Telekom baut drei öffentliche Sprechstellen in Sehnde ab
In der Stadt Sehnde gibt es noch fünf öffentlich zugängliche Telefonzellen. Dort, wo früher eine gelbe Telefonzelle stand, befindet sich nur noch eine magenta-farbene Telefonstelle ohne Dach und Umfeldschutz. Davon sollen nun weiter drei Stellen mangels Nutzung abgebaut werden.
Die Nachfrage für die öffentliche Dienstleistung einer Telefonsprechstelle auf der Straße für jedermann ist in Deutschland aufgrund des stetig wachsenden Fest- und Mobilfunknetzes drastisch gesunken. Deshalb plante die dafür zuständige Telekom den Abbau des kostenaufwändigen Netzes öffentlicher Telefonmöglichkeiten. In der Vergangenheit wurde dieses Netz schon kontinuierlich verkleinert, die Telefonzellen abgebaut und durch einfache Sprechstellen ersetzt. Bis Ende November 2021 war die Bereitstellung der öffentlichen Telekommunikation Teil der Universaldienstleistungen, zu der die Telekom als Nachfolger der Bundespost sich selbst verpflichtet hatte.
Mit Inkrafttreten des neuen Telekommunikationsgesetzes zum 01.12.2021 aber ist dies entfallen. Durch die nun fehlende Rechtsgrundlage für die Forderung nach öffentlichen Sprechstellen wird auch die Selbstverpflichtung der Telekom zum bedarfsgerechten Betrieb von öffentlichen Telefonstellen hinfällig. Bei einem gemeinsamen Termin am 05.10.2021 wurden die kommunalen Spitzenverbände über die geänderte Rechtslage sowie das weitere Vorgehen der Telekom bezüglich der öffentlichen Telekommunikation informiert.
Für Sehnde hat das an drei Stellen nun Auswirkungen. Diese Sprechstellen sollen oder sind bereits abgebaut worden: in Sehnde vor der Mittelstraße 17, in Rethmar vor der Hauptstraße 17, Ecke Gutsstraße, und in Wirringen vor der Wirringer Straße 14, Ecke Vogtei-Ruthe-Straße. Damit verbleiben nur noch die Sprechstellen in der Nordstraße und an der Peiner Straße. Historisch hat sich die Anzahl der einst 21 in Sehnde gelegenen Telefonzellen auf nunmehr zwei Sprechstellen reduziert. Mit der Verbesserung des Mobilfunknetzes besteht immer weniger der Bedarf an öffentlich zugänglichen Sprechstellen gegen Bezahlung. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wie lange die beiden „Kostenstellen“ der in Sehnde verbliebenen öffentlichen Anschlüsse noch Bestand haben werden.
(Bild oben: Drei von noch fünf bestehenden Sprechstellen in Sehnde werden abgebaut – Foto: JPH)
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