Osterbaum in Klein Lobke: ein Highlight und eine Sehenswürdigkeit
Eigentlich sollte die Tanne in Klein Lobke ja schon verschwunden sein, doch Corona hat auch dies – wie so vieles – sabotiert. „Normalerweise steht die Tanne als Abschluß oben auf unserem Osterfeuer“, sagt Bernhard Fricke. „Aber das hat Corona ja auch schon verhindert.“ Und so bliebt erstmalig und – hoffentlich einmalig – der Tannenbaum über Ostern an der Freuzung in der Dorfmitte stehen.
Da die Tanne noch grün war und gut aussah, überlegte Fricke, was man denn in solchen Zeiten zur Freude aller machen könne. Und da kam ihm die Idee, aus dem Weihnachts- doch einen Osterbaum zu machen. Dann verfasste er ein Schreiben an die Bürger im Ort und rief sie zum Mitmachen auf: „Ich möchte Euch einladen, daraus einen bunten Osterbaum zu gestalten. Alle, ob klein, jung oder alt, alle mit Lust am Malen haben und kreativ sind, sind eingeladen, ein Osterbild für den Baum zu malen.“ Das wäre doch zugleich auch eine gute Beschäftigung für die Kinder, die weder in die Kita noch die Schule dürfen. Damit die Bilder nicht vom – ersehnten – Regen durchweicht werden, sollten sie einlaminiert sein. Wer das nicht konnte, dem halfen Fricke und seine Tochter Jana-Maria dabei. Kleine und große Kunstwerke, Gedichte und Schnitte wurden so vorbereitet.
Und dann ging es an den Baum. Mit einer Leiter ausgerüstet schritten Vater und Tochter Fricke dann zur Tat. Bis fast in die Spitze ist der Baum nun mit mehr als 90 Kunstwerken dekoriert. Einige Künstler haben ihren Namen und ihr Alter auf die Bilderrückseite geschrieben und können später vielleicht das Bild zurückholen. „Es war überraschend, wie viele Leute sich beteiligt haben. Und sogar die Vereine sind dabei: Schützenverein, Feuerwehr und Kirche haben ihr Kunstwerk hier“, freut sich der Initiator. Damit ist der Baum das, was er laut Fricke werden sollte: „Ein gemeinsamer bunter Osterbaum in dieser traurigen Zeit in unserer Dorfmitte, um jeden, der ihn sieht, vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
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