Sicherheit in dunkler Zeit: Polizei und CDU Sehnde informieren über Einbruchsschutz

Sicherheit in dunkler Zeit: Polizei und CDU Sehnde informieren über Einbruchsschutz
PHK Nickel demonstrierte die Hebelmethode mit einem Schraubendreher - Foto: JPH

Der CDU Ortsverein Sehnde hatte die Sehnder eingeladen, sich im Kretschmanns durch die Polizei über Sicherheit in der dunklen Jahreszeit und darüber hinaus für ihre Wohnungen zu informieren. Rund 40 Personen waren dem Angebot gefolgt und kamen zum Vortrag von Polizeihauptkommissar Michael Nickel und dem Sehnder Kontaktbeamten Polizeioberkommissar Stefan Flohr in das Lokal an der Peiner Straße. Dabei ging es im Schwerpunkt um die Einbruchsabwehr für Wohnungen und Häuser.

Nach Mark Wölbitsch, Vorsitzender des CDU Ortsverbandes Sehnde, begrüßte auch der Stadtverbandsvorsitzende Dr. Marco Schinze-Gerber die Gäste und übergab zum Fachvortrag an die Polizei.

Nickel führte in das Thema ein und wies darauf hin, dass man aufgrund der nächtlichen Schließung der Sehnder Wache im Bedarfsfall direkt die 110 anrufen solle. Trotz dieses Hinweises betonte er, dass die Anzahl der Einbrüche in Sehnde relativ gering sei, verglichen mit den anderen Bereichen in der Region. Dann sprach Nickel über die Sicherung von Fenstern und Türen und zeigte das wichtigste Werkzeug der Einbrecher: ein handelsüblicher großer Schraubendreher zum Aufhebeln. Damit könne man großen Druck auf kleine Flächen ausüben und die normalen Zuhaltungen der Türen und Fenster direkt aus dem Gegenlager herausdrücken.

Der Schutz einer Wohnung ist immer als Gesamtheit zu betrachten – Foto: JPH

Für einen Einbrecher ist das wichtigste bei seiner Tat: Schnell rein und schnell raus! Dazu wird das Gebäude gecheckt, wo man auf handelsübliche Fenstern und Türen trifft. Damit, so Nickel, bekommt man beides in unter fünf Minuten auf. Klappt’s mit Hebeln nicht, sticht der Einbrecher durch die Glasscheibe und öffnet den Hebel. Das Einschlagen der gesamten Scheibe unterbleibt in der Regel, denn neben der Lautstärke könnte beim Durchsteigen des Fenster die kleinste Verletzung eine DNA-Spur hinterlassen. Die Öffnungsarten Hebeln zu Durchstechen betragen rund 80 Prozent zu 20 Prozent. Mit nur geringem Aufwand kann man die Sicherheit erhöhen durch Einbau von Pilzköpfen in der Verriegelung – aber rund um Fenster und Tür – sowie durch abschließbare Fenstergriffe und Türschlösser preisgünstig steigern.

Dabei betonte Nickel zur Überraschung aller Anwesenden, dass die Stahlbrandschutztüren als Diebstahlsicherung gar nichts taugen. „Sie dienen dem Brandschutz und sind dafür optimiert. Eine Brandschutztür mit einbruchshemmenden Eigenschaften wiegt extrem viel und kostet genauso viel. Da gibt es vieles einfacheres.“ Und er fügte hinzu, dass die sogenannte Aufbruchshinderungszeit bei drei Minuten liege, denn danach ist die Entdeckungsgefahr zür den Angreifer zu hoch. Tipps gab es auch für flankierende Maßnahmen und elektronische Sicherungen.

Auch über die Plakette „Sicheres Haus“ und das Netzwerk „Zuhause sicher“ informierten die Beamten die Gruppe und sprachen auch über den vorbeugenden Brandschutz im Haus – allem voran über das Löschspray. „Das Löschen muss in der ersten Minute erfolgen, sonst hilft nur noch der Anruf der Notfallnummer 112“, schloss Nickel seinen Vortrag, bevor er dann noch zahlreiche Fragen der nunmehr alarmierten Zuhörer beantwortete und auf die Möglichkeit zum unabhängigen, firmenneutralen Check der Wohnung durch die Polizei hinwies.

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