SNNTG Festival in Wehmingen – täglich bis zu 3.000 Besucher
Einst im Jahr 2017 als „Idee“ gestartet von Studenten der MHH, ist das Festival SNNTG in Wehmingen inzwischen fester Bestandteil in der Region Hannover und der Stadt Sehnde. Täglich feiern am „SNNTG-Wochenende“ im Juli von Freitagnachmittag bis Sonntag jeweils rund 3.000 Besucher aller Altersklassen – also je nach Kartenkauf von Tages- oder Wochenendtickets – insgesamt bis zu 9.000 Personen. Und das international, wie die Sprachen auf dem Gelände bestätigen: Englisch, Spanisch und viele mehr sind zu hören; der Wochenend-Campingplatz ist voll belegt.
Umwelt ein wichtiger Aspekt
Das Schonen der Umwelt ist zudem ein wichtiges Thema der Veranstalter: Die Anreise ist umweltschonend mit der extra geplanten Buslinie 330 oder mit dem Shuttle möglich; Radler konnten ihr Gepäck am Zoo abgeben und es dann wieder im HSM in Empfang nehmen. Die Stadt Sehnde stellt das Spülmobil für den Abwasch, die CO2 Bilanz wird erstmals intern ermittelt und aus den verwendeten Planen werden seit 2022 nach dem Festival durch eine Firma Federmäppchen, Taschen und Beutel. Das Wasser kommt aus einem Tankwagen der Firma Werther aus Sehnde, die Feuerwehren aus Bolzum, Wehmingen und Müllingen-Wirringen stellen die Brandwachen. Ein Awareness-Team sorgt für belästigungsfreie Feiertage. Das Essen auf dem Festgelände ist nur vegetarisch, die Barrierefreiheit nimmt zu, wo es nur geht. Neue Öko-Toiletten ersetzen viele der bisherigen Dixis. Einkaufen und Frühstücken ermöglicht der Bolzumer Dorfladen.
Gute Kooperation mit Anliegern und Stadt
„Das Gelände und die Lage des Hannoverschen Straßenbahnmuseums sind ideal für unser Festival“, sagt Johannes Krüger vom Presseteam des Vereins und Kollegin Alicia Steinbrück fügt hinzu: „Hier können wir im Wummerland bis 6 Uhr morgens feiern und stären niemanden.“ Denn das Gelände des HSM liegt so am Rand von Wehmingen, dass die einzelnen Konzertbühnen nach einem abgestimmten Zeitplan abgeschaltet werden, um die Anwohner nicht zu stören. „Dieses Jahr messen die Veranstalter des Festivals sogar mit geeichten Messgeräten den Schallpegel am Ortsrand, um bei Lärmbelästigungen reagieren zu können“, sagt der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse beim Rundgang über das Gelände. „Und die Anwohner nutzen wieder gern die ihnen vom Verein SNNTG iangebotenen Anliegerkarten, um selbst mitzufeiern.“
Jedes Jahr neue Bauten und Ideen
Dieses Jahr sind wieder vom Team „Gestaltung“ viele Ideen entwickelt und umgesetzt worden, Bewährtes wurde wieder aktiviert. „Der Verein beschafft fast alles regional und mit kurzen Wegen“, sagt Kruse. „Das Holz kommt von örtlichen Sägewerk, lediglich Schwartenholz wird in einem gewissen Umfang andernorts zugekauft.“ In der Woche vor dem Festivalstart haben rund 200 Leute auf dem Gelände gearbeitet und die Stände, Bühnen und Hütten hergestellt. „Wir haben vor Ort ein kleines Lager für Möbel und ähnliches, das Verbrauchsmaterial wird jedes Jahr angefahren und am Ende wieder mitgenommen“, so Steinbrück zum Konzept. „Und es ist sicher das einzige Festival der Welt, bei dem man mit der Straßenbahn von Bühne zu Bühne fährt.“
Die vier Hauptbühnen
Die Anlage des Festivals beginnt mit dem Gleis Null, wo nicht nur die Versorgung und Ruhe einen zentralen Punkt haben, sondern am gesamten Wochenende auch 22 Bands ihr Programm vorstellen. Weiter hinten liegt das Öllager, auf dessen kleinerer Bühne 17 Bands, Künstler, Autoren und Zauberer ihre Darstellungen präsentieren – also auch Lesungen und andere Performances.
