zweitägigen Fest beging der in Sehnde beheimatete MBC sein 40-jähriges Jubiläum am Yachthafen in Sehnde. Die Resonanz der Sehnder, mit ihren Bootsfahrern zu feiern, war insgesamt gut und bereits am Sonnabendnachmittag stieg die Besucheranzahl an. Viele Gäste nutzten dann auch die Gelegenheit, mit dem Banana-Boot und den Wasserski auf dem Kanal zu fahren – und ins Wasser zu fallen. „Das gehört dazu“, sagte Bootskapitän Baumann. „Ohne das Baden war man nicht dabei.“
40 Jahre MBC
Der Verein hatte vor 40 Jahren mit Spaten und Hacke begonnen, auf dem jetzigen Gelände der Stadt Sehnde einen Hafen am Mittellandkanal zu bauen. „Das Gelände waren eine Weide, aber kein Steg und keine Becken“, erinnert sich Uwe Schickedanz, 1. Vorsitzender des MBC, bei seiner Rede am Sonntag zum Jubiläum. „45 Mitglieder und 18 Boote hatte der Verein damals. Heute sind es 60 Mitglieder und 33 Liegeplätze.“ Dazu gibt es eine Warteliste für Liegeplätz – eine Entwicklung, die die Gründer 1983 damals sicher nicht vorhergesehen hatten. Sie jedenfalls setzten den Grundstock mit ihrer Arbeit für den erfolgreichen Verein von heute – und bauten zum Hafen auch noch das erste Vereinsheim und das Wahrzeichen des Vereins: die Kugelbake – nachempfunden in der Größe 1:3 der bekannten Bake an der Elbeinfahrt. „Die musste sogar abgenommen werden von offizieller Seite“, fügt Pressesprecher Herbert Petersen hinzu. „Sie steht direkt am Kanal.“ Alles das, was die Gründer mit Schaufel und Spitzhacke einst erbaut haben, ist nun zu einem beliebten Haltepunkt für „Wassertouristen“ geworden. „Wir haben etwa 600 Gastanleger pro Jahr“, so Schickedanz,, „wobei die Bootslänge generell auf acht Meter beschränkt ist. Die Zahlen sind seit der Wiedervereinigung stark angestiegen.“ Und die Anlage hat sich einen guten Ruf erworben. „Sie hat viele Qualitätsmerkmale, steht auch in den Karten. Zudem bietet sie durch die Nähe zu Sehnde, dem ÖPNV-Anschluss und der Stadt Hannover viele Freizeitmöglichkeiten“, fügt Petersen hinzu. Auch im Ferienpass der Stadt Sehnde ist der Club aktiv – seit 1982 schon! Heute sind dafür zehn Boote im Einsatz, um rund 60 Kinder in den Ferien ein schönes Erlebnis auf dem Wasser zu bieten.
Die Bootsfahrschule
„Eigentlich ist das zweite Jubiläum ja ein Jahr zu spät wegen Corona“, sagte Rolf Finkemeier, ehemaliger Fahrschul-Chef, gleich zur Begrüßung. Denn die Bootsfahrschule begann auf dem Gelände bereits 1992. Aber nun feierte die Einrichtung gemeinsam mit dem Mutterverein ihr Jubiläum. Die Bootsfahrschule ist seit 2022 in den Händen von Stefanie Bojahr, die zwei Kurse pro Jahr für etwa 20 Teilnehmer mit zwei weiteren Fahrlehrern anbietet. „Die Kurse sind immer ausgebucht“, so Finkemeier, der gemeinsam mit Herbert Petersen die Bootsführer ausgebildet hat, „zumal wir auch seit 2018 die Prüfungen hier bei uns in Theorie und Praxis abnehmen dürfen.“ Das erleichtert den Prüflingen, die Anforderungen zu bewältigen. Man kennt die Prüfungsräume und das Gewässer, anders als früher, wo die Praxis bei Misburg zu erledigen war.
Das bestätigt auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Niedersachsen des Deutschen Motor- und Yachtverbandes, Dirk Hartung. „Damit so etwas genehmigt werden kann, müssen einige Vorgaben erfüllt sein“, sagt er. „Die Prüfungsräume müssen stimmen, das Fachpersonal muss da sein und das Material muss verfügbar sein. Das stimmt hier im MBC Sehnde und so konnten wir die Genehmigung für Prüfungen erteilen.“ Dafür hatte der Verein beim Verband lange geworben – und nach der Genehmigung dafür dann im Jahr 2020 noch ein neues Fahrschulboot angeschafft. Deshalb überbrachte Hartung auch die Grüße des Verbandes und lobte die Weitsicht des Clubs mit seiner Bootsfahrschule. Sein Dank galt dabei auch allen Ausbildern der bisherigen 30 Jahre.
Große Feier am Sonntag
Das Fest am Sonntag – bei bestem Wetter – wurde dann nach dem offiziellen Teil mit Grill, Fischbrötchen, Kuchen und Getränken sowie der Kochwerkstatt „Geschmackssachen“ aus Höver eröffnet. Zusätzlich waren der Schiffsmodellbauclub Peine (SMC) und die DLRG mit Boot und Tauchern gekommen. Der SMC eröffnete die Bootsparade zu Wasser mit dem Seenotrettungskreuzer „Lübeck“ von Ottfried Bökelmann.
Der Kreuzer ist ein Nachbau von 1942, als das Original mit weiteren sechs gleichartigen Booten im Ärmelkanal während der Luftschlacht um England im Einsatz war. „Die Boote wurde nach mehreren Umrüstungen so dann 1967 außer Dienst gestellt“, erläutert Bökelmann das Modell. Er hat etwa zweieinhalb Jahre an dem 30 Kilogramm schweren Modell mit Sound – Motor- und Möwengeräusch – gearbeitet. Dann folgten der Lübeck weitere Modelle, vom Polizeiboot bis hin zum modernen Kreuzer der DGzRS.
Der Sonntagnachmittag wurde zur Kaffeetafel musikalisch betreut – stilgerecht – vom Shantychor Blaue Jungs aus Bolzum. Die DLRG Burgdorf zeigte zudem Vorführungen zur Menschenrettung aus und am Wasser. Rundherum, so das allgemeine Fazit, war das MBC-Angebot – sogar mit einem kleinen Flohmarkt – ein gelungenes Fest zu den beiden Jubiläen, an denen die Sehnder gut mitfeiern konnten.
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