Propst Martin Tenge übergibt Urkunde an Sehnder Gefängnisseelsorger

Der katholische Gefängnisseelsorger Andreas Leciejewski-Leder feierte am Freitag, 27. April, sein 35- jähriges Dienstjubiläum. Eigens dazu war Propst Martin Tenge in die JVA Sehnde gekommen, um die Glückwünsche des Bistums Hildesheim zu überbringen und die Jubiläumsurkunde auszuhändigen. In seiner Laudatio betonte der Propst, dass es Andreas Leciejewski-Leder in seiner langjährigen Tätigkeit als Seelsorger für die Gefangenen der JVA Sehnde immer wichtig war, den Menschen zu helfen, an ihre positiven Energien heranzukommen.

Zur Jubiläumsfeier trafen sich Probst Martin Tenge, Andreas Leciejewski-Leder, Anstaltsleiterin Krimhild Timmermanns-Eike und Matthias Brockes, evangelischer Kollege (v.re.) – Foto: M.Schmidt/JVA

Anstaltsleiterin Krimhild Timmermans-Eike bedankte sich bei Andreas L.-Leder mit einem Blumenstrauß in den Farben des Vatikans für die überaus interessante und erlebnisreiche Zusammenarbeit und verwies auf die zahlreichen Projekte, die durch ihn ins Leben gerufen wurden. Mit den sogenannten Oasentagen für die Bediensteten, dem Vater-Kind-Projekt für die Gefangenen und den Pilgertagen mit der Anstaltsleitung setze Andreas L.-Leder Zeichen für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Gefängnisseelsorge und Justizvollzug. Durch „eine Mischung aus Klarheit, Wahrheit, Struktur, Organisationsvermögen und ein bisschen Esoterik“ sei es ihm gelungen, wichtige Meilensteine zu setzen.

Matthias Brockes, evangelischer Seelsorger in der JVA Sehnde, stellte heraus, dass für seinen Kollegen die „Offenheit der Verbindungen“ maßgeblich sei. So verstehe er die Ökumene nicht als Arbeitsvorhaben, er sei jenseits aller Konstrukte als Mensch unterwegs und suche eben das Menschliche.

Der Jubilar zeigte sich sichtlich beeindruckt und bedankte sich bei seiner Kirche dafür, dass sie ihn als Querdenker ertragen habe und er seit nunmehr 35 Jahren seinen Weg habe gehen können. Gemeinsam mit der Anstaltsleitung sei es ihm gelungen, eine offene Gefängnisseelsorge nicht nur für die Gefangenen, sondern auch für die Bediensteten der JVA Sehnde zu etablieren. Dabei habe er stets seine Motivation in der Erkenntnis gefunden, dass „der Kluge sage, so sind die Menschen, der Weise aber, so sind wir Menschen“.

Andreas L.-Leder war nach seinem Studium zunächst als Gemeindereferent in verschiedenen katholischen Gemeinden eingesetzt. 2001 entwickelte sich eine neue Perspektive: L.-Leder interessierte sich für die Gefängnisseelsorge, die er im Oktober 2001 in der JVA Hannover übernahm. Schon während der Projektphase für den Neubau der nachbarschaftlichen JVA Sehnde war er in die Konzeptarbeit für die Gefängnisseelsorge involviert und nahm schließlich am 1. November 2005 seine Arbeit in Sehnde auf.

Leciejewski-Leder ist 1956 geboren, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Der Diplom-Religionspädagoge arbeitet seit dem 1. Februar 1983 im Pastoralen Dienst der Diözese Hildesheim und ist neben seiner Arbeit in der Gefängnisseelsorge als Diplom-Supervisor im Bistum Hildesheim tätig. Zudem übt er seit 1997 freiberuflich in seiner Praxis Tätigkeiten als Supervisor und Berater aus.

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