Sehnder Tafel feiert 20-jähriges Jubiläum – ein zwiespältiges Ereignis
Die Sehnder Tafel, die wöchentlich rund 226 Bedarfsgemeinschaften mit Lebensmitteln versorgt, kann jetzt auf 20 Jahre Arbeit zurückblicken. Dazu hatten die rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeiter unter Leitung von Renate und Hans-Jürgen Grethe die Sehnder Bürger als Gäste eingeladen, damit sie sich ein Bild von der Einrichtung auf dem hastra-Gelände an der Peiner Straße machen konnten.
Gut besucht
Etwa 40 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter auch der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse, die Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann, Ortsbürgermeister Helmut Süß und die Direktorin der KGS, Sandra Heidrich; die Schule hat eine besondere Beziehung zur Tafel. Renate Grethe, Präsidentin des örtlichen Civitan Clubs, der die Tafel betreibt, betonte in ihrer Begrüßung, dass sich die Situation für die Tafeln in Deutschland dramatisch verschlechtert – durch den Krieg in der Ukraine und die Verteuerung der Lebensmittel aufgrund der Inflation. Dankbar ist die Organisation der Stadt Sehnde, die die Räume mietfrei überlässt und als Unterstützung Heizung, Strom und Abfall zahlt.
Ein Grußwort vom Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Miersch verlas dann der Tafelleiter Hans-Jürgen Grethe. Darin schrieb Miersch: „Sie sorgen mit Ihrer ARbei9t dafür, dass bedürftige MenschenUnterstützung bei der so notwendigen Lebensmittelversorgung erhalten. Sie schaffen mehr Gerechtigkeit, indem Sie den Ausgleich zwischen Überfluss und Bedürftigkeit stärken.“
Tafel kommt an Leistungsgrenze
Das hob auch die Landtagsabgeordnete Dr. Lesemann hervor, die von einem „zwiespältigen Gefühl“ sprach und man eben besser nicht seit 30 Jahren auf die 107 deutschen Tafeln angewiesen wäre – mit steigender Anforderungen bei zunehmend leeren Regalen. Darauf hob auch Bürgermeister Kruse ab, der öfter bei der Tafel zu Gast ist und „die Veränderung der Warenkörbe beobachtet“ hat. Er versprach zudem, dass die Tafel auf jeden Fall noch die nächsten zwei Jahre in der gegenwärtigen Lokalität bleiben kann. Auch die Stadt komme, wie die Tafel auch, durch den Krieg in der Ukraine langsam an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit.
Mit Kaffee, Kuchen und Grillwaren – bei Unterhaltung vom Duo Altami mit Mike Möllers und Elena Bott – wurde der Geburtstag noch gemütlich gefeiert.
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