NABU sammelt Unterschriften in Sehnde für Naturschutzpetition
Zufällig, aber wegen derselben Aktion, standen am vergangenen Sonnabend, 04.07.2020, zeitgleich der NABU Sehnde und die Grünen/B90 in der Mittelstraße und warben um Unterschriften für die laufende Petition für den Erhalt der Artenvielfalt in Niedersachsen. Zeitgleich war der neue NABU-Treffpunkt geöffnet. Vor dem hatten sich die fünf Unterschriften-Sammler um die Sehnder Angelika Thomaier und Wilfried Brauns mit ihrem Stand und dem Informationsmaterial zur Aktion aufgebaut.
Unterschriften für den Naturschutz
Rund 100 Unterschriften sind bereits von Sehnder geleistet worden, die sich dafür aussprechen, dass in Niedersachsen
- mehr Vielfalt in der Landschaft vorhanden sein soll
- weniger Pestizide verwendet und mehr Öko-Landbau betrieben werden soll
- ein naturnaher Wald mit Wildnis entstehen soll
- und artenreiche Wiesen und Hecken als Lebensräume erhalten bleiben
Immerhin, so der NABU am Info-Stand in Sehnde, sind die Hälfte der niedersächsischen Tier- und Pflanzenarten bedroht, sind 62 Prozent aller Wildbienenarten gefährdet und 14 Millionen Brutvögel bundesweit verschwunden. Die Aufgabe der Petitionsunterzeichner besteht darin, dass sie darauf achten müssen, nur in ihrem Heimatort und dort nur einmal den Antrag zu unterschreiben. „Wir haben nahezu alle Passanten angesprochen“, sagt Angelika Thomaier, Pressesprecherin des Sehnder NABU. „Rund die Hälfte waren interessiert und haben auch unterzeichnet. Allerdings kamen leider einige nicht aus Sehnde.“
Am Stand wurde auch diskutiert
Aber nicht nur Zuspruch gab es an diesem Vormittag. Kontrovers wurde die Initiative am Stand des NABU auch diskutiert. Ein Landwirt aus Klein Lobke war gekommen, um mit den NABU die Pläne zu besprechen. Er wehrte sich gegen die „einseitige Berichterstattung in den Medien“ durch Meinungsmache mit „Polemisieren“ und „Bildern“. Dabei müsse man diese Initiative in Relation setzen zu den Maßnahmen, die zwischen Bauernverband und dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium beschlossen worden sind. Die müsse man erst einmal in Ruhe umsetzen und die Wirksamkeit auswerten können. Viele der darin enthaltenen Maßnahme seien wirkungsvoller als die geforderten in der Petition. So werden die Tiere besser geschützt durch den Pflanzenschutz auf den Feldern als durch das Hacken, Flämmen und Striegeln auf Bio-Feldern, da hier durch die mechanische Bodenbearbeitung Gelege, Jungvögel und Junghasen geschädigt würden. Darüber kam es zu einer angenehm sachlichen Diskussion am Stand des NABU.
Unterschriftensammlung in Sehnde geht weiter
Die Unterschriften für den Erhalt der Biodiversität werden noch bis zum 13. November 2020 durch die 180 unterstützenden Verbände gesammelt – wenn die erforderlichen 25 000 Unterschriften nicht früher zusammengekommen sind. Wer seine Unterschrift in Sehnde noch abgeben möchte, kann dies täglich im Geschäft von Monika Hoppe, der Eichenapotheke, der Schlachterei Wilhelm und beim Coiffeur Künneke zu den üblichen Geschäftszeiten tun. Und jederzeit beim NABU Sehnde. Außerdem steht ein Info-Stand der Grünen/B 90 am kommenden Sonnabend, 18.07.2020, vor dem Bioladen Kiebitz in der Iltener Straße von 9 bis 11 Uhr.
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