SPD, DGB und Samosfreunde feiern 1. Mai „Ungebrochen solidarisch“ in Sehnde
„Ungebrochen solidarisch“, so hat der DGB zum Mai-Fest auf dem Hof Falkenhagen in Sehnde aufgerufen. Solidarisch ging es los, denn viele helfende Hände von DGB, den Samosfreunden und der SPD-Sehnde halfen beim Aufbau im Rahmen des Maifestes am „Tag der Arbeit“ bei Jürgen und Sigrid Falkenhagen. Die „Blauen Jungs“ aus Bolzum, auch gesponsert von der SPD-Sehnde, sorgten dort wieder ab 12 Uhr mit ihren Shantys für allerbeste Unterhaltung und gute Laune auf dem Festplatz.
Begrüßen konnten die Veranstalter nach drei Jahren der Pause dann rund 200 Besucher gleich zum Start der Treffens. Auch die Politiker mit dem Festredner Herbert Schmalstieg mit Frau Heidrun Merk, Dr. Matthais Miersch (MdB), Dr. Silke Lesemann (MdB), Bürgermeister Olaf Kruse, Ortsbürgermeister Michael Borzy und der SPD-Vorsitzenden Andrea Gaedecke waren mit dabei, als sich die Besucher bei bestem Wetter und Getränken, Grillwaren und Pommes Frites und Kaffeebüfett für die Festansprachen versammelten.
Begrüßung durch Veranstalter
Nach den begrüßenden Worten von Regine Höft (DGB), Gaedecke (SPD) und Falkenhagen (Samosfreunde) sprach die Pastorin Damaris Frehrking der evangelisch-lutherischen Gemeinde die einleitenden Worte. In einer ungewohnt politischen Ansprache ging sie auf die Solidarität als Grundvoraussetzung der Demokratie ein, zog den Bogen über die historische Entstehung des 1. Mai als Feiertag und die Gehälterunterschiede von Management und Arbeitskräften bis hin zum Dorfladen und dem Krieg in der Ukraine, die Europa gegen die Diktatur aus dem Osten verteidigt – und dabei unsere Solidarität braucht.
Nach der intensiven Einstimmung verlaß Regine Höft den DGB-Aufruf zum Tag der Arbeit, bevor der Sehnder Ortsbürgermeister Michael Brozy zu den Anwesenden sprach. Auch er betonte die Solidarität, die in Zeiten wie diesen erforderlich ist und brach die Frage auf Sehnde herunter: „Die Stadt Sehnde nimmt auch weiterhin Menschen auf, die auf der Flucht sind vor diesem entsetzlichen Krieg, den Russland in der Ukraine führt. Aber ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer bei der Sehnder Tafel, der Flüchtlingshilfe Sehnde, dem Civitan Club und den anderen Vereinen wären viele Dinge nicht möglich – und die Not noch größer. Sehnder Bürger und Bürgerin bringen ihre Zeit in diese Vereine ein und sind dort ungebrochen solidarisch, ihnen gilt heute mein besonderer Dank.“ Dabei sprach er mit der Tafel nicht nur die Flüchtlingsversorgung an, sondern auch die vielen Sozialfälle, die es in unserer Gesellschaft im Übermaß noch gibt. Und er schloss den Bogen zu Frehrking mit den Worten: „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass dieser Krieg ganz schnell zu Ende geht , liebe Freunde!“
Kämpferische Rede von Schmalstieg
Als Hauptredner betrat danach Herbert Schmalstieg die Bühne und zeigte sich kämpferisch wie je, sprach über Krieg im besonderen, die Gesellschaft im speziellen und die erforderliche gegenseitige Unterstützung als Basis der Demokratie – die ohne sie nicht lebens- und überlebensfähig ist. „Wir müssen heute wieder verhindern, dass die Demokratie fällt. Wir müssen uns wehren gegen diese Totengräber der Demokratie“, rief er die Zuhörer auf. „Solidarität heißt Brücken schlagen von arm zu reich, jung zu alt, im Glauben und von Mann zu Frau. Was ist das für eine Welt mit 20 Kriegen? Bomben in und auf Europa – in der Türkei auf Kurden, im Donbas auf Ukrainer! Und Menschen wieder auf der Flucht durch Europa.“ Aber auch in Deutschland sei die Solidarität gefordert: für gleiche Bezahlung, für bezahlbaren Wohnraum, für Nebenkosten, die nicht höher sind als die Miete, gegen Altersarmut und vielem mehr. Und zum Ende rief er auf „Schluss mit der Privatisierung in der öffentlichen Daseinsvorsorge – sie macht nichts besser, aber alles teurer.“
Miersch spendet Hauptpreis
Gegen 13 Uhr traf dann auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch ein und begrüßte die noch angewachsene Besucherschar. Er war der Spender des Tombolahauptpreises mit einer Fahrt nach Berlin verbunden mit einem Bundestagsbesuch. Die Reise wurde mit einer Schätzfrage verlost, die nach der Tiefe des Brunnens auf dem Hof Falkenhagen fragte: genau 5,18 Meter ist er tief.
Samosfreunde profitieren für ihre Arbeit
Sigrid Falkenhagen hatte an diesem Nachmittag erstmals ihr neues Bastelstübchen geöffnet, von dem die Einnahmen auch den Samosfreunden für die Feuerwehr in Marathokampos zugutekamen.
Alle Erlöse aus dem Verkauf von Speisen und Getränken durch die Samosfreunde und der Kuchentafel der SPD-Sehnde stehen ebenfalls für die Feuerwehr in Marathokampos zur Verfügung. Gaedecke hatte dazu das Kuchenbuffet mit jeder Menge gespendeten Kuchen organisiert. „Am Ende kamen so stolze 1.006,33 Euro für die gute Sache zusammen. Die SPD-Sehnde sowie Bürgermeister Olaf Kruse stellten zudem die vielen Preise und Gutscheine für die Brunnen-Schätzfrage zur Verfügung“, freute sich Jürgen Falkenhagen für die Samosfreunde.
„Vielen Dank an die vielen Sehnder Bürgerinnen und Bürger, die unsere Veranstaltung besucht und zu diesem großartigen Erfolg beigetragen haben. Die aufgestellten blauen Spenden-Sparschweine wurden von so manchem Besucher noch zusätzlich mit dem einen oder anderen Euro gefüttert. Das alles zusammen ist aus meiner Sicht real gelebte Solidarität“, so Jürgen Falkenhagen, „viel mehr geht da nicht!“
Die Familie Falkenhagen wird sich in Kürze wieder in Richtung Samos auf den Weg machen, nun mit einer stattlichen Geldspende für die dortige Feuerwehr im Gepäck. Die muss übrigens sogar den Sprit für ihre Feuerwehrfahrzeuge bei etwaigen Einsätzen selbst bezahlen! „Gut angelegtes Geld für den Brandschutz für Mensch und Natur auf dieser noch relativ dicht bewaldeten griechischen Insel“, so Falkenhagen und lobt damit einmal mehr unser ehrenamtliches deutsches Feuerlöschwesen.
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