Sehnde stellt neue Drehleiter und neues Boot für die Feuerwehr in Dienst
Sie sind schon länger in Sehnde, wurden aber erst am Sonnabend, 30.10.2021, offiziell an die neuen Nutzer übergeben: die Drehleiter und das neue Feuerwehrboot. Die feierliche „Indienststellung“ erfolgte im Beisein von Sehndes Ehrenbürger Carl Jürgen Lehrke, Torsten Wulf von Magirus, Stadtbrandmeister Jochen Köpfer Pastorin Damaris Frehrking, einem Vertreter der Partnerwehr aus Möckmühl, Ralf Wattenberg, und – natürlich – vielen Kameraden der Ortsfeuerwehren.
Drehleiter den geänderten Einsatzbedingungen angepasst
Die neue Drehleiter, die der Stadtrat für 753 364 Euro angeschafft und mit einem Rescue Loader zusätzlich ausgerüstet hat, und das neue Boot, ein Versicherungsschaden, wurden am Sonnabend von Bürgermeister Olaf Kruse in die Obhut der Feuerwehr Sehnde übergeben. „Wir sind dabei auf die Wünsche der Feuerwehr eingegangen und haben zusätzlich den Rescue Loader beschafft“, so Kruse bei der Übergabe. „Dessen Kosten betrugen dabei 50 000 Euro. Aber er hat sich bereits bewährt – beim Einsatz in Rethmar.“ Mit dem Loader kann man den Knickarm am Leiterende mit einer Tragehalterung direkt in die Wohnung einer zu transportierenden Person ferngesteuert von innen fahren. Das hatte die Feuerwehr Sehnde bereits am Freitag, 29.10.2021, genutzt (SN berichtete). Kruse verwies außerdem auf den Zeitplan für die Neubeschaffung für die alte Iveco-Leiter, die bereits im Jahr 2017 mit ersten Überlegungen begann. Denn immer öfter wurde die Feuerwehr auch zum Transport schwerer Personen aus höheren Etagen in engen Gebäuden angefordert. Die Ausschreibung erfolgte dann am 7. Mai 2020 nach einer Vorführung in Scheuen. Im März 2021 erfolgten die Detailbesprechungen und dann im Sommer 2021 konnte das Fahrzeug vorzeitig abgeholt werden (SN berichtete).
Doch das Gebäude war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fertig und deshalb musste die neue Drehleiter noch warten, bevor sie in die Fahrzeughalle mit dem neuen Vorbau einfahren konnte. „Der Neubau der Feuerwehache“, so Kruse weiter, 2ist derzeit mit einer Verlagerung auf den Bauhof in der Prüfung. Der Bauhof soll dann auf das ehemalige hastra-Gelände umziehen.“ Das ließe einen unterbrechungsfreien Umbau aller betroffenen Bereiche zu.
Hochbeweglicher 16-Tonner
Mit imposanten Daten kann der 16-Tonner auch aufwarten. Sie hat 229 PS mit Euro 6 Motor im Mercedesfahrgestell, kann drei Personen mitführen und bietet eine Arbeitshöhe von 32 Metern. Der fünfteilige Leitersatz ist auf die letzten fünf Meter abknickbar und kann den Rescue Loader so auch durch ein Fenster in die Wohnung schieben – ferngesteuert aus der Wohnung heraus. Die Leiter hat insgesamt drei Möglichkeiten zur Steuerung. Der Rettungskorb für den Loader kann fünf Personen tragen mit insgesamt 500 Kilogramm. Der Korb der Leiter hat dagegen nur ein Zuladung von 270 Kilogramm. Dafür kann der Korb einen Drucklüfter aufnehmen oder einen Schaumwerfer. Abstützen tut sich das Fahrzeug mit einem Video-Abstützsystem zur Erkennung des Abstützbereiches. Zudem gibt es einen Stromerzeuger mit einem Fernstartsystem.
Einsatzteams wurden gesegnet
Danach erfolgte die Übergabe des neuen Bootes, das mit Trailer ein Versicherungsschaden von 42 000 Euro war. Das Feuerwehrboot wurde im März 2021 bestellt, bei Matschke und Müller in Ihlow hergestellt und im Juli abgeholt (SN berichtete). Es ist mit 5,60 Meter etwas länger als das alte Boot, wiegt 325 Kilogramm, hat aber nur noch einen 70 Ps Motor. Dafür verfügt es über eine Frontklappe, über die sowohl Personen gerettet wie auch Taucherausgesetzt werden können.
Nach einem Grußwort von Ralf Wattenberg aus Baden-Württemberg sprach Pastorin Damaris Frehrking den Segen für Mannschaft und neues Gerät, auf dass sie immer gesund vom Einsatz zurückkehrten mögen. „Euer Einsatz verdient die höchste Achtung und der Segen möge Euch dabei helfen, andere zu retten und zu schützen.“
Neues Boot trägt Namen des Ehrenbrandmeisters
Eine besondere Ehre gab es danach noch für einen altgedienten Sehnder Feuerwehrmann. Die Vorsitzende des Ruderclubs RGF in Sehnde, Cornelia Kampmann, taufte das neue Boot mit einem Glas Sekt auf den Namen „Johannes Langer“. Es ist zwar unüblich, Feuerwehrboote mit einem Namen zu versehen, doch der Sehnder Ehrenbrandmeister Langer, der selbst mit der ganzen Familie vor Ort war, wird so für seinen intensiven Einsatz für die wassergestützte Komponente der Sehnder Feuerwehr, die auch einen Abschnitt des Mittellandkanals sichert, besonders geehrt. Er führte die Sehnder Feuerwehr rund 26 Jahre!
Am Ende der Übergabezeremonie fuhren die beiden mit der Leiter befassten Bürgermeister, Carl Jürgen Lehrke und sein Nachfolger Olaf Kruse, als erste im Korb in die Höhe. Anschließend gab es noch eine beeindruckende Vorführung des neuen Rescue Loaders, der im Einsatzfall vom GW-Logistik nachgeführt wird. Danach wurde die Indienststellung der neuen Geräte noch gebührend gefeiert.
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