Mit der Straßenbahn geht es in den wohl größten Festbezirk Hohenfels mit Funkloch und Wummerland – die größten Bühnen im Festival. Dabei ist die Bühne an der Straßenbahnhaltestelle dieses Jahr neben das Fernmeldemuseum verlegt worden, wo mehr Platz für die Musikbegeisterten ist. Dort spielten erstmals 15 Bands und Musiker – von Soundz of the South bis Katha Pauer – , Platz für Getränke, Technik und Info-Stände ist auch vorhanden. So stellte sich zum zweiten Mal der Verein SpaceLama auf dem Gelände vor, der sich gegen Kinderprostitution auf den Philippinen engagiert, 130 Mitglieder vereint und schon 21 Kinder vor der sexuellen Ausnutzung gerettet hat. Auch Hängematten konnten dort aufgestellt oder andere Chill-Ideen umgesetzt werden. Der Platz Hohenfels selbst ist nun dem Spiel und Spaß, der Versorgung und mit einer kleinen Bühne den Singer-Songwritern sowie der Kinderbetreuung vorbehalten.
Immer mehr zum Kernstück wird das Wummerland, das nicht nur am längsten geöffnet hat – nämlich bis 6 Uhr morgens am Sonnabend und Sonntag. Im räumlich entferntesten Bereich zum Ort Wehmingen legen DJanes und DJs auf. „Wir achten darauf, dass wir mindestens 50 Prozent auch DJanes auflegen lassen“, sagt Krüger. So kamen bis Sonntagabend 18 Uhr 17 Disc-Jockeys zum Einsatz, den Abschluss machte dabei pølarolt.
Kunst und Spaß
Eine kleine Kunstausstellung im Kesselhaus vervollständigt des Festival ebenso, wie viele Spielangebote zwischen den Gebäuden an der Straßenbahnabfahrt. Dort gab es dieses Jahr einen Wettbewerb „Schere, Stein, Papier“, der am Ende den besten Spieler suchte, der sich über einen Preis feuern durfte. „Über das Gelände verteilt sind auch sogenannte ‚Nachdenktafeln‘. Die sollen die Besucher im Zuge der Klima- und Umweltdebatten zum Nachdenken über ihr eigenen Handeln anregen“, so Krüger.
Dass das wohl gut funktioniert, bewies wieder einmal ein sehr sauberes Festgelände, dem man die hohe Anzahl der Besucher an keiner Stelle ansehen konnte. Aber das ist es, was das SNNTG Festival jedes Jahr aufs neue auszeichnet: ein wirklich harmonisches und fröhliches Miteinander von Gästen, Veranstaltern, Stadtverwaltung und Anliegern. Das ist immer wieder ein besonders Markenzeichen des SNNTG Festivals im HSM in Wehmingen. Deshalb wollten auch viele der Gäste von diesem Jahr bereits für 2024, das 6. SNNTG Festival, das Datum wissen.
Und das Fazit für 2023? Wer nicht dabei war, hat etwas Tolles verpasst.
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Leider waren die Konzerte sehr laut, am Samstag und Sontag konnte man in Algermissen bis ca 06:45 Uhr nicht schlafen. Selbst im Haus hat man die dumpfen Bässe noch gehört. Solche Konzerte sollten in Hallen ausgetragen werden, wenn man die Nacht durch feiern will.
Das die Anwohner nicht gestört werden, stimmt nicht.
In diesem Jahr war die Musik sehr laut.
Besonders die Bässe.
Am Freitag und Samstag konnte man vor 4Uhr nachts nicht schlafen.
Sogar am Sonntag war die Musik bis 24Uhr noch sehr laut. Wir mussten am Montag arbeiten und konnten erst spät schlafen.
Das geht gar nicht.
Die Straßen von den Anwohnern wurden auch nicht richtig gesperrt.
Die Besucher haben trotzdem in unserer Strasse geparkt und sind nachts laut in ihre Autos gestiegen.
Die Live Musik sollte man lieber in Hallen verlegen.